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Als Thomas Hutter stellt sich Nicholas Hoult Nosferatu entgegen.

Friedrich Murnau’s Stummfilm-Klassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ ist über 100 Jahre alt, doch sein Einfluss hält bis heute an. Während die Mehrzahl der Filmemacher sich beim Original mithilfe der Figur Dracula bedienen, wagt Robert Eggers den Direktvergleich. Am 2. Januar startet seine Neu-Interpretation von “Nosferatu” in den deutschen Kinos.

Eggers tritt mit seinem von langer Hand geplanten Remake in große Fußstapfen. Murnau’s visionärer Film “Nosferatu” erschien 1922 als deutsche Adaption von Bram Stokers Dracula und zählt bis heute zu den prägendsten Horror-Meilensteinen überhaupt. Bloß keine Fehler machen, scheint sich Eggers gedacht zu haben. Und so orientiert sich seine Neuverfilmung eng an Murnaus Klassiker, der das Grauen über die fiktive deutsche Hafenstadt Wisborg hereinbrechen lässt.

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Der junge Thomas Hutter (Nicholas Hoult) wird im Jahr 1838 von seinem deutschen Arbeitgeber auf die lange Reise nach Transylvanien geschickt. Hier soll er zum finsteren Schloss des geheimnisvollen Grafen Orlok (Bill Skarsgard) reisen, um mit ihm zusammen den Kauf einer Immobilie abzuschließen. Doch Graf Orlok verhält sich ziemlich merkwürdig und in seinem Schloss scheint obendrauf nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Irgendwann scheint für den skeptischen Thomas klar, dass der Graf kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern vielmehr ein bedrohliches Wesen der Nacht. Graf Orlok hat es zu allem Überfluss auch noch auf Thomas‘ Ehefrau Ellen (Lily-Rose Depp) abgesehen und macht sich deshalb schon bald mit Sack und Pack auf, um die junge Frau endgültig in seinen teuflischen Bann zu ziehen.

Schauderhaft: Bill Skarsgard spielt den geheimnisvollen Grafen Orlok.

Die Dreharbeiten mit Jarin Blaschke als Kameramann begannen im Februar 2023 in den Filmstudios Barrandov in Prag. Im Unterschied zum Originalfilm wurde das Remake in Farbe gefilmt, sollte visuell allerdings an den Stil der Romantik des 19. Jahrhunderts erinnern. Zu den Drehorten in der tschechischen Hauptstadt zählte unter anderem der in den 1730er Jahren erbaute Barockkomplex Invalidovna, wo bis ins frühe 20. Jahrhundert Kriegsinvaliden untergebracht wurden. Weitere Aufnahmen entstanden in der Altstadt und auf dem Schloss der Kleinstadt Rozmital. Später wurde an Bord eines Schiffes auf dem offenen Meer gedreht, wo Eggers unter erschwerten Wetterbedingungen ausschließlich mit russischen Seeleuten zusammenarbeitete. Zu den weiteren Drehorten zählten Toronto und Rumänien. Für die Filmaufnahmen kamen insgesamt über 2000 lebende Ratten zum Einsatz. Die gruslige Filmmusik komponierte der Brite Robin Carolan, der bereits für Eggers’ frühere Filme tätig war.

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Eggers inszeniert „Nosferatu“ als Kampf mit den Trieben, als Ehedrama, in dem irgendwann geschundene und heimgesuchte Leiber um individuelle Befriedigung konkurrieren und der symbolische Weltuntergang mit der ewigen Selbstbestrafung und gesellschaftlichen Lustfeindlichkeit verzahnt wird. Intensiv ist das vor allem dann, wenn Bill Skarsgård als wandelnder, verwesender Kadaver mitmischt, dem die Figuren nach und nach in einem ambivalenten, nahezu sadomasochistischen Verhältnis erliegen. Mit jedem hallenden Satz scheint sein Graf Orlok den fauligen Pesthauch in die Welt zu atmen. Ein eindrucksvoll entstellter Untoter mit Schnurrbart und Pelzmantel. Wüsste man nicht, wer sich unter der aufwendigen Maskerade verbirgt, würde man den Schauspieler überhaupt nicht wieder erkennen.

Autor: Christian Oita



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