Böhmische Blasmusik voller Herz und Schmerz

Hauerz – Am vergangenen Samstagabend (10.5.) wurde in Hauerz ein besonderes musikalisches Highlight gefeiert: Ein Konzert ganz im Zeichen der böhmischen Blasmusik, die tief in den Herzen der Menschen verwurzelt ist. Die Liebe zu dieser traditionellen Musikform spürt man in jeder Note, und die Atmosphäre war geprägt von Emotionen, Nostalgie und Gemeinschaftsgeist.
Ernst Mosch und seine Egerländer hatten nach dem Krieg den Sound aus ihrer Heimat Böhmen mitgebracht. Als Sudetendeutsche erinnerten sie mit ihren Liedern an eine traurige Vergangenheit: Vor 80 Jahren wurden drei Millionen Menschen aus der Tschechoslowakei vertrieben. Das Programm am vergangenen Samstag war geprägt von bekannten Titeln wie „Egerland, mein Heimatland“ und „Drei weiße Birken“, die an das Egerland, die alte Heimat, erinnern – „wo meine Heimat stand“.
Unter der Leitung von Frank Metzger, der eine treue Musikerschar um sich versammelt hat, wurde der Abend zu einem echten Erlebnis. Metzger, der mit vollem Körpereinsatz dirigierte, sorgte für mitreißende Momente – nicht zuletzt durch seinen legendären Luftsprung beim Abschlag. Fast auf dem Boden liegend forderte er seine Musiker zu Höchstleistungen auf, was die Begeisterung im Saal nur steigerte.

Ein Vollblut. Frank Metzger, dirigierend.
„Die weinende Trompete“ von Gebhard Kuhn
Ein besonderer Höhepunkt war das Solo „Die weinende Trompete“ von Gebhard Kuhn, einem in Hauerz heimischen Solisten, der mit seinem gefühlvollen Vortrag die Zuhörer tief berührte und Beifallsstürme erntete.

Gebhard Kuhn mit der „weinenden Trompete“.
Das musikalische Programm umfasste weitere Titel wie „Wenn Egerländer träumen“, „Dein Stern am Himmelszelt“, „Polka mit Herz“, „Wir sind Kinder von der Eger“, „Egerland Heimatland“, „Ein junger Egerländer“ sowie die beliebten „Schönsten Stunden“. Der Abend klang mit einem herzlichen „Bis bald, auf Wiedersehen“ aus, das die Verbundenheit und Freude aller Anwesenden widerspiegelte.

Der Dirigent am Schlagzeug, solange Max Dunst die Löffelpolka spielt.

Max Dunst an seinem Stammplatz.

Rolf Pawtowski zaubert Alphorn-Klänge in die Hauerzer Halle.
Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt: Die Gäste genossen eine Bewirtung mit Vesper und schwäbischen Maultaschen, was den Abend auch kulinarisch zu einem Genuss machte.
Eine emotionale Reise in die Heimat
Dieses Konzert war mehr als nur Musik – es war eine emotionale Reise in die Heimat, eine Feier der Tradition und ein Ausdruck der Verbundenheit mit der böhmischen Blasmusik. Ein Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Text und Fotos: Hans Reichert
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