Überlegungen zur Flurbereinigung im Bereich Rempertshofen

Kißlegg – Mittwochabend, 12. Februar kurz nach 17.00 Uhr. Im Esther-Saal des Neuen Schlosses Kißlegg hört der Gemeinderat Peter Hilsenbeck zu. Der Mann, der im Landratsamt Ravensburg der Flurneuordnung dient, erklärte dabei, wie zwischen Kißlegg-Ort nahe Obersee und Kißlegg-Rempertshofen eine Flurbereinigung möglich wäre. Das alles sei “sehr überschaubar”. Und weitgehend gut aus anderen Kassen als aus dem eigenen Kißlegger Gemeindesäckel zu bezahlen. Die Ratsmitglieder nahmen Hilsenbecks Bericht einstimmig zur Kenntnis.
Mehrere Bereiche. Sowohl die Kreisstraße vom Kißlegger Ortskern Richtung Rempertshofen als auch der Krebsbach sollen nach der Flurbereinigung etwas anders aussehen als bisher. Bürgermeister Dieter Krattenmacher nannte am 12. Februar ein weiteres Ziel der Arbeiten: „den Obersee schützen”.
Problem bei der vor zehn Jahren begonnenen Planung: „Die Wege entsprechen nicht mehr den Grundstücksgrenzen”. Ähnlich verhält das sich an der Immenrieder Ach – ebenso bekannt als Wolfegger Ach. „Man könnte durch Neuvermessung eine gewisse Ordnung reinbringen”, sagte Peter Hilsenbeck. Danach lasse sich etwa die Kreisstraße vom Kißlegger Ortskern Richtung Rempertshofen erneuern. Sie wirke dann sowohl kürzer als auch insgesamt besser befahrbar. Dieser „Weg- und Gewässerplan” erlaube auch, einen Radweg an zu legen.
Der Landwirtschaft helfe das Ganze durch bessere Wege zu einzelnen Bauernhöfen. Dazu gesellen sich dann Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen. Etwa die „extensive Nutzung artenreichen Grünlands.” Zusammen mit dem “Laubfroschprojekt” könne es für mehr solcher Tiere Platz schaffen. In diesem Zusammenhang lasse sich dann der Krebsbach-Grund (auch „Sohle” genannt) um etwa 5 Zentimeter anheben. Bürgermeister Krattenmacher sprach dabei „vom Obersee bis nach Eberharz” von einer dann “durchgängig öffentlichen Zone”. Sie helfe dabei, “dass die Einträge in den Obersee minimiert werden”. Nicht möglich sei aber leider ein Wanderweg um den Obersee. Begründung: Kiebitz-Vögel sollen sich dort ungestört vermehren.
In Rempertshofen selbst entstehe derzeit kein eigener Fuß- und Radweg neu. Diese wären „zu einem späteren Zeitpunkt” noch möglich. Krattenmacher: „Ich denke, wir sollten da dran bleiben.” Fertig geplant scheint dagegen die Kreisstraße, erklärte Peter Hilsenbeck vom Flurbreinigungsamt Ravensburg. Dank Landesmitteln und Geld aus dem LEADER-Topf lasse sich das Meiste zu 70 % von außerhalb der Gemeindekasse bezahlen. Von dort müssten 175.000 Euro für den Radweg aufgebracht werden.
Die meisten Ratsmitglieder äußerten sich ähnlich wie Immenrieds Ortsvorsteher Armin Notz (CDU): “Das ist sehr lobenswert.” Sie beschlossen einstimmig, die Ausgaben für die Vorhaben der genannten Flurbereinigung frei zu geben.
Julian Aicher
Unter Downloads finden Sie die Karte zum Flurbereinigungsgebiet Renpertshofen (entnommen den Sitz8ngsvorlagen).