Die Kisslegger Hospital-Stiftung Heilig Geist feierte 450 Jahre in St. Verena Bad Wurzach

Bad Wurzach/Kisslegg – Mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof Matthäus Karrer und fünf Ko-Zelebranten feierte die Stiftung Liebenau, die seit 1999 die Kuratur für die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist in Kisslegg vom Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee übernommen hatte und 2002/2003 in die „Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH“ überführt hatte, das 450jährige Bestehen der Hospital Stiftung.
Es war eine illustre Gesellschaft, die sich da an diesem Donnerstagnachmittag zum feierlichen Kirchgang versammelte. Da waren seine Durchlaucht Fürst Erich zu Waldburg-Zeil, seine Durchlaucht Fürst Johannes von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee, dessen Gattin, die Fürstin Viviana von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee und deren Sohn Ludwig Erbgraf von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee, sowie der Bruder des Fürsten S. E. Wunibald Graf von Waldburg Wolfegg. Deren Vorfahren hatten einst die von Hans Ulrich von Schellenberg 1575 gegründete Stiftung seit Beginn des 18. Jahrhunderts mitbetreut und 1798 die Oberverwaltung des Heilig-Geist-Spitals übernommen.
Dann waren auch neben dem Aufsichtsratvorsitzenden Johannes Fürst zu Waldburg-Wolfegg-Waldsee sein Stellvertreter Dr. Joachim Senn sowie die Vorstandsvorsitzenden Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur mit dabei. Und auch der ehemalige Landtagsabgeordnete und frühere Bürgermeister von Amtzell, Paul Locherer, der ein Mandat im Aufsichtsrat der Stiftung innehat. Und natürlich der Bürgermeister Dieter Krattenmacher aus Kisslegg, wo die Stiftung den nach dem Stifter benannten Ulrichspark als Alters- und Pflegeheim betreibt.
Ebenfalls dabei war Bürgermeisterin Alexandra Scherer von Bad Wurzach, wo die Stiftung das Heilig-Geist-Spital und die Stiftung Liebenau das Wohnheim St. Hedwig für Menschen mit Behinderung betreibt. Ebenfalls mit dabei war der Wolfegger Bürgermeister Peter Müller, denn in Neutann betreibt die Stiftung ein Pflegeheim für Menschen mit Demenz.
Neben dem aktuellen Hausherrn von St. Verena, Pfarrer Stefan Maier und seinem Vorgänger Norbert Wahl waren noch Dekan Ekkehard Schmid aus Weingarten und der frühere Pfarrer von Ochsenhausen Sigmund Schänzle gemeinsam mit dem ehemaligen Provinzial der Salvatorianer, Pater Hubert Veeser, der aus der Kisslegger Teilgemeinde Immenried stammt, neben dem Weihbischof bei diesem Gottesdienst um den Tisch des Herrn versammelt.
Der Weihbischof nahm in seiner Predigt das berühmte Evangeliumswort: „Das was ihr den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“ zum Anlass für einen Querverweis auf die Gründung der Stiftung, deren Geburtsstunde an diesem Tag mit dem Gottesdienst und der anschließenden Feierstunde im Kurhaus gefeiert wurde. Wichtige Faktoren für die Gründung einer Stiftung an der Grenze vom Mittelalter zur „Zivilisation“ seien Dankbarkeit, Liebe, Demut auf Basis der Nächstenliebe, wie sie in der Lesung des Apostels Paulus in seinem Brief an die Kolosser gefordert hatte. Die Landesherrschaft vor Ort, also Hans Ulrich von Schellenberg, habe Bereitschaft zur Solidarität mit den Ärmsten gezeigt, mit der Gründung der Hospitalstiftung eine Botschaft gesandt und Engagement gezeigt, damit die Menschen ein Auskommen haben sollten. „Die Stiftung hat ihren Zweck über das Jetzt hinaus,“ sagte der Weihbischof in seiner Ansprache.
Im Kurhaus, wo dann neben Landrat Harald Sievers, u.a. Minister Thomas Strobl und Minister a.D. Ulrich Müller unter großem Polizeiaufgebot dazu stießen, hielt Dr. Maximilian Eiden, der Kulturamtsleiter des Landkreises einen Vortrag zur Geschichte der Stiftung mit dem Titel „Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist im historischen Kontext der Spitalstiftungen.“
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