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Moorschutz zahlt sich aus

Das Wurzacher Ried – eine Erfolgsgeschichte



Foto: NAZ (Thomas Hoppe)
Das Ried am Morgen.

Bad Wurzach / Tübingen – Die seit vielen Jahren im Naturschutz- und Europadiplomgebiet Wurzacher Ried erfolgreich umgesetzten Moorschutz- und Renaturierungsmaßnahmen wirken positiv auf die Biodiversität sowie für den Umweltschutz in der Region. Das für Naherholung und Tourismus wichtige Gebiet hat ebenfalls einen Beitrag zur Schadensbegrenzung während der Extremwetterereignisse im Mai und Juni 2024 geleistet. Das schreibt das Regierungspräsidium Tübingen in einer Pressemitteilung.

Das Wurzacher Ried nach der erfolgreichen Wedervernässung. Foto: NAZ (Thomas Hoppe)

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Das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas

Mehr als 90 Prozent der Moore in Deutschland und Baden-Württemberg wurden in der Vergangenheit entwässert und sind heute erheblich geschädigt. Nach der Roten Liste der Biotoptypen Deutschlands sind die meisten Moorlebensräume von der vollständigen Vernichtung bedroht. Hierzu gehören auch naturnahe Hochmoore, die bereits weitgehend verschwunden sind. Das vom Europarat mit dem Europadiplom ausgezeichnete, noch immer weitgehend intakte Hochmoor im Wurzacher Ried gilt als größtes seiner Art in Mitteleuropa.

Foto: Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Renaturierungen in den 1980er- und 1990er-Jahren

Zwar wurde auch hier im 19. und 20. Jahrhundert großflächig Torf abgebaut und für die Landnutzung entwässert. Dennoch sind größere Teile des ursprünglichen Moores erhalten geblieben. In den 1980er- und 1990er-Jahren konnten im Rahmen eines Naturschutzgroßprojekts umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen zu einer Verbesserung beitragen. Zudem werden im Gebiet regelmäßig Maßnahmen für den Natur- und Moorschutz umgesetzt. Ziel war und ist es, die Schäden der Vergangenheit zu beseitigen und das Wurzacher Ried wieder in ein „lebendiges“ Moor zu entwickeln. Das fachlich zuständige Regierungspräsidium in Tübingen arbeitet dabei eng mit der Stadt Bad Wurzach sowie allen involvierten Behörden und Verbänden zusammen.

Foto: Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Brütende Kraniche

Der Erfolg der bislang vorgenommenen Maßnahmen und Projekte im Wurzacher Ried ist sichtbar: Die Maßnahmenflächen sind heute wieder Naturoasen mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Sogar der Kranich hat hier seinen einzigen Brutplatz in Baden-Württemberg gefunden. Zudem konnten die Treibhausgasemissionen aus der Moorschädigung gestoppt werden und an vielen Stellen ist eine erneute Torfbildung, mit dauerhafter Speicherung von Kohlenstoff zu erkennen.

Hochwasser: Das Ried hat Schlimmeres verhindert

Bei den Extremwetterereignissen 2024 wurde außerdem die Bedeutung des funktionierenden, naturnahen Moores für den lokalen und regionalen Wasserhaushalt und für den Hochwasserschutz deutlich. Wie viele Kommunen blieb die Stadt Bad Wurzach zwar nicht von den Folgen der Jahrhundertniederschläge verschont: In den wenigen Tagen vom 27. Mai bis zum 3. Juni 2024 war eine Niederschlagsmenge zu verzeichnen, wie sie ansonsten während der gesamten Monate Mai und Juni anfällt. Da die Böden in weiten Teilen der Region bereits durch die vorausgegangenen Niederschläge vollständig mit Wasser gesättigt waren, kam es zu einem erheblichen Anstieg der Bäche und Flüsse wie der Wurzacher Ach mit Überflutungen und Schäden in der Stadt. Nach Einschätzung und Bewertung der Expertinnen und Experten der Unteren Wasserbehörde am Landratsamt Ravensburg hat das Moor jedoch noch Schlimmeres verhindert: Da viel Wasser im Torfkörper gebunden wurde, hat sich die Fließgeschwindigkeit verringert, der Anstieg der Ach wurde dadurch verlangsamt und der für Schäden besonders relevante Abflussscheitel wurde insgesamt deutlich gesenkt. Die Fachleute gehen davon aus, dass auch der Biber durch seine Bau- und Stauaktivitäten den Abfluss über Gräben und Bäche reduziert und damit auch einen Beitrag zur Schadensbegrenzung geleistet hat.

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Moorschutz ist mehr als Naturschutz

Beim Moorschutz geht es nicht alleine um die Bedeutung der Moore für den Naturschutz. Auch für den Klimaschutz und für viele Belange im Umweltschutz sind (naturnahe) Moore sehr wichtig. Sie sind die größten terrestrischen Kohlenstoffspeicher der Erde. Werden sie entwässert, setzen sie den in ihnen gespeicherten Kohlenstoff in Form von klimaschädigendem Kohlenstoffdioxid frei. Der Anteil der Emissionen aus entwässerten Mooren macht heute rund sieben Prozent der gesamtdeutschen Treibhausgasemissionen aus.

Eine weitere, in Zeiten des Klimawandels besonders interessante Ökosystemleistung von (naturnahen) Mooren ist die Fähigkeit, Wasser wie ein Schwamm aufzusaugen und so in der Landschaft zu halten. Hochmoore mit den in ihnen vorkommenden Torfmoosen haben leere Zellen, die es ihnen ermöglichen, bis zum 20-fachen ihres Eigengewichts an Wasser zu speichern. Diese Funktionen gehen durch die Entwässerung ebenfalls unwiederbringlich verloren und alleine in Deutschland ist bereits ein Verlust von mindestens 27 Kubikkilometern Wasserspeicher zu verzeichnen.




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