Die älteste Landjugend des BDL feierte Jubiläum

Eintürnen – Die Landjugend Eintürnen wurde 80 Jahre alt – und das wollten die aktuellen Mitglieder des Vereins gemeinsam mit den Eintürnern gebührend feiern. Deshalb luden die aktuellen Vereinsverantwortlichen am Freitagabend, 4. April, zur Bockland-Party in die Turn- und Festhalle Eintürnenberg ein. 80 Jahre – damit ist die Landjugend Eintürnen die älteste BDL-Landjugendgruppe der Region. BDL, das heißt Bund der Landjugend; der BDL ist die Jugendorganisation des Deutschen Bauernverbandes.
Bocklandparty
Es kamen viele Generationen von „Landjugendlichen“, die in den letzten rund 50 Jahren aktiv dabei waren, bereits zur Bocklandparty am Freitagabend. Teilweise gewandet in T- und Sweatshirts mit dem langjährigen Motto „Let´s Fetz“. Da wurde dann lange in Erinnerungen über die alten Zeiten geschwelgt, da fast alle gebürtigen Eintürner irgendwann dabei waren oder zumindest in irgendeiner Form mit der Landjugend Eintürnen in Berührung kam.
Das aktuelle Vorstandsduo
Die aktuellen Mitglieder um die beiden Vorstände Felix Maucher und Simon Traub sorgten mit kleinen Snacks und den üblichen Kaltgetränken für gute Laune unter den Gästen. Darüber hinaus hatte an diesem Abend auch die Bockland-Bar mit seinen hochprozentigen Spezialitäten geöffnet.

Das Vorstandsduo der Eintürner Landjugend: Simon Traub (links) und Felix Maucher.
Gottesdienst mit Jugendband
Den Sonntag eröffneten die „Jubilare“ mit einem Festgottesdienst mit Pastoralreferent Raimund Miller, musikalisch unterstützt von einer 16-köpfigen Kinder- und Jugendband in der Pfarrkirche St. Martin in Eintürnenberg. Bereits in seiner Begrüßung ging Miller auf den Spitznamen für die Gegend um Eintürnen, „Bockland“ ein. Er fragte die Festgemeinde, ob sie heute schon gejubelt habe. „Denn Jubel oder hebräisch „Jobel“ bedeutet nichts anderes als Widder bzw. Ziegenbock.“ Und Jubel sei ja ein Ausdruck der Freude. „Liebe Festgemeinde, liebe Landjugend, als ich das Evangelium gelesen hatte, das eigentlich für heute vorgesehen ist, war mir klar: Die drohende Steinigung einer vermeintlichen Ehebrecherin. Bei aller Liebe, aber für ein Jubiläum geht das nicht!“ Mit diesen Worten eröffnete Raimund Miller seine Festpredigt an jebem Passionssonntag. Deswegen legte er sein Augenmerk auf die Landjugend und das Jubiläum. „Darauf, was es dafür braucht, um Landjugend zu sein, seit 80 Jahren schon, aber auch im Jetzt und in Zukunft. Es braucht Passion, das heißt: Liebe und Leidenschaft.“ Darauf, was an diesem Tag als Evangeliumstext gehe, hätten die Landjugendlichen ihn gebracht, als sie sagten „Zu einem Jubiläum gehört ein Gottesdienst dazu.“ Also wir UND Gott. Dieses UND war für Euch ganz klar.”




“Wir brauchen beides: Das Wir und – Gott”
Deswegen las er die Stelle aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 22,37-39), in der ein Gesetzeslehrer Jesus mit der Frage versuchen wollte, welches Gebot im Gesetz das wichtigste sei. Jesus gab ihm zur Antwort: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Miller weiter: “Um im Leben bestehen zu können, brauchen wir Beides: Das Wir und Gott.”
Das sei das Schöne bei der Jubiläums-Landjugend, die von sich selbst sagt: „Bei uns muss man nichts können müssen. Sprich: Wir haben einen Raum und wir können einfach kommen und da sein. Jeden Dienstagabend um 8.“ Und was passiere dann? „Es passiert, dass man hinwill. Weil man Spaß hat, Freunde trifft, einander kennt, andere kennen lernt.
Es passiert, dass Zusammenhalt entsteht – und, dass Ihr Jugendliche sein dürft und Euch auch ausprobieren könnt.“ Doch letztlich wüßten die Eltern, „dass ihr hier gut aufgehoben seid. In Eintürnenberg inzwischen seit 80 Jahren. – Solange wie in kaum einer anderen Gruppe im Bund der deutschen Landjugend.“ Und einen weiteren Satz der Landjugendlichen blieb ihm in Erinnerung: „Wenn man was will, dann macht man es auch. Nämlich gemeinsam: Schauen, worauf haben wir Bock, hier im Land? Fragen, was ist gerade wichtig? Um dann mit Worten und Taten etwas zu bewegen und voranzubringen.“
Die Fürbitten
Ihren Teil zum Gottesdienst trugen die Jugendlichen bei den Fürbitten, wo sie um Gottes Beistand baten: Für alle, die in der Welt Verantwortung tragen, für alle Jugendlichen die sich in einer Landjugend engagieren. Aber auch für Menschen in Krisen- und Kriegsgebieten, dass sie bald ein Leben in Freiheit führen und genießen können. „Sei bei Ihnen in deiner Liebe.“
Frühschoppen mit dem Musikverein
Nach dem Schlusssegen in der an diesem Morgen sehr gut gefüllten Kirche wechselte die Festgesellschaft die wenigen Schritte hinüber zur Festhalle, wo die Landjugend zum reichhaltigen Mittagessen mit anschließendem Kaffee und Kuchen einlud und wo die „Probierabteilung“ des Musikvereines Eintürnen zum Frühschoppen bis weit in den Nachmittag hinein aufspielte. Und an den Tischen wie bereits bei der Bockland-Party wieder fleißig Erinnerungen ausgetauscht wurden.

32 Aktive
Aktuell hat die Landjugend Eintürnen 32 (sehr) aktive Mitglieder. Felix Maucher und Simon Traub bilden seit zwei Jahren das Führungs-Duo und werden voraussichtlich bei der nächsten Hauptversammlung sich auch zur Wiederwahl stellen. Sie haben das Amt von Patrick Rößner und Ansgar Heiss übernommen, die die Landjugend Eintürnen für vier Jahre angeführt hatten. Für das Jubiläum haben sie rund vier Monate Vorbereitungszeit investiert.
Wie Raimund Miller in seiner Predigt schon anmerkte, treffen sich die Mitglieder dienstagabends im Gruppenraum. Die Landjugend stellt nach wie vor den Maibaum und ist bei Prozessionen immer mit Fahne präsent. Oft machen sie Ausflüge, gehen etwa zum Baden, Fahren Go-Kart oder gehen auch mal zum Kegeln oder Dartspielen.
Text und Fotos: Uli Gresser
Viele Bilder in der Galerie
Es folgt noch ein zweiter Bericht zum Landjugend-Jubiläum