Skip to main content
Die Teilnehmer zeigten die Kunst des Zuhörens und Verstehens.

Ravensburg – Am 1. Juni fand in der Zehntscheuer in Ravensburg der erste demoSlam in Oberschwaben statt. Organisiert hatte diese Veranstaltung die Regionalgruppe Bodensee-Oberschwaben im Bundesverband MEDIATION e.V. in Kooperation mit der Betriebsseelsorge Ravensburg anlässlich des internationalen Tags der Mediation am 18. Juni. Knapp 70 Zuschauer folgten der Einladung und erlebten einen berührenden und humorvollen Abend zu zwei spannenden Themen.

Mediation ist ein außergerichtliches Verfahren zur Bearbeitung von Konflikten. Mediation setzt auf Ausgleich der Interessen, sie fördert die Verständigung auf Augenhöhe anstatt einen zum Sieger und den anderen zum Verlierer zu machen. In einem geschützten und vertraulichen Rahmen führt der Mediator durch den Prozess und wirkt auf eine verbindliche Vereinbarung hin, deren Inhalte die Konfliktparteien selbst bestimmen. Auch für gesellschaftliche Themen bietet sich Mediation an und ist darin ein zutiefst demokratischer Prozess, worauf sich die Bezeichnung „demoSlam“ bezieht.

ANZEIGE

Zu den Themen des Abends: Sind Kinder mit Migrationshintergrund eine Bereicherung der Schule oder behindern sie einheimische Schüler am Lernerfolg? Wer hat welche Erfahrungen gemacht und welche Geschichten verbergen sich hinter den Meinungen? Das erste Slammerpaar brachte die Spannung in diesem Thema deutlich zum Ausdruck: Maryam kam mit elf Jahren aus dem arabischen Raum nach Deutschland und musste sich hier durchkämpfen; als Kind deutscher Eltern wurde es Lucas in der Schule oft langweilig, weil wegen der vielen Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten häufig wiederholt wurde. Es ging nicht um richtig oder falsch, es gab keinen Schlagabtausch der Argumente, geschweige denn eine Lösung. Es ging zuerst um das Verstehen des anderen Standpunktes, es ging ums Zuhören und Anerkennen, auch wenn nicht alle mit den Positionen einverstanden waren. „Verstehen heißt nicht, einverstanden sein“ lautet das Motto von demoSlam – wodurch sich ein Raum für persönliche Erlebnisse, für individuelle Betroffenheit öffnete und eine gute Grundlage schuf für die anschließende Diskussion im Publikum. Am Ende wurde klar: Auch Lucas ist Migrant, er ist aus einem anderen Teil Deutschlands nach Oberschwaben eingewandert, weshalb er immer noch „die Butter“ sagt, anstatt richtigerweise „der Butter“.

Die Windenergie ist umstritten und war Thema beim demoSlam.

Das zweite Thema drehte sich um Windräder im Wald. Matthias will den Wald schützen, Peter will das Klima schützen. Geht das auch beides zusammen? Wer trägt welche Verantwortung und für wen? Auch bei diesem Thema wurde anschließend im Publikum kontrovers diskutiert. Souverän geführt vom Moderator Ivo Pietrzak entwickelte sich aber eine ganz andere Gesprächskultur: Es wurde respektvoll zugehört, es wurde von persönlichen Ängsten gesprochen, von Resignation und deren Überwindung. Manche Träne machte die individuelle Betroffenheit deutlich und führte zu dem Appell: „Bleibt im Gespräch und kommt ins Handeln.“ 

ANZEIGE

In der Begrüßung betonte die Leitung der Regionalgruppe, Dietrich Knapp und Jutta Pfennig, dass sich mittlerweile über 35 MediatorInnen aus der Region, Männer und Frauen, der Gruppe angeschlossen haben und sich für die Verständigung in Konflikten einsetzten. „Sobald mehrere Menschen zusammen leben und arbeiten, ist es normal, dass es Meinungsverschiedenheiten gibt, die für eine gesunde Entwicklung der Gemeinschaft auch notwendig sind“, sagte Dietrich Knapp. „Nicht der Konflikt ist das Problem, sondern der ausgrenzende, herabwürdigende Umgang damit.“ Ein großes Dankeschön ging an die Sponsoren, ohne die diese Veranstaltung nicht durchführbar gewesen wäre.



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX November 2025

Liebe Leserinnen, liebe Leser. „Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Der gute, alte Goethe muss herhalten, wenn der Blick in die Ferne, auf das Weltgeschehen zu frustrierend ist. Und die KI erklärt mir dazu, dass die Zeile abgeleitet ist aus dem Goeth’schen Gedicht „Erinnerung“ und dazu aufruft, „die Vorteile und Möglichkeiten der eigenen Umgebung zu erkennen“.

„Bürgerbeteiligung nicht abwürgen“

Bad Waldsee – Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Der wichtige Teil der Bürgerinformation und -beteiligung steht noch aus. Dennoch drängen die Gegner des geplanten Biosphärengebiets aus den Reihen der CDU in den Gemeinden und Gemeinderäten auf schnelle Abstimmung und Ablehnung. So geschehen am 13. Oktober in Bad Wurzach. Nun meldet sich der Oberbürgermeister von Bad Waldsee Matthias Henne (CDU) zu Wort und fordert die Fortsetzung des Diskussionsprozesses und der Bürgerbeteiligung als de…

„Einen Versuch wert“

Am Tag danach lese ich in der Schwäbischen Zeitung: „Korallenriffe sind fast verloren, der Amazonas wankt: Forscher warnen vor Domino-Effekten, die unser Leben und die Natur unumkehrbar verändern könnten.“ Es geht um die eindringliche Warnung von 160 Klimaforschern aus 23 Ländern, die feststellen: „Wir steuern rapide auf mehrere Kipppunkte des Erdsystems zu, die unsere Welt verändern könnten und zerstörerische Folgen für Menschen und Natur hätten.“ (Schwäbische, 14. Oktober 2025, S. 11) Ein K…

Verlässliche Rahmenbedingungen

Oberschwaben – Die Verordnung zum Biosphärengebiet steht: Der mit dem Land vereinbarte Entwurf bietet den Kommunen eine pragmatische, rechtssichere Grundlage, erklären die daran mitwirkenden Bürgermeister aus Oberschwaben.

