Die jungen Mormoninnen Schwester Paxton (Chloe East) und Schwester Barnes (Sophie Thatcher) befinden sich auf Missionsreise. In einer Kleinstadt begegnen sie Mr. Reed (Hugh Grant), ein sympathisch wirkender, älterer Gentleman, der die beiden zu sich nach Hause einlädt um mehr über ihren Glauben zu erfahren. Doch schon bald kommt den jungen Frauen das Verhalten des Mannes seltsam vor. Es dauert nicht lange, bis sich die Ereignisse überschlagen und die jungen Frazen zu einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel in Mr. Reeds labyrinthartigem Haus gezwungen werden.
Das Drehbuch- und Riegieduo Scott Beck und Bryan Woods kann schon einige Erfahrung in den Genres Thriller und Horror vorweisen. Hits wie „A Quiet Place“ gehen auf das Konto der beiden Filmemacher. Schon hier haben sie bewiesen, dass sie sich darauf verstehen, aus wenig viel zu machen. Heretic verlässt sich dabei auf lediglich drei Schauspieler und eine Location, die allerdings erstaunlich weitläufig ist und mit vielen Details beeindruckt. Beeindruckend sind auch die schauspielerischen Leistungen des Trios. Chloe East und vor allem Sophie Thatcher dürften sich auf dem Sprung zu einer großen Hollywoodkarriere befinden. Die junge Schauspielerin schafft es Angst und Terror mit minimalen gestischen und mimischen Nuancen zu vermitteln. Den beiden Newcomerinnen steht der Hollywood-Veteran Hugh Grant gegenüber. Der charmante Brite, der seine größten Erfolge mit romantischen Komödien feierte, wurde hier komplett gegen den Strich besetzt und hat sichtlich Spaß an seiner Rolle. Trotz gelegentlichem Overacting gibt Grant tatsächlich einen fantastischen Bösewicht ab. Allerdings setzt Heretic nicht auf puren Horror, der recht dialoglastige Streifen stellt auch immer wieder kritische Fragen zu Gesellschaft, Politik, Glauben und Religion. Das muss man mögen, aber es gibt dem Film eine gewisse Tiefe. Inszeniert ist das Ganze in düsteren, stimmungsvollen Bildern. Das Tempo ist eher gemächlich, zieht aber an genau den richtigen Stellen an. Mit seinen fast zwei Stunden ist Heretic vielleicht einen Tick zu lang geraten, aber Freunde des Genres werden sicher ihre Freude daran haben.
Erscheinungsdatum: 27. März 2025
Laufzeit: 105 Min. / FSK: 16
Autor: Alexander Koschny
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