Hospizgruppe und Nachbarschaftshilfe Hand in Hand

Bad Wurzach – Der Miteinander-Füreinander e.V. – engagiert in der Nachbarschaftshilfe, auch bei der Begleitung Sterbender – hat seine Hauptversammlung abgehalten. Nach der Fusion der Nachbarschaftshilfe (Miteinander-Füreinander e.V. ) mit der Hospizgruppe gab es nun einige personelle Veränderungen.
Mit Dagmar Schwarz von der Nachbarschaftshilfe, Christine Uhl und Stefanie Lacher von der Hospizgruppe wurden drei Mitarbeiterinnen verabschiedet. Während die Erstgenannten aufhören, gibt Stefanie Lacher die Leitung der Hospizgruppe ab, bleibt aber der Gruppe als aktiv Mitarbeitende erhalten. Neue Leiterin der Hospizgruppe ist Marlies Mennig. Robert Stützle steht unverändert an der Spitze des Vereins.
Robert Stützle, der Vorstand von Miteinander-Füreinander, freute sich nach der Feststellung, dass die Sitzung ordnungsgemäß einberufen worden war, dass mit Christine Heine von der Evangelischen Kirchengemeinde, Pfarrer Patrick Meschenmoser von der Katholische Seelsorgeeinheit und Bürgermeistervertreter Klaus Schütt führende Repräsentanten der örtlichen Gemeinden – kirchlich und politisch – gekommen waren.

Dagmar Schwarz (Bild) war seit Anfang 2020 Stellvertreterin bei der Nachbarschaftshilfe in der Kaufmännischen Abwicklung, in der Einsatzleitung und für die Organisation von Fortbildungen tätig gewesen. Sie habe Stefanie Heinrich und Sabine Debatin-Schwarz bei ihrer Arbeit sehr gut und kompetent unterstützt. Weil sie Bad Wurzach verlassen wird, könne sie in der Nachbarschaftshilfe nicht mehr mitwirken. Stützle mit großem Bedauern: „Sie werden uns fehlen.“
„Nicht nur im Beruf wird Leistung verlangt, auch das Ehrenamt stellt Anforderungen, die zu bewältigen sind und bisweilen anstrengend sein können.“ Daher sprach er allen Ehrenamtlichen von Nachbarschaftshilfe und Hospizgruppe seinen großen Dank aus. Ohne deren großes Engagement und großen Einsatz gäbe es nicht die Nachbarschaftshilfe und auch nicht die Hospizgruppe. Selbiges gelte auch für die beiden „fest“ Beschäftigten Stefanie Heinrich und Sabine Debatin-Schwarz.
70 Helfende leisteten 9923 Einsatzstunden

Stefanie Heinrich (Bild) zeigte in ihrem Tätigkeitsbericht, wie umfangreich die Aufgaben der Nachbarschaftshilfe inzwischen geworden sind. Von 70 Helfer/innen wurden 2024 9923 Einsatzstunden geleistet, dabei konnten die meisten angeforderten Einsätze abgedeckt werden. Reine Putzarbeiten wurden an entsprechende Dienstleister weitergegeben. Es wurden fünf Treffen zum Austausch organisiert, man besichtigte die Tagespflege und besuchte Vorträge. Die Helfer/innen wurden zu einem Auftanktag eingeladen und ein Erste Hilfe-Kurs mit 28 Teilnehmern wurde abgehalten. Im Herbst wurde die dritte Dankeschön-Feier abgehalten, zu der 55 Helfer/innen kamen. Großer Dank ging auch an Gemeinwesensarbeiterin Susanne Baur, die Fortbildungen organisiert hatte, wofür die Katholische und Evangelische Kirche Räume zur Verfügung gestellt hatten.

