Symphonic Brassport begeisterte das Publikum in der Kurhaus Kulturschmiede

Bad Wurzach – Es war der zweite Auftritt von Symphonic Brassport in Bad Wurzach, mit neuem Dirigenten Markus Hein – bekannt von der Formation Südwind – sowie einem Chor und einem zu 90 Prozent neuem Programm.
Nach 2022 kam Michael Porter, der Schlagzeuglehrer der Jugendmusikschule Bad Wurzach also wieder einmal in seine berufliche Heimat. „Best of movie – Filmmusik und mehr“ lautet der Titel des neuen Programmes.
Wie im Kino durften sich die Zuhörer fühlen, als die rund 40 Musiker auf der Bühne loslegten: Mit der Eröffnungsfanfare, mit der die „20th Century Fox Company“ ihre Blockbuster (und anderen Filme) im Kino und im Fernsehen ankündigt, waren die Bilder großer Kinohighlights beim Publikum sofort präsent. Mit dem Star Wars Medley folgte ein instrumentaler Musikmix, der seit fast 50 Jahren (!) die Herzen von Kinofans höher schlagen lässt.
Kindheitserinnerungen wurden bei Vielen wach, als das berühmte Mundharmonika-Solo von „Spiel mir das Lied vom Tod“ einen ganz besonderen musikalischen Leckerbissen ankündigte. Sängerin Cordula Scherb und der Chor versetzten das Publikum (und den Chronisten) mit ihrem engelsgleichen Gesang bei Once upon a time in große Verzückung.
Ganz anderes brachte das nächste Stück, nachdem sich Michael Porter, der mit trockenem Humor selbst durchs Programm führte, als James Last-Fan geoutet hatte: Das Streicherensemble hielt es nicht mehr auf den Stühlen, als es das Bluegrass Orange Blossom Special mit seinen wahnwitzig schnellen Streicherpassagen interpretierte. Aus dem sechsfach Oskarprämierten Film La-La-Land präsentierten Cordula Wegener und Jakob Scherb gemeinsam mit dem Chor das jazzige „Another day of sun“. Writings on the Wall“ war der Titelsong des 24. James Bond Filmes Spectre und wurde auf besonderen Wunsch von Sängerin Cordula Wegener mit ins Programm aufgenommen, wie Michael Porter in seiner Anmoderation sagte. Waren für Sam Smith , dem Sänger des Originals die extrem hohen Töne eine Herausforderung, meisterte die Sängerin von Symphonic Brassport diese souverän.
Weltmeister im Solosteptanz
Danach kam der erste Auftritt eines leibhaftigen Weltmeisters: Bernd Paffrath war Weltmeister im Solosteptanz. Er betrat als Charlie Chaplin die Bühne und sorgte mit seinen Tanzkünsten dafür, dass selbst Martha Wild, die ehemalige Kuramtsleiterin, in ihrem hohen Alter beinahe vor Verzückung von ihrem Stuhl aufgesprungen wäre.
Seinen großen Auftritt als Schlagzeuger hatte Porter bei seinem Solo von dem aus der Fernsehserie Babylon Berlin bekannten von Jakob Scherb gesungenen „Zu Asche zu Staub“. Noch einmal zeigte Cordula Wegener ihren großen Stimmumfang bei „Defaying Gravity“ aus dem im vergangenen Jahr in die Kinos gekommenen Film „The Wicked“, ehe die Band mit Jakob Scherb das Finale des ersten Konzertteiles einläutete. Natürlich mit der „oifach schee“ Hymne aller Musiker, dem Klassiker schlechthin „Music“ von John Miles.
Der Einstieg in den zweiten Teil war mehr als gelungen: Sofort stand das Publikum, als die Band das Medley mit den Earth, Wind & Fire Hits anspielte. Mit dem Musical-Hit „My Days“ konnte Cordula Wegener noch einmal sängerische Glanzpunkte setzen, ehe dann Bernd Paffrath noch einmal seine weltmeisterlichen Step-Schrittfolgen auf die Kurhaus Bühne brachte. Dass dies auch mit moderner Popmusik geht, zeigte er mit einem Titel von Prince. Jakob Scherb zeigte mit dem Puff Daddy Hit „Come with me“ aus Godzilla auch, dass er richtig abrocken kann.
Zwar waren die Schauspieler beim Film „Bodyguard“ mit der goldenen Himbeere für ihre schlechten Leistungen ausgezeichnet worden, der Soundtrack aus dem auch „Run to you“ mit Whitney Houston blieb davon unbeeindruckt. Und das brachten Band, Sängerin und der Chor im Kurhaus faszinierend rüber. Das Publikum stand und tanzte euphorisch mit. Und das natürlich auch bei „I wanna dance with somebody“ mit dem Whitney Houston ihre Weltkarriere begann.
Mit „I´m every woman“, einem weiteren Whitney Houston Hit, bogen Symphonic Brassport nach gut zwei Stunden bester musikalischer Unterhaltung auf die Zielgerade ein. Als erste Zugabe kam noch einmal mit Another way to die ein James Bond-Titelsong aufs Tapet, ehe mit dem Queen Klassiker „Somebody to love“ dann – zum Bedauern des Publikums – dieses außergewöhnliche Konzert zu Ende ging.
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