Leserbriefe November 2025

Auch im November erreichten uns wieder viele Leserbriefe. Vor allem das Thema Biosphärengebiet stand bei den zahlreichen Zuschriften im Fokus.

Oberstleutnant im Anmarsch

Stuttgart / Ravensburg. „Was kommt aus Stuttgart?“, fragt der Kollege Reck und bittet um ein paar Zeilen, die mehr erklären als die Antwort, die er schon parat hat: „Nix recht’s“. Es möge „etwas Luzides“ zu der neuen Personalie bei der „Schwäbischen Zeitung“ sein, schreibt er. Zum neuen Chefredakteur, der noch bei den „Stuttgarter Nachrichten“ und dem „Schwarzwälder Boten“ wirkt und zum Jahresbeginn in Ravensburg aufschlägt. Also gut. 

Hagar, die Wasserhüterin

Ochsenhausen – Seit 18. Oktober schmückt eine „Wasserhüterin“ die Rottuminsel in Ochsenhausen. Die Dame heißt Hagar. Mitten im Ort, wo der Bachlauf renaturiert am neuen Wohnpark vorbeifließt, steht die mehrere Meter hohe Skulptur aus Eichenholz und mahnt die BetrachterInnen: „Wasser ist ein Menschenrecht“.

Eine sehr runde Geschichte

Munderkingen – Ein Festival für aktuelle Musik in der kleinsten Stadt des Alb-Donau-Kreises? Man darf gespannt sein, was internationale Musikerinnen und Musiker vom 7. bis 9. November an zehn unterschiedlichen Spielorten zum Klingen bringen. Der gebürtige Munderkinger Kontrabassist Meinrad Kneer freut sich auf das Miteinander von zeitgenössischer Musik, Jazz und interkulturellen  Klängen – aber vor allem auf die Begegnungen zwischen Musizierenden und Publikum.

Gesucht: der andere Mann

Der 8. März als Internationaler Frauentag ist wohlbekannt, aber was repräsentiert der 19. November? Es ist der Internationale Männertag – der weitgehend unbekannt ist. Warum ist das so? BLIX holte Rat bei der Künstlichen Intelligenz Copilot und kommt zu dem Schluss: Der andere Mann ist gesucht!

Wissen und Werte

Bad Wurzach – Seit September gibt es die  Grund- und Realschule AGAPE Christliche Bekenntnisschule. Ihr Motto lautet „Bildung mit Herz und Fundament“.  

„Wir hatten kein Geld nur die Idee“

Biberach – Neben den Waldorfkindergarten auch eine Schule zu bauen war vor mehr als zwanzig Jahren der Plan von rund zehn Menschen. Jede Menge Idealismus, ein fester Wille und eine tatkräftige Elternschaft ermöglichten, dass er im Jahr 2005 Wirklichkeit wurde.

Kunst zum genießen

Ummendorf – Die „Handwerkliche Brennkunst“ ist in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Mit dem Erhalt der Brennkunst geht auch der Erhalt der Streuobstwiesen einher. Dazu trägt auch der Traditionsbetrieb Steigmiller-Lutz in Ummendorf bei.  

Zukunftskommune

Der European Energy Award wird in Deutschland zum Ende des Jahres eingestellt. Dabei schien diese Auszeichnung – zumindest in Oberschwaben – ein Erfolgsmodell in Sachen Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Nutzung nachhaltiger Energieformen in den Kommunen zu werden.

Bayern bereits meisterlich

Der FC Bayern München eilt von Sieg zu Sieg und hat mit seinem 13 Pflichtspielsieg in Folge einen neuen Rekord aufgestellt. Auch Mönchengladbach konnte am vergangenen Wochenende die Bayern nicht aufhalten. Dahinter folgen RB Leipzig, der VfB Stuttgart und Borussia Dortmund.

Neu im Kino: Bugonia

Der griechische Star-Regisseur Yorgos Lanthimos hat gemeinsam mit seinen „Kinds Of Kindness“-Stars Jesse Plemons und Emma Stone einen neuen Film gedreht. „Bugonia“ ist eine politisch geladener Thriller ohne Netz und doppelten Boden, in dem die zweifache Oscar-Gewinnerin eine Glatze trägt. Am 30. Oktober startet der Streifen in den deutschen Kinos.

ANZEIGEN

BLIX-NEWSLETTER

VERANSTALTUNGEN

ALLGÄU-OBERSCHWABEN

Isny – Bücher, Filme und Fernsehserien tragen ihren Teil dazu bei, das Jahrzehnt nach dem Ersten Weltkrieg als die „G…
Ravensburg – Ein einzigartiges Vier-Gang-Menü erwartet Sie am 19. November in der Bio-Musterregion Ravensburg beim Ha…
Ravensburg – Im einzigen Spiel an diesem Wochenende blieb den Ravensburg Towerstars nur ein Punkt. Das Team von Coach…
Ravensburg/Wangen – Der Weltpankreaskrebstag am Donnerstag, 20. November, soll auf eine Erkrankung aufmerksam machen,…
Kreis Ravensburg – Der Verein Landwirtschaftlicher Fachbildung Ravensburg-Waldsee e. V. (VLF) lädt seine Mitglie…