Der Gang unseres Reporters Peter Lutz durch die festende Stadt

Bad Waldsee – Die Bildschirmzeitung „Der Waldseer“ hatte am großen Bad Waldsee-Sonntag gleich zwei Reporter auf Tour durch die Stadt geschickt. Außer Erwin Linder, dessen Berichte wir bereits veröffentlicht haben, war auch Peter Lutz mit Block und Kamera unterwegs. Er hat auch rasch geliefert, die verzögerte Veröffentlichung geht zu Lasten der Redaktionsleitung, die sich um Bildschirmzeitungsausgaben jenseits von Bad Waldsee kümmern musste. Peter Lutz schreibt:
Leider meinte es das Wetter gar nicht gut mit den zahlreichen Organisatoren und Besuchern aus Nah und Fern. Die im Innenhof des Neuen Rathauses aufgebaute Bühne samt Bestuhlung stand traurig im Regen und blieb leer. Auch am Grabenmühlplatz konnte so manches Highlight nicht stattfinden. Gut war dran, wer Zelt oder Stand hatte bzw. von vornherein in festen Räumlichkeiten plante. Erst am späteren Nachmittag gab es eine Regenpause, kühl aber blieb es.
Trotzdem ließen Viele es sich nicht nehmen, die vielfältigen kulturellen Angebote zu besuchen oder in den verkaufsoffenen Geschäften zu stöbern. Etliche Programme wurden ins Alte Rathaus oder ins Haus am Stadtsee verlegt. Allerdings musste die ökumenische Segnung des Neuen Rathauses und Stadtsee Aktiv-Wegs durch Gemeindereferentin Sandra Weber und Pfarrer Wolfgang Bertl natürlich vor Ort gespendet werden – unter freiem Himmel bei strömendem Regen auf der Innenhofbühne.
Straßenmusik wurde weitgehend abgesagt. Die Caribbian Steelband aus Bad Buchau konnte ihre heißen Rhythmen unter einem Zeltdach erklingen lassen. Bow Miller erfreute in der Stadtbuchhandlung mit feinen Eigenkompositionen die Besucher. Die Jugendmusikschule verlegte ihr Angebot ins Haus am Stadtsee. Zuerst gab es dort ein einstündiges Vorkonzert verschiedener Klassen und danach ein zweistündiges Konzert der Gesangsklasse Elena Becker-Schramms.
Die Jugendmusikschule konzertierte im Haus am Stadtsee
Das Vorkonzert gestalteten die Blechbläser von und mit Ulrich Triebel, die Klarinettistinnen von und mit Christine Zimmermann, das Saxofonquartett, bestehend aus Nicole Rieckert, Jessica Kloos, Aaron Schuhmacher mit Lehrer Thomas Scholz, ein rasantes Schlagzeugertrio von Ralle Fricker, Anna Klingele am Flügel und Martha Geiger (Gesang), beides Schülerinnen Elena Becker-Schramms. Das anschließende Konzert der Gesangsklasse bestritten Martha Geiger, Jule Unger, Julia Stehle, Lena und Lia Lemmle, Celina Schwarz und Niklas Dümmler. Dieses anspruchsvolle Konzert hätte wahrlich eine zahlreichere Besucherschar mehr als verdient gehabt!

Julia Stehle

Celine Schwarz und Elena Becker-Schramm

Martha Geiger


Jule Unger und Niklas Dümmler

Niklas Dümmler

Sie gestalteten das Gesangsklassenkonzert
Bei über 40 Angeboten am diesjährigen Kultursonntag fällt eine Auswahl der zu besuchenden Ziele nicht leicht und die Beherrschung der Ubiquität – gleichzeitig überall sein – ist den meisten Besuchern nicht vertraut. So musste auch der Reporter sich damit abfinden, nicht alle Angebote in Augenschein nehmen zu können.
Musikalisch ging’s zunächst weiter zur Bad Buchauer Steelband, die überzeugend den Sound aus der viel wärmeren Karibik rüberbrachte und so wenigstens für innere Wärme sorgte. Das Gleiche gelang Bow Miller, wo man sich völlig entspannt in das reiche Lektürenangebot genießend vertiefen konnte. Wiederum draußen lohnten Besuche bei den Oldtimerfreunden aus Michelwinnaden, die ihr Garagengold präsentierten, beispielsweise einen Original-Hela-Trecker oder den mächtigen Traktor Ursus aus dem polnischen Lublin, bei elektrisch-mobilen Angeboten von Lastenfahrrädern, Kabinenrollern, Dreiradtransportern, Elektrorollern etc.
Viel Zuspruch erfuhr das Bogensportzentrum, das Golf- und Natur-Resort, das Putting-Green des Fürstlichen Hauses, wo man sich auch mit Geschäftsführer Sascha M. Binoth unterhalten konnte. Das Erwin-Hymer-Museum war mit einem Wohnmobil-Oldtimer vertreten und erzählte Geschichten des mobilen Reisens. Ein raffiniertes Geschicklichkeitsspiel gab es dort und versprach wertvolle Preise. Direkt gegenüber gab es ein traditionelles Kinderkarussell mit Musik, wo die Kleinen mal Feuerwehr, Polizeiauto und Helikopter fahren durften.
Das Stadtarchiv unter der Leitung von Michael Tassilo Wild war im historischen Bürgermeisterzimmer mit Information zum Bauernkrieg vor 500 Jahren vertreten. Erinnerungsfotos im Bürgermeistersessel konnten dort geschossen werden. Nur sehr schade, dass dieses stolze Zimmer so zum Nachteil umgestaltet wurde!
Informativ war auch der Infostand des Kinderschutzbundes mit gut angenommenen Aktivitäten.
Das leibliche Wohl schließlich war reichlich von Anbietern auf der Hochstatt und auf dem Grabenmühlplatz gesichert. Sogar Honigliebhaber kamen auf ihre Kosten mit Gutem aus dem Bienenstock!
Auf dem Grabenmühlplatz gab es einen Stand namens “Schwartenmagenhäusle”; das einstige Schwartenmagenhäusle stand ganz in der Nähe des heute so verkommenen Aussichtsturms (nicht weit von der Bauernschule). Das war früher ein beliebter Treff für junge Leute. Siehe hierzu den Extra-Bericht von Erwin Linder.


So sah einst das Schwartenmagenhaus in der Nähe des Kaiser-Friedrich-Turmes aus.
Zu bedauern aber sind die zahllosen Ehrenamtlichen, die mit so viel Engagement auf den Kultursonntag hingearbeitet haben, um dann so einen fetten Regenstrich durch die Rechnung von Petrus verpasst bekommen zu müssen!

Bilderwand des Kinderschutzbundes.

Angebot des Kinderschutzbundes.

Der Honig-Stand

Bow Miller in der Stadtbuchhandlung.

Die Steelband an der Grabenmühle.

Dreiradlaster

Kabinenroller

Stand des Fürstlichen Golf-Resorts.

Putting am Fürstlichen Stand.

Pfeil und Bogen

Das Stadtarchiv präsentierte sich im historischen Bürgermeisterzimmer.

Stadtarchivar Michael Tassilo Wild und Mitarbeiterin

Reiterhammer aus Bauernkrieg

Archiv-Beitrag zum Bauernjörg

Karussell
Text und Fotos: Peter Lutz