Sabine Debatin-Schwarz (Bild), die für die Buchführung bei der Nachbarschaftshilfe zuständig ist, musste für den Zweckbetrieb Nachbarschaftshilfe zwar ein leichtes Minus vermelden, Kassier Otto Linge des Vereins Miteinander-Füreinander konnte jedoch – nicht zuletzt wegen der „Fusion“ mit der Hospiz-Gruppe im Herbst 2024 – eine deutlich verbesserte Finanzlage des Vereines vermelden. Denn diese brachte ein ordentliches Kapital in die „Ehe“ und hatte nur wenige Ausgaben vorzuweisen, wie Christine Uhl in ihrem Rechenschaftsbericht bekannt gab.
Stefanie Lacher berichtete über die Hospizarbeit
Stefanie Lacher trug ein letztes Mal den Rechenschaftsbericht der Hospizgruppe vor. Aktuell seien zehn Mitarbeitende in der Gruppe tätig; Christine Uhl werde ganz aufhören, zwei Frauen werden eine Auszeit nehmen, berichtete Lacher. Seit Oktober hatte die Gruppe neun Menschen im Sterben begleitet, was einen kürzeren oder längeren Zeitraum in Anspruch nehmen konnte. Aktuell begleite man zehn Menschen, sieben im Spital und drei in der Gemeinde. Die Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe sei gut, so hatte man im Februar eine gemeinsame Fortbildung. Im März hatte die Hospizgruppe eine Fortbildung und vor kurzem eine beim Hospizforum in Ravensburg. Für den Herbst plant die Gruppe zwei öffentliche Vorträge. Nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen, die Leitung abzugeben, aber sie werde weiterhin Menschen begleiten.
Einstimmige Entlastung
Kassenprüfer Heinrich Stauss bescheinigte allen Geldverwaltern eine saubere Kassenführung; angesichts von annähernd 2000 Belegen habe man eine stichprobenartige Prüfung durchgeführt. Die von ihm geleitete Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig.
Marlies Mennig vorgestellt
Robert Stützle stellte Marlies Mennig als Nachfolgerin von Stefanie Lacher an der Spitze der Hospizgruppe vor. Frau Mennig hat jahrzehntelange Erfahrung im Pflegebereich, so zuletzt als Leiterin des Alten- und Pfegeheims Stift zum Heiligen Geist in Bad Wurzach.

Blumen zum Start für Marlies Mennig.
Die Wahlen
Die Neuwahl des Vorstandes von Miteinander-Füreinander (Erster, Zweiter, Kassier und Beisitzer) wurde ebenfalls von Heinrich Stauss geleitet. Vorsitzender ist nach wie vor Robert Stützle; Zweiter Vorsitzender ist Carl-August Mohr, Kassier unverändert Otto Linge. Die Beisitzer rekrutieren sich aus beiden Alt-Vereinigungen.

Robert Stützle, der Vorsitzende von Miteinander-Füreinander, mit seinem Vize Carl-August Mohr (rechts) und Kassier Otto Linge.
Mit großem Dank wurden Christine Uhl (hört auf) und Stefanie Lacher (zieht sich aus der Leitung zurück) von der Hospizgruppe verabschiedet.


Christine Uhl, viele Jahre in der Hospizarbeit engagiert, wurde mit Dank und Blumen verabschiedet.

Blumen gab es auch für Stefanie Lacher, die die Leitung der Hospizgruppe abgab, der Gruppe aber weiterhin verbunden bleibt.
Ehrungen
Vorstand Robert Stützle, der die Ehrungen vornahm, erklärte, dass Stefanie Lacher sich, seit sie in Bad Wurzach lebt, also seit 50 Jahren, ehrenamtlich engagiert hatte. Zunächst in der Seniorenarbeit, dann im Krankenpflegeverein, der mithilfe der Stadt eine Sozialstation gründete. 1997 erfolgte dann die Umbenennung in Miteinander-Füreinander und im selben Jahr wurde dann von Stefanie Lacher die Hospizgruppe gegründet. 2008 erhielt Stefanie Lacher dafür und für ihr langjähriges Engagement für den Seniorentreff im Wachhäusle dann das Bundesverdienstkreuz. 2009 wurde die Gedenkstätte für die Sternenkinder auf dem Friedhof eingeweiht.
Die Alterspyramide und die Vereinzelung der Menschen hätten auch die Rahmenbedingungen für die Nachbarschaftshilfe und die Hospizgruppe verändert. Aber: „Wir brauchen Vorbilder wie sie.“ Sowohl Christine Uhl als auch Stefanie Lacher wurden mit Präsenten aus ihren unterschiedlichen Positionen verabschiedet.
Stefanie Lacher sagte in ihrer Abschiedsrede, erst als sie sich mit der Abgabe der Leitung der Hospizgruppe in der letzten Zeit befasst habe, sei ihr bewusst geworden, wie sehr dieses Engagement für alte und kranke Menschen in der Stadt in den letzten 50 Jahren Teil ihres Lebens gewesen war. „Es lag und liegt mir sehr am Herzen und ich merke, dass es mir nicht leicht fällt loszulassen.“ Sie dankte Heinrich und Waltraud Fink, die für ihre Familie da waren, wenn sie im Einsatz war. Ihr Dank ging an alle Kolleg/innen, ganz besonders an Christine Uhl, die sie von Anfang an unterstützt hatte. „So nahe bei den Menschen sein zu dürfen, besonders in der Begleitung zum Sterben hin, ist etwas Besonderes, manchmal eine Herausforderung, aber immer eine Ehre.“

Stefanie Lacher (links) übergab die Leitung der Hospizgruppe an Marlies Mennig.
Nun sei es Zeit, den Stab weiterzugeben. Mit Marlies Mennig habe man eine Nachfolgerin gefunden, die in großer fachlicher und menschlicher Kompetenz die Gruppe weiterführen werde.
Text und Fotos: Uli Gresser