Weg der 24. ADAC Württemberg Historic führte auch über den Klosterplatz

Bad Wurzach – Die Ausfahrt mit Oldtimern und Liebhaberstücken des ADAC Württemberg führte in diesem Jahr nach drei Jahren wieder durch Bad Wurzach. Auf dem Klosterplatz, wo für die Teilnehmer ein Kontrollpunkt eingerichtet war, konnten Besucher einen Blick auf rund 100 Oldtimer werfen.
Die zweitägige Ausfahrt führte die Teilnehmer aus ganz Deutschland, Österreich, Schweiz und den Niederlanden am Freitag von der „Basis“, dem Parkhotel Jordanbad in Biberach hinauf auf die Schwäbische Alb nach Zwiefalten, danach nach Ehingen, wo wie tags darauf in Bad Wurzach ein Durchfahrts-Kontrollpunkt eingerichtet war und nach einer nachmittäglichen Kaffeepause in Rißtissen zurück nach Biberach zum Parkhotel Jordanbad. Von dort ging es am Samstagmorgen zum Museumsdorf Kürnbach, von wo sie dann nach einer ausgiebigen Mittagspause in Richtung Bad Wurzach starteten; hier mussten sie einen Kontrollpunkt passieren.
Die Gleichmäßigkeitsfahrt des ADAC war bereits vor drei Jahren schon einmal in Bad Wurzach zu Gast gewesen, damals war die Kontrolle direkt auf der Schulstraße erfolgt. In diesem Jahr führte die Strecke zum Klosterplatz über den Parkplatz des Kurhauses hinab zum Möwenbrunnen und an Torfstecher und Moor Extrem vorbei zum Klosterplatz; hier fabd dann bei einen großen ADAC Rundbogen die Kontrolle statt. Insgesamt waren an der 490 km langen Strecke mehr als 90 Helfer im Einsatz, die sich um die Ausweisung der Strecke und um die Betreuung der rund 100 Teams kümmerten.
Spritztour mit Käfer
Bevor die ersten rollenden Schmuckstücke einfuhren, hatte die Bad Wurzacher Bürgermeisterin Alexandra Scherer, die gemeinsam mit Margit Rock und Jeannine Lack von der Bad Wurzach Info den Teams ein kleines Präsent der Stadt überreichte, die Gelegenheit, eine kleine Spritz-Tour mit dem knallgelben ADAC-Orga-Käfer Baujahr 1959 mit Fahrer Kurt Layher, der die Fahrt als technischer Kontrolleur der Oldtimer begleitete, zu unternehmen.
Nachdem es kurz vor dem Eintreffen der Oldtimer, die laut Ausschreibung mindestens 30 Jahre alt sein mussten, noch einen Regenguss gegeben hatte, war das Publikumsinteresse noch gering, als die ersten Fahrzeuge – zwei silberne Porsche 356 – am Kontrollpunkt eintrafen. Doch rasch klarte der Himmel auf und es kamen dann auch viele Oldtimer-Enthusiasten, oder auch nur Leute, die Erinnerungen an ihre Jugendzeiten auffrischen wollten.
Ab Baujahr 1933
Das Alter der Fahrzeuge reichte vom Baujahr 1933, einem silberfarbenen Plymouth PD-Special, dessen Besatzung ein gut sortiertes Werkzeugset dabei hatte – und dies direkt bei der BWI, nur wenige Meter vor dem Kontrollpunkt, auch benötigte. Das jüngste Fahrzeug war ein sehr seltener Audi S3 Quattro BJ. 2000, der zwar sehr unscheinbar daher kam, es aber faustdick unter dem Blech hatte. Dazwischen tummelten sich einige Käfer Cabrios, BMW 2000 bis 3er, viele Alfas, Fiat speziale, Opel Manta und Ford Escort oder etwa ein Saab Turbo im Bereich der Alltagsfahrzeuge. Die Palette reichte bei den Sportwagen von zahlreichen Porsches verschiedener Modellepochen in der 911er Klasse über englische Sportwagen wie MG, Austin Healey, Triumph Spitfire bis hin zu der italienischen Sportwagenschmiede Ferrari. Mit dabei ein limousinenartiger, sehr seltener 365 2+2 mit dem Baujahr 1969.
Zu den seltensten Stücken dürfte auch der BMW M1 zählen, dem Anfang der 80er Jahre eine eigene Rennserie gewidmet war, oder die extrem motorisierte Ford Shelby 427 Cobra, dessen Fahrer es sich nicht verkneifen konnte – trotz vorgeschriebener Schrittgeschwindigkeit – richtig Gas zu geben. Zu diesem PS-Monster gesellten sich auch mehrere schön anzuschauende Chevrolet Corvettes aus den 60er Jahren. Nur noch sehr selten sieht man auch noch die berühmten NSU-Prinz, mit denen viele jungen Männer in den 60er und 70er Jahren ihre Autofahrer-Karriere nach dem Führerschein begannen. Oder eine französische Rarität: die Citroen Dspeciale mit dem berühmten heb- und senkbaren Fahrwerk. Ein Sammler brachte einen liebevoll aufgemotzten Trabbi (mit Holztrittbrett!) Baujahr 1987 mit dem sinnigen Kennzeichen „B* (für Bregenz) DDR 1“ an den Start. Sogar aus dem Landkreis Ravensburg kam der Besitzer des VW T1 Samba BJ 1964, kurz Bully genannt. Und noch zwei seltene VW: Das Kharmann-Ghia Cabrio und ein VW-Kübelwagen. Ursprünglich für den militärischen Einsatz entwickelt, wurde dieser in den 70er Jahren zum Vorläufer der SUV´s auf den Straßen.
Bei der Marke Mercedes war so ziemlich alles vertreten, was in den letzten 70 Jahren auf die Räder gebracht wurde. Vom luxuriösen Mercedes 170 S Cabrio B Baujahr 1951 über das 250 SE Cabrio, den 200/8 der in der Fernsehserie „Held“ ein Fernseh-Comback feierte, bis hin zum 230 SLK Kompressor von 1999 waren zahlreiche Modelle der Marke mit dem Stern vertreten.
Von Bad Wurzach aus ging es zur Kaffeepause beim Kloster Bonlanden bei Berkheim. Und schließlich am frühen Samstagabend zur Zieleinfahrt auf den Marktplatz in Biberach.
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