Literatur-Film in 3D zeigt die Frau des Bauernjörgs
Leutkirch – Hermann Miller aus Leutkirch erstellt professionell 3D-Medien für Museen und Ausstellungen. Während einer Produktion zur Ausstellung Kaiser Maximilian I. für die Hofburg Innsbruck, wurde die bereits alte Idee einer Literatur-Verfilmung von Maria Müller Göglers Roman „Die Truchsessin“ neu belebt und in die Tat umgesetzt. Entstanden ist die 3D-Produktion mit dem Titel „Gräfin Maria – Die Frau des Bauernjörgs“ die Miller am Montag, 12. Mai, um 20.00 Uhr in der Festhalle Leutkirch in Kooperation mit Volkshochschule und Heimatpflege zeigt. Die Abendkasse (5 Euro) hat eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet, 3D-Brillen werden ausgegeben.
Maria Müller-Gögler (1900-1987) schrieb den Roman „Die Truchsessin“ in den Jahren 1938 bis 1940. Die mit vielen Preisen bis hin zum Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Leutkircher Autorin und Dichterin wich im Dritten Reich auf den historischen Roman aus, um ihre Meinung zu Militarismus und Krieg, Unterdrückung und Freiheit, wie auch die Rechte und Rolle der Frau kund zu tun. Dies war in der Nazi-Zeit auch in dieser Form sehr riskant und sehr mutig.

Erzählt wird die Lebensgeschichte von Gräfin Maria. Aufgewachsen auf Schloss Wallerstein im Ries wird sie die zweite Ehefrau von Truchseß Georg III. von Waldburg-Zeil, genannt Bauernjörg, der als Heerführer für den Schwäbischen Bund u.a. 1525 die aufständischen Bauern bekämpft. Maria ist Mutter von acht Kindern, strebt aber nach „Höherem“, interessiert sich für Politik, Religion und Kunst. Wegen ihres modernen, „ungebührenden“ Lebensstils als Witwe wird sie von ihren Brüdern auf Schloss Zeil im „Goldenen Käfig“ festgesetzt. Nach ihrer Flucht und der Verhandlung im Leutkircher Rathaus kann sie ihr selbstbestimmtes Leben verwirklichen, das noch einige Höhen und Tiefen bereithält.
