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Reutemer Nächte sind lang

D’ Goißa send gwäscha



Foto: Erwin Linder
Widerstand zwecklos: Dia Goiss muass gwäscha werra.

Reute – Mit der traditionellen „Goißawäsch“ startete am 11. Januar Reute in die Fasnetsaison 2025. Unter neuer Führung: Julia Schuster hat von Claudia Schmidt den Staffelstab übernommen und ist neue Präsidentin bei der Narrengilde “Schussentäler” Reute.

Reutemer Nächte sind lang, erst fang se ganz langsam an, aber dann … Der Sternensaal war um 20.00 Uhr erst luftig besetzt, als die scheidende Präsidentin Claudia Schmidt den Stab nach der Begrüßung weitergab an die neue Präsidentin Julia Schuster.

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Stabwechsel: Julia Schuster (links) folgt Claudia Schmidt als Präsidentin der Narrengilde Schussentäler Reute.

Die quirrlige Präsidentin gab als Conférencière ihr Bestes, um den Saal in Stimmung zu bringen. Mit ein paar kräftigen „Wa muinet er – ha wellaweag“ und den bekannten Narrensprüchen wie „Hoorig, hoorig, hoorig isch dia Katz, und wenn dia Katz it hoorig isch, denn frisst se keine Mäuse nicht“ brachte sie die Zuschauer schnell auf Touren und zum Mitmachen. Mit der dritten Strophe des Reutemer Narrenliedes prüfte sie die Anwesenden auf Textsicherheit. Hier nochmal für alle, die nicht lauthals mitsingen konnten:

D’r erschte Ball isch d’Goißawäsch,
d’r Karle richt sein Saal.
Und wenn dia Goiß erscht gwäscha isch,
no kennt se dia vier „H“.

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Her da! Etz wird gwäscha.

Der Fanfarenzug heizt ein.

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Dann wurde es lautstark. Der Fanfarenzug, schmuck gekleidet in schwarze Fräcke mit eingesetzten schwarz/weißen Rautenmustern, marschierte in den Saal. Vorne weg die Fahnenschwinger, die sich links  von der Bühne positionierten. Trommler und Bläser auf der Bühne intonierten lautstark die Fasnetsfanfaren, hauten auf die Trommeln, dass es in den Ohren krachte und wer vorher noch nicht bei  der Sache war, jetzt war er geweckt. Schwerstarbeit für ein schönes buntes Bild hatten die Fahnenschwinger zu leisten. Gut gemacht, Jungs und Mädel.

Als zweiter Programmpunkt strömte das Schnurrervölkle in den Saal. Angeführt von den Musikern Peter Knörle, Franz Lott, Christa Liebelt, Sonja Baumann, Vroni Graf, Ulrike Oberhofer, Steffi Wolf  brachte das bunte Völkle mit altbekannten Fasnetsliedern den Saal zum Mitsingen und Mitschunkeln.

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Die Schnurranten ziehen ein.

Angeleitet von Zigeunervater Peter Knörle wurde die große, schwere Fasnetstruche auf die Bühne gewuchtet. Was da wohl drin sein mag? Es fängt an zu rumpeln und zu pumpeln, heraus kommt der Truchanarr in Gestalt von Simon Baur.

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Trucha-Narr Simon  Baur.

Nach seinen Versen fliegen die Einzelteile eines Narrenkostüms auf die Bühne, werden gedreht und gewendet und für gut befunden.

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Drei neue “Goißa”

Vor der großen „Goißawäsch“ wird die Bühne noch ein bisschen umgebaut, denn der Waschzuber mit Brunnen und vor allem die widerspenstigen „Goissa“ brauchen Platz auf der Bühne. Es kommt , wie es kommen muss. Statt gewaschen zu werden, nimmt die Geiß Reißaus. Mit viel Lamento werden die Geißen eingefangen und gewaschen. Somit sind die drei neuen „Goißa“ Michelle Gress, Linus Müller und Stefan Koch ordentlich gewaschen und in die Gruppe aufgenommen. Natürlich darf Durlesbach, sein Bähnle und das Lied von der Schwäbsche Eisebahne nicht fehlen.

Sonja (“Nena”) Münsch mit Enkeln und 99 Luftballons.

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Fulminant geht’s weiter auf der Bühne. Getreu dem Motto „Neon, Pink und Neue Deutsche Welle – Die 80er feiern wir auf alle Fälle“ kommt Nena, dargestellt von der Ehrengildemeisterin Sonja Münsch und ihren Enkeln, mit 99 Luftballlons auf die Bühne. Die Performance ist super, der Beifall auch und wenn die Kinder ihre Ballons ins Publikum schießen, wird jedes Herz berührt.

Die Kultband “Queen”, bestehend aus Julian Sommer, Michael Oberhofer, Nicole Schech, Florian Schech und Markus Hägele.

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Queen, die Kultband um Freddie Mercury bringt ihren bekannte Hit „We will rock you“ mit seinem eingängigen „bum bum tschack“ Rhythmus auf die Bühne. Spätestens mit dem Auftritt von Julian Sommer, Michael Oberhofer, Nicole und Florian Schech sowie Markus Hägele kochte der Saal und war voll dabei.

Schorsch Zwicknagl als Günther Sigl von der Spider Murphy Gang.

Schorsch Zwicknagel intonierte live als Günther Sigl den Spider Murphy-Hit von Rosi und dem Skandal im Sperrbezirk. Schnell hatten sich zwei Groupies vor der Bühne eingefunden, die zur Musik performten.

Spider Murphy-Groupies.

Heiko Gscheidle als Ronnieee.

Ronnieee alias Heiko Gscheidle brachte mit seinem „Es geht voran“ die Saal zum Mitsingen.

Dann wurde es dunkel. Die Bühne war nur noch von Rotlicht beleuchtet. In schwarzen Trikots mit leuchtenden Handschuhen traten zwei Tänzer auf die Bühne: Natalie Rux und Peter Knörle verzauberten mit ihrer Darbietung den ganzen Saal.

Peter Knörle und Natalie Rux.

Das könnten ebenfalls Peter Knörle und Natalie Rux sein.

Ewigjunge Hupfdohlen: Die Claudia Schmidt, Ulrike Oberhofer, Rosi Lorenz, Sonja Münsch (verdeckt) und Elisabeth Sproll.

Krönender Abschluss der Ballprogramms die Hupfdohlen Claudia Schmidt, Ulrike Oberhofer, Rosie Lorenz, Elisabeth Sproll und Sonja Münsch. Sie bewiesen, dass nicht nur die Jungen für ein tolles Programm und tänzerische Leistung stehen.

Nach zwei närrischen Stunden fand das Programm mit der traditionellen Polonaise seinen Abschluss.

Reutener Nächte sind lang, erst fang se ganz langsam an, aber dann …

Und noch ein wichtiger Hinweis für alle Reutener Fasnet-Fans: Der Umzug am 23. Februar findet statt. Die Wahllokale werden von Reute nach Gaisbeuren verlegt.
Text und Fotos: Erwin Linder

“Goißawäsch”-Collage, zusammengestellt von Michael Oberhofer.




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