Der Biber – Problemtier oder Nützling?
Leutkirch/Friesenhofen – Das Hochwasser im Frühsommer mit Beinahe-Dammbrüchen hat die Frage neuerlich aufgeworfen: Schadet uns der Biber mehr, als er uns nützt? Dazu weiß der Biologe und Biber-Beauftragte Franz Spannenkrebs am Dienstag, 8. Oktober, um 19.30 Uhr im Café Alte Schule in Friesenhofen viel zu erzählen.
Spannenkrebs wendet sich in seinem vhs-Vortrag dem großen Konfliktpotential zu, das sich mit der massenhaften Rückkehr des Bibers aufgestaut hat: Der das Wasser liebende Groß-Nager, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bei uns ausgestorben, breitet sich seit einiger Zeit wieder zunehmend aus. Ursprünglich war er in Deutschland fast überall heimisch und fester Bestandteil unserer Natur. Der Biber kommt in einer problematischen Zeit in seine alte Heimat zurück: Flächenfraß durch Bebauung, intensive landwirtschaftliche Nutzung, Rückgang an Biodiversität.
Kein anderes Tier gestaltet seinen Lebensraum so um wie der Biber: Grabeaktivitäten, Dammbau oder das Fällen von Bäumen schaffen zweierlei: Einerseits eine aus ökologischer Sicht sehr gute Strukturdiversität und Dynamik für unsere Gewässer, andererseits damit aber ein großes Konfliktpotential. So stellt uns der Biber mehr noch als andere Rückkehrer vor die Frage, was uns Natur wert ist und wert sein kann, wo die Grenzen sind und wie wir damit als Gesellschaft umgehen.
Franz Spannenkrebs ist studierter Biologe, Lehrer am Gymnasium des Bischof-Sproll-Bildungszentrums in Biberach/Rissegg und seit 2004 Biberbeauftragter für den Regierungsbezirk Tübingen, seit 2010 mit Schwerpunkt Öffentlichkeitsarbeit, Presse- und Medienarbeit sowie Fortbildung der ehrenamtlichen Biberberater.
Eintritt: EUR 5,- / ermäßigt EUR 4,- (Mitglieder vhs)