Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Jahr ist zur Hälfte um, und die Tage werden schon wieder kürzer. Mir scheint, dieses Jahr hat einen Turbo. Was natürlich Quatsch ist, aber gefühlt ist es so. Also hab’ ich doch recht! Denn Gefühle sind auch Realität, was denn sonst?
Es ist noch nicht so lange her, dass ein ansonsten angetaner Leser mich mit kritischem Unterton darauf aufmerksam machte, dass ich in meinen Ausführungen an dieser Stelle immer einen leichten Pessimismus pflege, der ihm nicht gefällt. Mein Zeitgefühl, dass das Glas schon halb leer ist, könnte dazu passen. Das gibt mir zu denken. Denn ich verstehe mich als optimistischer Mensch. Oder war es so, und ich bin es nicht mehr, und der Leser hat recht?
Mein Job bringt es mit sich, dass ich mich mit vielen unterschiedlichen Themen beschäftige und damit auch mit vielen unterschiedlichen Menschen. Das ist auch in dieser Ausgabe der Fall. Denn es gibt wohl kaum einen größeren Unterschied als zwischen einem global tätigen Industriemanager und Unternehmer und einem Biobauer, der Direktvermarkter ist und sich nicht als Unternehmer, sondern als „Treuhänder“ versteht. Der eine ist Erbe und Nachfolger von Firmengründer Hans Liebherr und führt ein weltweit tätiges Industrieimperium, und der andere erbte einen Bauernhof und entschied sich bereits vor 50 Jahren, statt auf Agroindustrie auf Biodynamik zu setzen.
Willi Liebherr (77) und Alfons Notz (75) leben in völlig unterschiedlichen Welten, gemeinsam ist den beiden Altersgenossen, dass sie zufrieden, ja glücklich sind. Willi Liebherr: „Ich bin ein glücklicher Mann.“ Und der Biobauer wähnt sich in seinem Heimatort Weipoldshofen sogar „im Paradies“, wenn der Irrsinn in dieser Welt ihm das Wohlgefühl nicht versaut.
Wie ich erfahre, wurzelt beider Zufriedenheit, ihr Wohlbefinden im Familiären und speist sich aus der Überzeugung, gute und sinnvolle Arbeit geleistet zu haben, die von ihren Kindern fortgesetzt wird. Willi Liebherr und Alfons Notz haben mich mit ihrer positiven Grundhaltung beeindruckt. Nicht Frust, sondern Lust versprühen die beiden Alten.
Das finde ich bewundernswert. Und will mich bemühen, vielleicht krieg’ ich das auch noch hin und freue mich, dass das Jahr erst zur Hälfte Geschichte ist und noch ein halbes Jahr mit vielen interessanten Themen und Menschen auf mich wartet. Ich werd’ darüber berichten.
Dr. Roland Reck, Chefredakteur BLIX Magazin

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