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Liebe Leserinnen, liebe Leser, erleben wir dieses Jahr wirklich mal wieder „weiße Weihnachten“? Pünktlich zum Wochenende hat es geschneit. Herrlich! Nur einen Monat zu früh. Es ist November. Zuerst kommt noch der Advent, dann erst das Christkind. Bis dahin wird der Schnee im November schon längst geschmolzen sein. Aber wer weiß … Und was ist überhaupt das Faszinierende daran, sich jährlich die Frage zu stellen, ob es womöglich „weiße Weihnachten“ gibt? Es ist der Unterschied. Das „weiße Kleid“ des Schnees verändert die Welt: sanft, beruhigend und besinnlich. So wie man sich Weihnachten wünscht! Und weil man sich gerne so erinnert. Aber war es wirklich so, wie man sich erinnert?

Ein Zeitsprung: Gab es „weiße Weihnachten“ vor 500 Jahren? Wir wissen es nicht. Dabei machte es vor einem halben Jahrtausend wohl einen Unterschied, ob Schnee lag oder nicht. Die Wege waren unwegsam und die allermeisten gingen zu Fuß. Die Beschwernisse, die die Bauern vor 500 Jahren auf sich nahmen, um sich gemeinsam gegen ihre Ausbeuter zur Wehr zu setzen, waren enorm. Der Zeitraum, der ihnen für ihren Protest zur Verfügung stand, war von der Natur bestimmt. Im März und April, als vielerorts der so genannte Bauernkrieg tobte, war es eigentlich höchste Zeit, dass die Landmänner wieder zu ihren Familien und auf ihre Äcker zurückkehrten. Über 70.000 – niemand weiß es genau – kamen nicht mehr heim oder waren als Krüppel zu keiner Arbeit mehr fähig. Was für eine existenzielle Katastrophe für ihre Familien, wo jeder gebraucht wurde, um zu überleben.

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Zwischen dem Bauernkrieg vor 500 Jahren und heute liegen viele Katastrophen. Warum sich mit der Geschichte aufhalten, wenn es doch auch heute wieder an vielen Orten lichterloh brennt? Direkt in unserer Nachbarschaft in der Ukraine dauert der Krieg bereits zwei Jahre, und Russlands Überfall jährt sich am 22. Februar bereits zum dritten Mal. Auch der Überfall der Hamas auf Israel ist schon mehr als ein Jahr alt, und der Rachefeldzug Israels hat seitdem unvorstellbare zivile Opfer gefordert. Man kann sich das Elend der Menschen im Gazastreifen gar nicht vorstellen, und im Libanon müssen die Geflüchteten aus Syrien erneut flüchten. Mit nichts und wohin? Was geschieht mit den Menschen im Sudan, was im Jemen, was mit den Rohingya in Bangladesch, wovon man schon nicht mehr weiß? Um Himmels willen!

Ja, der liebe Gott gibt mir Rätsel auf. Das wird sich auch an Weihnachten nicht ändern. Aber die wundersame Geschichte eines kleinen Kindes von Geflüchteten macht dennoch Hoffnung. Und dass vor 500 Jahren zigtausende Unterdrückte mit der Schrift über dieses Kind Gerechtigkeit forderten, macht mir ebenfalls Hoffnung. Man muss sich daran erinnern.

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Dr. Roland Reck, Chefredakteur BLIX Magazin



NEUESTE BLIX-BEITRÄGE

Editorial BLIX April 2025

Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Schon wieder Bauernkrieg“ mag der eine oder die andere stöhnen. Richtig, das Thema beschäftigt BLIX schon seit längerem und immer wieder und nicht erst seit die Historie Thema einer Landesausstellung im Kloster Schussenried sein wird, die demnächst ihre Pforten öffnet. Die Anliegen der Bauern vor 500 Jahren waren existenziell und sind es heute noch. Es ging den Bauern um Teilhabe, Gerechtigkeit und Freiheit. Wer wollte bestreiten, dass dies auch ganz aktuell Th…

Großes Erinnern

Allgäu / Oberschwaben / Stuttgart – Vor 500 Jahren geschah im Allgäu und in Oberschwaben Unerhörtes. Wie in vielen anderen Regionen des Reiches erhoben sich auch zwischen Donau und Bodensee die Bauern gegen die Obrigkeit. Unter Berufung auf die Bibel forderten sie (Menschen-)Rechte ein. Heute gelten der Bauernkrieg und die „Zwölf Artikel“ als bedeutende Wegmarken zu einer demokratischen Gesellschaft. Überall in Deutschland, aber gerade auch in unserer Region, wird daher in diesem Jahr mit ein…

