Matinee in Haus Tanne bot Kammermusik im reizvollen hölzernen “Salettl”

Isny-Eisenbach – Das Haus Tanne in Isny-Eisenbach ist ein Geheimtipp: nach allen vier Himmelsrichtungen versteckt im Kreuzthal erwartet die Besucher eine überraschende, stolze fürstliche Residenzvilla mit kulinarischer Verwöhnung, mit einem wertvoll bemalten Saal und mit einem adretten hölzernen Gartenpavillon namens “Salettl”: dieser ist wie geschaffen für eine Landpartie in Art einer “Schubertiade”. Und das Publikum insbesondere aus dem nordöstlich angerenzenden bayerischen Allgäu weiß das und strömt in Scharen, wenn exquisite Kammermusik auf dem Plan steht. Heimelig geheizt und fast zum Bersten voll war dieser wohlklingende Saal an dem regnerischen Vormittag, Flieder schaute erfrischend durch die großen Fenster, und vorn spielten drei begabte junge Musiker des Isny Opernfestivals Streichtrios von Beethoven und Schubert.
Die Ukrainerin Valeria Kustitska mit der Geige, der Baschkire Denis Valishin mit der Bratsche und der Taiwanese Cheng-An Chan auf dem Cello – alle drei sind Studenten der Musikhochschule München. Sie spielten gewandt und hübsch und mit jugendlicher Freude, so dass die Herzen des Publikums in ebenso jugendlicher Freude entzündet wurden. Dass das Haus Tanne so umsichtig geleitet wird, tut sein übriges für die angenehme Atmosphäre.
Dieser Konzertort sollte für die Zukunft ein festes Standbein der Pralinékonzerte des Isny Opernfestivals werden, das war eindeutig. Und natürlich sind die Besucher neugierig darauf, wie der begabte Bratschist Denis Valishin beim Festivalkonzert in der Nikolaikirche am 22. Juni die romantische Romanze von Max Bruch für Viola und Orchester zum Klingen bringen wird! – Das Trio übrigens entzückte am selben Tag auch die Zuhörer im Haus Sonnenhalde in Isny und in der Spitalkirche Bärenweiler.