Der Wochenmarkt wird versuchsweise auf den Klosterplatz verlegt
Bad Wurzach – Die Fraktion der Freien Wähler (FW) hatte der Verwaltung den Auftrag erteilt zu prüfen, ob nicht eine Verlegung des Wochenmarktes auf den Klosterplatz möglich wäre; diesen Auftrag erklärte Dezernent Ulrich Möllmann nun für abgearbeitet und stellte das Ergebnis im Gemeinderat vor. Der sprach sich für eine probeweise Verlegung aus. Der Beschluss erging mit 12 zu 6 Stimmen.
Laut Dezernent Möllmann sprachen sich nach einer Umfrage bei Marktbeschickern bis auf einen alle Befragten für einen Verbleib des Wochenmarktes im Breiteweg aus und auch bei den Besuchern sprach sich eine Mehrheit für den Verbleib aus.
Der Fraktionssprecher der Freien Wähler, Kurt Miller, sagte dazu: „Da haben wir andere Rückmeldungen bekommen.“ Er bat das Ordnungsamt, dort wegen der Falschparker, die regelmäßig die Rettungsgasse blockieren, genauer hinzuschauen. Dass die Beschicker nicht weg wollen sei ja verständlich.
Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler) nannte als Vorteile des Klosterplatzes, dass man den Prüfauftrag auch aus Sicherheitsgründen erteilt habe. Diese sei am Klosterplatz einfacher zu gewährleisten. Dort wäre ja auch eine Bewirtung möglich.
Manfred Braun (FW) appellierte an die Stadt, ein wenig Mut zu beweisen, „ansonsten bleiben wir die graue Maus“.
Klaus Schütt (CDU) war neu, dass beim Wochenmarkt in der Breite sogar noch Plätze frei sind.
Anja Halder (Grüne) fragte, ob für Besucher aus den Ortschaften nicht der Marktbus so fahren könnte, dass er den Klosterplatz mitbedienen könnte. Der Markt dort sei doch auch eine Sache der Erklärung. Auch ihr Grünen-Kollege Rainer Deuschel findet die Idee reizvoll. Zum Thema Marktbus erklärte Bürgermeisterin Alexandra Scherer, dass für den Klosterplatz eine eigene Bushaltestelle eingerichtet werden müsste.
Heinrich Vincon (CDU) gab zu bedenken, dass, wenn für die Marktbeschicker die Wirtschaftlichkeit leide, diese abspringen werden. Er erinnerte sich, dass man ja schon einmal probeweise dort war und einige Verkäufer hätten damals (2019) über Umsatzverluste geklagt.
Bernhard Schad (FW) meinte dazu: „Das müssen wir einfach ausprobieren.“ Anderer Meinung war da Franz-Josef Maier (MirWurzacher): „Ich würde auf die Marktbeschicker und Besucher hören. Nicht dass der Markt dadurch Schaden nimmt oder gar ganz eingeht.“
Die Bürgermeisterin verwies auch darauf, dass das Vorgängergremium des Gemeinderates den Vorschlag, den Wochenmarkt auf den Klosterplatz zu verlegen, damals abgelehnt hatte.
Sie selbst werde bei einer Abstimmung mit Enthaltung stimmen, um die neutrale Position der Verwaltung deutlich zu machen. „Wir werden den Beschluss des Gremiums umsetzen.“
Die Fraktion der Freien Wähler stellte danach den Antrag, für die Zeit nach den Sommerferien drei Monate den Markt auf dem Klosterplatz abzuhalten, um dort per Umfrage zu prüfen, ob das funktionieren könnte.
12 zu 6
Den Vorschlag der Freien Wähler unterstützten 12 Räte, 6 sprachen sich dagegen aus bei zwei Enthaltungen. Nicht an der Sitzung teilnahmen: Gisela Brodd (FW), Ewald Riedl und Petra Greiner (beide CDU).
Polit-Stand nun auf dem Wochenmarkt zugelassen
Im Zuge dieses Tagesordnungspunktes wurde auch der Antrag der Grünen behandelt, für politische Parteien einen Informationsstand auf dem Wochenmarkt zuzulassen. Denn Rainer Deuschel sieht darin eine Unterstützung politischer Parteien. In anderen Städten sei dies möglich. Bürgermeisterin Alexandra Scherer sagte dazu, dies sei grundsätzlich kein Problem, allerdings müssten dabei gewisse Regeln eingehalten werden. Die freien Marktstandplätze 11 und 14 seien dafür geeignet.
Gemeinderätin Emina Wiest-Salcanovic, Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, erklärte dazu für die CDU: „Wir waren mit dem Standort bei der Osteria zufrieden. Wir haben aber kein Problem mit einem Stand auf dem Wochenmarkt.“
Die Zustimmung zu diesem Punkt erfolgte einstimmig.
Uli Gresser