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Alexander Dreher aus Truilz übermittelte viele Informationen über die Rehkitzrettung

Jagdhornbläser eröffneten die Saison mit besonderem Gast im Torfmuseum



Foto: Ulrich Gresser
Die Jagdhornbläser eröffneten die Saison gemeinsam mit dem Rehkitzretter Alexander Dreher (rechts).

Bad Wurzach – Die Jagdhornbläser Bad Wurzach haben mit einem kleinen Konzert im Oberschwäbischen Torfmuseum die Saison eröffnet. Als Gast hatten sie Alexander Dreher aus Truilz, der gemeinsam mit seinem Team und Drohnen erfolgreich ist, Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren.

Ricardo Schorpp, der musikalische Leiter der Jagdhornbläser Bad Wurzach, freute sich, nach dem ersten Stück der Bläser den ganz besonderen Gast vorstellen zu können. Alexander Dreher, der schon sehr früh in seinem Leben mit Tieren und Tier(er)haltung in Kontakt kam, ging in seinem ersten Redebeitrag auf die inzwischen vorgeschriebene Rehkitzrettung vor einer Mahd ein. Er erläuterte, dass er und sein Team mit der heutigen Generation von Drohnen innerhalb kurzer Zeit ein relativ großes Feld abfliegen kann. Ricardo Schorpp konnte sich noch gut an die Zeit vor den Drohnen erinnern, als das Aufspüren von Rehkitzen noch eine sehr schweißtreibende Arbeit war.

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Alexander Dreher, sucht mit dem Verein Wildtierrettung Bad Waldsee mit zwei Teams, die rund um Unterschwarzach „stationiert“ sind, alljährlich von Februar bis August – das ist die Zeit, in denen Rehkitze gesetzt werden – für Bauern, kurz bevor die ihre Felder und Wiesen mähen, mit Drohnen und Wärmebildkamera nach dort abgelegten Kitzen. Da die Kitze von Natur aus geruchlos sind, um keine Räuber wie den Fuchs anzulocken, müssen die Helfer mit äußerster Vorsicht (Handschuhe, Schutzkleidung) zu Werke gehen, wenn sie die Kitze in einer Box aus der Gefahrenzone bringen. Und weil die Kitze praktisch wie per Computer-programmiert immer wieder zurück in die Fläche wollen, kann es schon einmal länger dauern, bis die Gefahr für sie vorbei ist. Die Geiß selbst steht immer nur kurz bei den Kleinen, um ja keinen Fressfeind auf sie aufmerksam zu machen. Danach ducken sich die Kitze ganz tief, und manchmal sind sie so gut getarnt, dass selbst die Kamera sie nicht erfasst. So wurden im Jahre 2023 allein in Deutschland 100.000 Kitze von Mähwerken erfasst.

„Alexander erzählt was von Kitzen und wir spielen „Auf, auf zum fröhlichen Jagen,“ entschuldigte sich Schorpp beinahe bei den Zuhörern. Zwischendurch erklärte er den Zuhörern, dass die Jagdhornbläser das sogenannte Parforce-Horn verwenden, das normalerweise bei der berittenen Jagd verwendet wurde.

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Der angehende Grundschullehrer Dreher, für den die Kitzrettung ein teures und sehr zeitaufwendiges Hobby ist, bittet die Landwirte, die natürlich ebenfalls gewissen Sachzwängen unterliegen, darum, rechtzeitig einen Termin auszumachen, wann gemäht wird. Denn die zwei Teams aus Unterschwarzach „beackern“ als Ehrenamtliche zwischen Kisslegg, Rot.a.d.Rot und Ochsenhausen eine Fläche von 5.000 ha. Die Bauern müssen laut Tierschutz- und Jagdgesetz die Drohnenflüge machen lassen. In Fällen, wo dies nicht geschieht und Kitze vom Mähwerk erfasst werden, drohen den Landwirten empfindliche Geldstrafen von bis zu 10.000 €. Inzwischen haben auch einige Jäger sich mit der Materie des Drohnenfliegens befasst und haben eigene Geräte angeschafft.

Stichwort Mähwerk

Der technische Fortschritt brachte es mit sich, dass die Traktoren und Mähwerke aus Effizienzgründen immer größer wurden – ein Mähwerk kann inzwischen bis zu 16 Meter breit sein.

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Was tun, wenn man ein Kitz findet?

Alexander Dreher hat ein Plakat entworfen, in dem er erklärt, was man tun soll, wenn man ein Kitz findet. Oberstes Gebot: Nicht anfassen, mitnehmen oder füttern. Ansonsten ist der Tatbestand der Wilderei erfüllt. Am besten die Polizei kontaktieren, die kennt den zuständigen Jagdpächter und kontaktiert die Rehkitzrettung oder die Wildtierstation. Außerdem gilt in der Brut- und Setzzeit, Hunde an die Leine nehmen und selbst auf den Wegen zu bleiben. Da der Rehkitzrettungsverein auf Spenden angewiesen ist, kann jedermann diesen durch eine Spende unterstützen.

Aufzuchtstation

Der Verein hat mit Alexander Dreher eine Aufzuchtstation eingerichtet, in der Dreher viele Kitze wieder auf ein Leben als Wildtiere vorbereitet. Dies ist zum einen sehr zeitaufwendig, zum anderen aber auch sehr teuer. Denn von allen Wildtieren ist ein Rehkitz am schwersten aufzuziehen um es danach wieder auszuwildern. Denn die Tiere vertragen nur eine bestimmte, sündhaft teure Sorte an Ziegenmilch, müssen alle zwei Stunden gefüttert werden. Da sie Wildtiere sind und auch bleiben sollen, kommen sie sehr bald in ein Auswilderungsgehege mit Futterstelle, ehe sie dann wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können. Weil sie zuvor einen „Knopf ins Ohr“ bekommen, erkennen die Jäger sie und schonen sie oft beim Abschuss. Dafür lobte Dreher die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft, die sehr gut funktioniert.

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Dreher hält auch Vorträge in Kindergärten und Grundschulen, unter anderem auch deshalb, um dem Märchen von „Bambi“ als Kuscheltier entgegenzutreten, die oft in verklärender Weise im Fernsehen oder bei Youtube laufen. „Rehe sind Wildtiere und sollen es auch bleiben,“ ist die eindeutige Meinung von Alexander Dreher.

Die nächsten Termine der Jagdhornbläser

Die Jagdhornbläser verabschiedeten sich bis zum nächsten Mal, denn die weiteren Termine der Reihe „Jagdliche Klänge & Interessante Themen“, an denen die Jagdhornbläser im Torfmuseum auftreten werden, stehen bereits fest: Am 21. Mai mit „Lernort Natur“, 25. Juni mit „Jagd im Wandel der Zeit“, 23. Juli mit „Wissenswertes über den Rohrsee“, 10. September mit „Vorstellung von Jagdhunderassen“ und am 15. Oktober mit „Herbstzeit, Jagdzeit“.

Viele Bilder in der Galerie

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BILDERGALERIE

Fotos: Ulrich Gresser

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