Bad Wurzacher Feuerwehr stellt Schulbusunfall nach
Gemeinsam mit den Rettungsdienstabteilungen des DRK-Ortsverbands Bad Wurzach sowie dem DRK-Kreisverband probte die Feuerwehr Bad Wurzach, Abteilung Stadt, gemeinsam mit der Abteilung Ziegelbach und ihrem brandneuen Fahrzeug den Ernstfall eines Schulbusunglückes mit etwa 15 Verletzten, die aus einem auf die Seite gekippten Bus befreit werden mussten.
Aus Diskretionsgründen fand die Übung direkt vor der Haustüre des Wurzacher Kommandanten Rolf Butscher auf dem Ziegelbacher Greut statt. „Wir wollten den üblichen Gaffer-Tourismus vermeiden“, begründete Butscher die Entscheidung für die abgelegene Location. Für ihn selbst war die Übung dann zu Ende, als mit dem Bagger der Bus auf die Seite gekippt wurde und kurz bevor die Rettungskräfte am Ort des Geschehens eintrafen: Er hatte zwei Tage lang alle Vorbereitungen, wie etwa den Bus an die Unfallstelle zu transportieren, geleitet. Die Leitung der eigentlichen Übung überließ er seinen Stellvertretern und fungierte nur noch als Beobachter.
Das Szenario
Das Szenario, Schulbus fährt in den Graben, kippt auf die Seite und blockiert damit die Ausgänge, so dass Fahrer und etwa 15 Kinder und Jugendliche sich nicht selbst aus dem großen Gelenkbus befreien können, was umso lebensbedrohlicher wird, weil das Fahrzeug droht, Feuer zu fangen.
Diese Übung hat eine lange Vorgeschichte, die bis ins Corona-Jahr 2020 zurückreicht. Denn damals war die Übung als große Jahreshauptprobe geplant, ehe die Corona-Einschränkungen dann eine solche Übung auf Jahre hinaus unmöglich machten. Und der vorgesehene Bus für vier Jahre auf seinem Standplatz hinter dem Feuerwehrhaus vor sich hin rostete. Und als die Übung jetzt vor dem Beginn der Sommerferien stattfinden sollte, musste sie noch einmal wegen des Hochwasser-Helferfestes um zwei Wochen verschoben werden.
Perfekt als Verletzte geschminkt
Nun also war an diesem Donnerstagabend alles vorbereitet: Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr und des Jugendrotkreuzes waren von den Spezialisten des DRK-Ortsverbandes – beinahe über-lebensecht – als Verletzte geschminkt, Rolf Butscher hatte den Bus mittels Wasserdampf in eine dichte „Rauchwolke“ eingehüllt, als die ersten Rettungskräfte des DRK, die im Falle eines Unfalles immer zuerst alarmiert werden, eintrafen und sich ein erstes Bild von der Lage verschafften. Da der Bus (gesichert von einem Bagger) auf der Seite lag, konnten die Verletzten nur durch die Dachluken und – nach dem Aufsägen der Frontscheibe durch die inzwischen eingetroffenen Feuerwehrleute – durch das entstandene Loch geborgen werden.
Nach und nach trafen dann immer mehr Fahrzeuge von DRK und Feuerwehr ein, am Schluss zählte die Einsatzleitung der Feuerwehr 37 Feuerwehrleute der Abteilung Stadt sowie sechs Kameraden der Ziegelbacher Wehr, die mit ihrem neuen, jetzt wasserführenden Fahrzeug für das „Löschen“ und Kühlen des Motorbrandes zuständig waren. Das DRK war mit insgesamt fünf Fahrzeugen und 20 Helfern, darunter einem Notarzt, vor Ort.
Mit vor Ort waren auch die meisten Mitglieder der Altersabteilung der Bad Wurzacher Wehr, die konzentriert das Spektakel verfolgten und bei der Analyse ihren Nachfolgern einige Hinweise geben konnten. Ebenfalls vor Ort war die Familie des Busunternehmens, dessen ehemaliges Fahrzeug sich nun vor ihren Augen in seine Bestandteile auflöste.
Nach rund einer Stunde waren alle Verletzten geborgen. Die leichter Verletzten, die selbst gehen konnten, wurden aus der Gefahrenzone weggeführt, während den „Schwerverletzten“ in einem Sicherheitsabstand vom Bus auf einer großen Plane direkt vor Ort erste Hilfe zuteil wurde.
Die Wurzacher Feuerwehr und das DRK konnten nach der Übung ein positives Fazit ziehen. Die Verantwortlichen des DRK-Kreisverbandes zeigten sich von der Übung, was Umfang und Ablauf anbetraf, sehr beeindruckt.
Viele Bilder in der Galerie