Landjugend stellte in Eintürnen traditionell den Maibaum

Eintürnen – Die Landjugend Eintürnen, die vor kurzem ihren 80. Geburtstag feiern konnte, stellte auch in diesem Jahr, am 30. April, so wie immer den Maibaum bei der Turn- und Festhalle Eintürnenberg auf.
Die jungen Eintürner sind stolz auf ihre Historie und dies zeigt sich auch an ihrem Maibaumschmuck: Die Tafeln mit den Logos der Vereine und Gruppierungen sind, der Historie der Landjugend entsprechend, sehr alt. Vermutlich sogar schon so alt wie die Landjugend selbst, die wiederum eine der älteste Landjugenden in Baden-Württemberg ist. Und sogar älter als das Land selbst.
Zurück zum Maibaum-Stellen: Nachdem die jungen Leute um die beiden Vorstände Felix Maucher und Simon Traub den frisch geschälten, rund 23 Meter hohen Fichtenstamm mit den Kranz-Ringen und der Spitze ausgestattet hatten, konnte dann der Lkw-Kran – wie es heutzutage üblich ist – in Aktion treten. Und weil so etwas Geld kostet, war es für den ehemaligen Landjugend-Vorstand und jetzigen Ortsvorsteher Berthold Leupolz Ehrensache, dies im Jubiläumsjahr zu übernehmen.
Rasch wurde der Baum an den Kran des Lkw der Firma Burkhart angehängt und in den dafür vorgesehenen Schacht bei der Festhalle gestellt, den sich der Maibaum seit einigen Jahren, genau genommen seit der Gründung der Narrenzunft, mit dem Narrenbaum „teilen“ muss. Rasch war der Stamm mit großen Keilen so verkeilt, dass ihm auch heftigste Winde nur wenig anhaben können. Mit einem Manitou mit einem vorgesetzten Korb aus dem Fuhrpark eines ehemaligen Landjugendlichen konnte die massive Schlaufe, an der der Baum befestigt war, einfach entfernt werden, so dass der Lkw sich auf den Weg zum nächsten Termin – natürlich dem Stellen eines Maibaumes – machen konnte.

Die Maibaum-Tafeln
Dank des Manitou konnten nun „die heiligen Tafeln“, wie sie von Felix Maucher mit einem leicht ironischen Unterton genannt wurden, an dem Baum angebracht werden. Damit lag er gar nicht so weit daneben: Zeigen doch fast die Hälfte der Tafeln kirchliche Motive: Da wären für die Blutreitergruppe sowohl die Weingartener Reliquie, als auch die Wurzacher Reliquie auf jeweils einer Tafel verewigt. Dazu natürlich die Landjugend selbst, die ja aus der katholischen Jugend heraus entstanden ist. Dazu das Symbol für die Kirchengemeinde und das für die uralte Bruderschaft, deren Existenz nur noch wenigen Eintürnern ein Begriff ist.
Natürlich ist der Feuerwehr ebenfalls eine Tafel gewidmet, die in wenigen Wochen ebenfalls ein großes Fest feiern wird: Die Einweihung ihres neuen Feuerwehrhauses. Ebenfalls verewigt sind Liederkranz, Musikverein sowie die Krieger- und Soldatenkameradschaft Eintürnens.
Ein wenig schade war, dass die Eintürner „Bewahrer der Tradition des Maibaumstellens“, dies fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit taten, während im Nachbarort Ziegelbach zur gleichen Zeit (am späten Nachmittag am Vorabend des 1. Mai) ihren Baum mit einem kleinen Fest feierten. Nichtsdestotrotz hatten die Jungs und Mädels ihren Spaß daran, etwas für die Allgemeinheit zu tun.
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