Premiere für Elke Müller bei der Solidarischen Gemeinde

Reute-Gaisbeuren – Es war die erste Jahresversammlung der Solidarischen Gemeinde Reute-Gaisbeuren für die im letzten Jahr gewählte Erste Vorsitzende Elke Müller. Dabei gab es gleich zwei Jubiläen zu feiern: Vor zehn Jahren wurde die Solidarische Gemeinde Reute-Gaisbeuren als Nachfolgerin des Krankenpflegevereins gegründet. Dieser war im Jahr 1975 – also vor 50 Jahren – ins Leben gerufen worden. Diese beiden runden Geburtstage waren für die Verantwortlichen Grund genug, am Donnerstag beim Eingang ins Dorfgemeinschaftshaus Gaisbeuren ein Glas Sekt für alle Besucher bereit zu halten.

Das Trio tubo doppio.
Festliche Musik vom „Trio tubo doppio“ mit Dietlind Zigelli, Nicola Natter und Pfarrer Stefan Werner eröffnete die mit über 100 Personen besuchte Versammlung.

Elke Müller (Bild) freute sich bei der Begrüßung über den überwältigenden Besuch der Mitglieder sowie besonderer Gäste. Gekommen waren neben dem Vorgänger im Amt Konstantin Eisele auch der ehemalige Ortsvorsteher Lothar Grobe, Generalvikarin Schwester Rebecca vom Kloster Reute sowie Pfarrer Thomas Bucher. Vom Landratsamt Ravensburg nahm Andrea Müller an der Versammlung teil, sie steht dem Bereich Sozialplanung „Alter und Pflege“ vor. Von der Caritas Bodensee-Oberschwaben war für die Themen „Organisierte Nachbarschaftshilfe“ und „Solidarität im Alter“ Christian Mayer anwesend.

Günther Steinhauser mit Pfarrer Thomas Bucher bei der Totenehrung.

„Die Saat, die Konstantin Eisele mit Lothar Grobe gesät hat, ist aufgegangen, hat Wurzeln geschlagen und mittlerweile viele Ableger bekommen“, mit diesem Satz blickte Ortsvorsteher Achim Strobel (Bild) als stellvertretender Vorsitzender auf die 50 Jahre zurück. Mit der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung im Jahre 1995 verlor der damalige Krankenpflegeverein seine Hauptaufgabe. Konstantin Eisele und seine damaligen Mitstreiter erkannten jetzt die Chance, mehr aus dem Verein zu machen. Mit einer Satzungsänderung und der Umbenennung in „Solidarische Gemeinde“ war der Weg frei für die Eröffnung der Anlaufstelle, welche nach wie vor die Schaltzentrale des sozialen Vereins darstellt. Neben Christian Wallnöfer – angestellt in Teilzeit – sind hier aktuell auch Maria Eisele, Gertrud Reihs, Agneta Bohner und Annika Thurnherr im Einsatz.

Koordinator Christian Wallnöfer (rechts) mit dem Gründungsvorsitzenden Dr. Konstantin Eisele.
Neukonzeption im Jahre 2015
Die dann im Jahr 2015 beschlossene erweiterte neue Vereinssatzung war aber nicht mehr mit dem kirchlichen Recht konform. Es folgten intensive Gespräche der beiden Kirchengemeinden, mit dem Kloster Reute, der Ortschaft sowie der Sozialstation, der Nachbarschaftshilfe und der Caritas. Sogar Weihbischof Karrer nahm sich dieser besonderen Thematik an. Getragen von christlicher Nächstenliebe wurde dann vereinbart, den bisher kirchlichen Verein in einen eingetragenen Verein bürgerlichen Rechts zu überführen. Mit einem neuen zusätzlichen Raum in der Alten Schule bekundete die Stadt Bad Waldsee besondere Wertschätzung für den agilen Verein.
Elke Müllers erstes Amtsjahr
„Das erste Amtsjahr mit einem Verein, welcher 28 verschiedene Angebote mit zusammen rund eintausend Teilnehmern vorhält, war schon ganz schön fordernd“, bekannte Elke Müller freimütig. „Doch dank einer sehr guten Struktur, welche hauptsächlich Christian Wallnöfer als Koordinator zuzuschreiben ist, konnte ich mich rasch einarbeiten.“ Sehr beeindruckt war Müller von der adventlichen Veranstaltung „Friedhof als Ort der Begegnung“ sowie von der spontanen „Zauber der Weihnacht“ am Heiligen Abend. Ebenso von vier neuen Angeboten: „Lesen teilen – an Worten wachsen“ mit Karin Miehle, „Gesprächskreis pflegender Angehöriger“ mit Konstantin Eisele (zusätzlich betreut Christoph Stolz dieses Angebot), „Natur erleben und erforschen“ mit Sarah Schaab und „Offene Boulegruppe am Dorfplatz“ mit Christian Wallnöfer. Als Vorstandsmitglied berichtete Schwester Rebecca stichwortartig über die meist wöchentlichen Aktivitäten der vielen einzelnen Gruppierungen.

Schwester Rebecca.

623 Mitglieder
Im Finanzbericht konnte Günther Steinhauser von einem soliden Kassenstand des Vereins mit aktuell 623 Mitgliedern berichten. Die Anschaffung neuer Tische in der Alten Schule habe sich als sehr positiv erwiesen. Franz Rehm zollte zusammen mit Ralf Strobel als Kassenprüfer dem Kassier hohes Lob und empfahl die Entlastung. Diese wurde von Rudi Heilig beantragt und von der Versammlung auch einstimmig erteilt.

Kassenprüfer Franz Rehm beantragte die Entlastung.

Rudi Heilig führte die Entlastung durch. Foto: SG

Schriftführerin Claudia Stehle.

Erna Hausch tritt an die Stelle von Annerose Herm
Der Kirchengemeinderat von Reute ist laut Satzung der Solidarischen Gemeinde (SG) stets mit einer Person im Vorstand der SG vertreten. Bisher war das Annerose Herm, die aber heuer nicht mehr für den Kirchengemeinderat kandidiert hatte. An ihre Stelle tritt nun Kirchengemeinderätin Erna Hausch.

Elke Müller dankt Annerose Herm für ihre langjährige Mitarbeit im Vorstand der Solidarischen Gemeinde.

Elke Müller begrüßt Kirchengemeinderätin Erna Hausch als neues Vorstandsmitglied.
Weitere Angebote in der Planung
Mit großer Aufmerksamkeit wurde auch zur Kenntnis genommen, dass derzeit noch zwei weitere Angebote im Fokus der Verantwortlichen stehen. So seien ein Spieletreff sowie ein Mittagstisch bereits in Planung.
„Wir haben in einer Stunde und 20 Minuten unsere Jahresversammlung mit Bravour geschafft, ich bin dafür allen dankbar und auch ein bisschen stolz“, so Elke Müller im Schlusswort.
Der Singkreis der Solidarischen Gemeinde unter der musikalischen Leitung von Brigitte Feidl – beinahe 50 Personen – erhielt für seine Beiträge zum Abschluss der Versammlung mächtigen Beifall.

Der Singkreis der Solidarischen Gemeinde mit Brigitte Feidl am Akkordeon.
Text und Fotos: Rudi Heilig
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