Es bedarf der Unruhe

Weingarten – Es geschah zu Ostern. In der Karwoche vor 500 Jahren brannte in Altdorf die Luft. 12.000 Bauern warteten gut positioniert auf den Hügeln hinter dem Klosterort, der heute Weingarten heißt, auf ihren Feind, den Truchsess Georg von Waldburg, Bauernjörg genannt. Der Feldherr des Schwäbischen Bundes, des Zusammenschlusses der adligen und kirchlichen Grundherren sowie der freien Reichsstädte mit Sitz in Ulm, zog von Bad Wurzach kommend, wo der Adelsmann über 2500 seiner eigenen Bauern …

„Es ist großartig“

Rot an der Rot – Vom 19. bis 21. März fanden erste Stellproben für das Jubiläumstheater „500 Jahre Bauernkrieg“ der Dollinger Realschule mit dem Baltringer Haufen in der Roter Pfarrkirche St. Verena statt: der imposante Auftakt eines großartigen Projektes. „Für die Freiheit! 1525-2025“

„Das Thema zermürbt uns“

Hochdorf – Die zwei maroden Brücken über die Riss und über die Bahn werden 2028 abgerissen und neu gebaut, für 18 bis 21 Monate ergießt sich während der Vollsperrung der gesamte Verkehr durch die umliegenden Gemeinden. 

Pure Passion

Ummendorf – Noch bis Ostersonntag sind in der Versöhnungskirche vier Passionszyklen höchst unterschiedlicher zeitgenössischer Künstler zu sehen. 

Die Schokolade im Wald

Ochsenhausen – Auf die Suche nach dem Frühling machten sich an einem Samstag Mitte März neun Kinder mit Mama, Papa oder Oma. Sie hatten viel Spaß und wurden fündig. 

Tierischer Spaß beim Osterbrunch

Blumenkohl-Lämmchen und Gurken-Häschen verhindern, dass Kinder sich beim Osterbrunch  nur auf Süßes stürzen.

Wenn Körper sprechen

Ravensburg – Die Ausstellung mit Skulpturen, Plastiken und Zeichnungen der polnischen Künstlerin Alina Szapocznikow ist persönlich bis zur Schmerzgrenze. Die Kuratorinnen Ute Stuffer, Direktorin des Museums, und Prof. Ursula Ströbele haben ihr den Titel „Körpersprachen“ gegeben.

Besonderer Hingucker

Kürnbach – Das Freilichtmuseum überrascht seine Besucherinnen und Besucher 2025 mit einem besonderen Hingucker: einem historischen Sodawasserkiosk aus dem Jahr 1900.

Magische Momente

Laupheim – Am 5. und 6. April laden die Laupheimer Fototage zu Multivisionsschauen, Fotoausstellungen, Workshops, Seminare und Fotomarkt ins Kulturhaus Schloss Großlaupheim ein.

Ab in den Garten!

Burgrieden-Rot – „Il faut cultiver notre jardin – Eine Reise in den Garten“  lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Museum Villa Rot. Inmitten des denkmalgeschützten Parks sprießen lebhafte Ideen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. 

Wird es nochmal spannend?

Bayern München hat nach einem mickrigen Pünktchen aus den letzten beiden Partien zuhause gegen den VFL Bochum und bei Union Berlin nur noch 6 Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen. Geht da noch was für die Elf von Xabi Alonso?

Neu im Kino: Blood & Sinners

Seit Jahren warten Fans des düsteren Vampirfilm-Genres auf die lang angekündigte Neuverfilmung von “Blade”, doch der schwarze Vampir-Jäger glänzt lediglich durch Abstinenz. Diese cineastische Lücke könnte nun Michael B. Jordan mit dem neuen Blutsauger-Streifen “Blood & Sinners” füllen. Am 17. April startet der action-geladene Horrorfilm in den deutschen Kinos.

Filmpreview: The Accountant 2

Christian Wolff (Ben Affleck), der brillante und zugleich gefährliche Buchhalter mit autistischen Zügen, ist zurück. Als Spezialist für Zahlen und Geldwäsche arbeitet er für die gefährlichsten Verbrecher der Welt. Stets im Schatten und immer einen Schritt voraus. Doch diesmal wird er tiefer in ein Netz aus Korruption, kriminellen Machenschaften und persönlichen Konflikten gezogen.

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Alttann – Eine „Fastenkrippe“ ist derzeit in der Pfarrkirche St. Nikolaus Alttann aufgestellt. Diese ist allerdings m…
Ravensburg – Nachdem am Freitagmorgen (18.4.) eine verletzte Person bei einem Hotel in der Eisenbahnstraße in Ravensb…
Wangen – Großer Andrang im Westallgäu-Klinikum: Über 100 Besucherinnen und Besucher kamen zur Vortragsreihe „Treffpun…
Leutkirch – Eine Kunstausstellung ist derzeit in der Galluskapelle auf dem Winterberg bei Leutkirch zu sheen. Die in …
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