Claudia Wiebe zeigt in der Galerie in der Stadtbücherei „Farben des Lebens“

Bad Wurzach – Die 257. Ausstellung der städtischen Galerie zeigt bis zum 22. August 23 Werke in Acryl-Mischtechnik der in Deutschland geborenen, über viele Jahre in Kanada beheimateten Künstlerin Claudia Wiebe, die seit 2024 in Ravensburg lebt. Sie führte die Galeriebesucher selbst in ihre Ausstellung ein.
Nach der Begrüßung durch Doris Schäfer, die gemeinsam mit Christel Linge die Kunstausstellungen der Galerie in Maria Rosengarten organisiert und betreut, zeigte sich Klaus Schütt, der die Künstlerin und die Galeriebesucher im Namen der Stadt Bad Wurzach willkommen hieß, ein wenig stolz, dass die Künstlerin Claudia Wiebe ihre erste Ausstellung nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in Bad Wurzach veranstaltet. Daher richtete er auch den Dank der Stadt an das Organisations-Duo Schäfer/Linge, das dies ermöglicht hatte.
Die Autodidaktin Claudia Wiebe startete als Künstlerin im Jahre 2020 mit verschiedenen Ausstellungen durch, nachdem sie in den USA, Kanada und England verschiedene Workshops zur künstlerischen Weiterbildung absolviert hatte. Waren es im Jahre 2020 zwei Ausstellungen, an denen sie sich beteiligt hatte, waren es im Jahr darauf bereits ein Dutzend Ausstellungen im Raum Vancouver, Langley und Port Moody und, 2022 dann noch einmal fast ebenso viele.
Viele Jahre in Kanada
„Es bedeutet mir viel, meine Arbeiten mit Ihnen teilen zu können – denn Kunst lebt vom Austausch,“ erläuterte die Künstlerin den Grund für diese Ausstellung und die Vernissage. Da sie den Großteil ihres Lebens in Kanada verbracht hatte, sei es ihr wichtig, die Werke auch in der Sprache zu betiteln, in dessen Sprachraum sie entstanden sind. „Die ausgestellten Werke sind abstrakte Acryl-Mischtechnik-Arbeiten, in denen ich mich mit Themen wie Abschied, Wandel und Neubeginn auseinandersetze. Mit kräftigen Farben und dynamischen Pinselstrichen erzähle ich vom Leben in all seinen Höhen und Tiefen und versuche, das Unsagbare sichtbar und spürbar zu machen.“
Mit Farbe Worte ausdrücken
Jeder kenne das: es gebe Momente im Leben wo plötzlich alles anders sei, wo man nicht wisse, wie es weitergehe. Es seien diese Erfahrungen, die einen am meisten prägten: „Schmerz, der uns verändert, Verluste, die uns zeigen, was wirklich zählt.“ Jeder kenne das: Geschichten von Verlust, von Hoffnung von Mut und Resilienz, von Neuanfang. In der Kunst gehe es – wie im Leben – nicht darum, alles zu verstehen, sondern darum, sich berühren zu lassen. „Malen ist für mich wie eine eigene Sprache – eine Möglichkeit, durch Farben, Markierungen und Schichten zu kommunizieren.“ Oder um die berühmte amerikanische Malerin Georgia O´Keeffe zu zitieren: „Ich habe herausgefunden, dass ich mit Farben und Formen Dinge sagen konnte, die ich auf keine andere Weise hätte ausdrücken können – Dinge, für die ich keine Worte hatte.“ Was dabei entstehe, wolle nicht erklären, sondern einladen, genauer hinzusehen, das wahrzunehmen, was sich nicht sofort zeige.
Sie bedankte sich bei der Stadt, die diese Ausstellung erst ermöglichte, bei den beiden Organisatorinnen Christel Linge und Doris Schäfer für die freundliche Aufnahme, die wunderbare Organisation und die wertschätzende Begleitung.
Die Ausstellung „Farben des Lebens“ von Claudia Wiebeist noch bis zum 22. August zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei in den Räumen der Stadtbücherei, Rosengarten 3 zu sehen.
Text und Fotos: Uli Gresser
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