
Gemeinsam für Gesundheit
Kißlegg – “Der Gemeinderat stimmt der Gründung einer Genossenschaft “Die Praxis” und dem Beitritt der Gemeinde Kißlegg zu dieser Genossenschaft gemäß in der Anlage beigefügten Satzung zu.” So beschloss es der Kißlegger Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Mai ab 17.30 Uhr im Esther-Saal des Neuen Schlosses einstimmig. Kostenpunkt für die Rathauskasse: ein einmaliger Geschäftsanteil von 3000 Euro.
Um was geht’s? Um genügend Hausärztinnen und -ärzte in Kißlegg. Problem dabei: Es droh(t)en zu wenige von ihnen zu werden. Weil bisherige aus Altersgründen mit der Arbeit aufhören. Kißleggs Bürgermeister Dieter Krattenmacher erklärt dazu , “dass Hausärzte eine rare Spezies sind”. Wie also dafür sorgen, dass genügend solcher Heilfachkräfte in dem Zwei-Seen-Ort arbeiten?
Durch Arbeitsbedingungen in Kißlegg, die Ärztinnen und Ärzten gefallen. Dazu erläutert Bürgermeister Krattenmacher, “dass hauätzliche Medizin weiblich geworden ist”. Umso mehr möchte diese Berufsgruppe flexible Arbeitszeiten – auch zur eigenen Kinderbetreuung. Und am liebsten nicht mehr den klassischen Hausarzt-(Not-)Dienstplan rund um die Uhr. Nicht mehr alleinverantwortlich selbständig, sondern angestellt kann dass den Weißkitteln eher gelingen. Angestellt bei einer Genossenschaft.
“Kißlegg wird davon profitieren”
Dr. med. Boris del Bagno aus Wolfegg hat “eine drohende medizinische Unterversorgung in Kißlegg abgewandt”, schreibt das Rathaus in seiner schriftlichen Vorlage für den Gemeinderat. Jetzt bittet del Bagno die Gemeinde Kißlegg, “die Gründung einer Praxisgenossenschaft zu unterstützen”. Ihr Name: “Die Praxis eG”. Damit entsteht in dem Zwei-Schlösser-Ort ein “Medizinisches Versorgungs.Zentrum” (MVZ).
CDU-FGraktionsvorsitzender Christoph Dürr erkennt in der MVZ “einen guten und wichtigen Schritt”. “Kißlegg wird davon profitieren”, sagt Peter Killat (SPD). “Die Gemeinde geht kein großes Risiko ein”, lobt Michael Fick (CDU). Einstimmig beschließt der Rat, der Genossenschaft mit 3000 Euro beizutreten.
Julian Aicher”