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16 Arbeiten des Weingartener Künstlers sind ausgestellt

Alex Habisreutinger in der kleinen galerie



Foto: Peter Lutz
Astskulptur.

Bad Waldsee – Der Weingartener Künstler Alex Habisreutinger präsentiert derzeit in der „kleinen Galerie“ im Haus am Stadtsee sehenswerte Beispiele seines Schaffens zwischen Skulptur und Plastik. Galerieleiter Axel F. Otterbach konnte zur Vernissage eine außergewöhnlich große Gästeschar begrüßen, unter ihnen Kunstschaffende aus der Region, Bürgermeisterin Monika Ludy, Gemeinderäte und Walter Gschwind vom städtischen Fachbereich Wirtschaft, Tourismus, Kultur.

Axel F. Otterbach (Bild) zeigte sich erleichtert über das Zustandekommen dieser Ausstellung, nachdem sie coronabedingt mehrfach verschoben werden musste. An Gschwind gewandt, stellte er fest, dass dieser heute (10.11.) zum letzten Mal in seiner dienstlichen Funktion eine Vernissage der „kleinen galerie“ besuche, weil er Ende November in den Ruhestand gehe und ihm für 20 Jahre gute und engagierte Zusammenarbeit zu danken sei. Otterbach wies auch darauf hin, dass die „kleine galerie“ kommenden Juni ihr sechzigjähriges Bestehen feiern darf. In ihrem Grußwort dankte Ludy allen an der neuen Ausstellung Beteiligten und freute sich über das Interesse an Habisreutingers Arbeiten, insbesondere in der Vernissage.

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Was KI zum Unterschied zwischen Skulptur und Plastik meint

Otterbach führte kurz in Habisreutingers Arbeiten ein, indem er sich mit dem Zusammenfließen von Skulptur und Plastik auseinandersetzte. Während Skulptur als dreidimensionale Kunst aus verschiedenen Materialien ist, bezieht sich die Plastik auf bestimmte Techniken und auf Materialien, die in einem eher modernen Komplex verwendet werden. Habisreutinger zeige hier im Unterschied zu Plastiken, wie aus der Verwendung traditioneller Materialien stabile, klar definierte Skulpturen mit anderer Ästhetik werden können. Habisreutingers Skulpturen bringen seine tiefe Verbindung zur Natur zum Ausdruck. Der Künstler definiere einen Dialog von Form und Raum und lade dazu ein, die Beziehungen zwischen den Objekten und ihrem Umfeld zu reflektieren. Ein Besuch der Ausstellung sei somit nicht nur visuell, sondern auch intellektuell bereichernd und biete den Betrachtern die Möglichkeit, ihre eigenen Perspektiven zu erweitern und neue Einsichten in die Welt der zeitgenössischen Kunst zu gewinnen.

So in extrem verkürzter Form habe Otterbach durch Eingabe in KI Unterschiede zwischen Skulptur und Plastik gelesen. Erstaunlich, was dabei herauskommt, meinte der Galerieleiter, aber es sei eben doch nicht ganz richtig. Habisreutinger zeige keine Unterschiede zwischen Skulptur und Plastik, dagegen vereine er wohl bildhauerische Verfahrenstechniken. Dr. Herbert Köhler werde nun völlig KI-frei in das Schaffen von Alex Habisreutinger einführen, meinte Otterbach.

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Die Laudatio Dr. Köhlers

Dr. Herbert Köhler bei seiner Laudatio.

Korallenartiges Gebilde

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Familienbedingt habe Habisreutinger einen engen Bezug zum Material Holz. Diese Beziehung zeigt sich in kreativer Gestaltung in künstlerischem Sinne. Dr. Herbert Köhler beschrieb kurz die Biografie des Künstlers und seinen künstlerischen Werdegang von einer Tischlerlehre bis zur staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Nach Station in Berlin lebt und arbeitet Habisreutinger im Heimatort Weingarten. In der Reihe seiner Ausstellungen hob Köhler insbesondere eine Präsentation in der Landesgartenschau in Wangen hervor, wo im Freigelände die Außenplastik „Modulares Astgeflecht’ zu sehen war. In Waldsee sind nun 16 Arbeiten seiner drei Schaffensrichtungen zu sehen: neun Astskulpturen, vier Multiplex Remix-Flachreliefs und drei Tuschen auf Zeichenkarton, die zwischen 2016 und 2023 entstanden. Die Vorlieben Habisreutingers  seien wohl Improvisation und das Prozessuale, so Köhler. Demnach beginnt man etwas, ohne zu wissen, wohin es führt. Gegebenenfalls freut man sich über das unerwartete Ergebnis. Seine Astskulpturen bestehen hauptsächlich aus Fundholz, hinter dem eine Verwendungsidee des Künstlers steht, und er bewahre die vorgefundene Form des Holzes, das nicht imprägniert wird und so die Herkunft aus der Natur zu erkennen bleibe. Die Skulpturformen sind teilweise geschlossen oder auch offen, so wahrzunehmen als Netze, korallenartige Gebilde, Nester oder Myzelartiges.

Die Astskulpturen fixiert er über Stecksysteme. Dadurch bleibe aber die weitere Gestaltung offen und sei nicht vorhersehbar. Die so entstandenen Formen erscheinen als Naturgebilde entsprechend ihrer Ursprungsformen.

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Weidenäste

Flachreliefs

Habisreutingers Multiplex Remix-Arbeiten (Flachreliefs) entstehen so: Sperrholzplatten werden gebrochen. Teilweise bemalte Bruchstücke werden nach Möglichkeit wieder zusammengesetzt, wodurch die landschaftsartigen Reliefs entstehen. „Es vollzieht sich die Transformation der Plattenebene in die Dreidimensionalität“ (Köhler). Während der anschließenden Besichtigung erläuterte der Künstler einigen Interessierten, wie er die Reliefs stabilisiert, nicht nur mit Klebstoffen, sondern auch mit Heftklammern rückseitig.

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Multiplex-Remix (Flachrelief)

Tusche (Bildausschnitt)

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Die Tuschen auf Zeichenkarton folgen der Idee der sogenannten Écriture automatique als bildgebendes Verfahren, so Köhler. Mit dieser Technik des automatischen Schreibens beginnt der Künstler als Linkshänder in der oberen rechten Ecke des Kartons. Dabei werden Zeile für Zeile frei erdachte Gestaltungselemente aneinander gereiht, bis die gesamte Bildfläche ausgefüllt ist. Die so entstandene Ordnung setze sich also aus kleinen „chaotischen“ Elementen zusammen.

Herbert Köhler, Walter Gschwind, Monika Ludy.

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Brigitte Hecht-Lang im Gespräch mit Axel F. Otterbach.

Bis 29. Dezember

Und weil die Arbeiten des Künstlers größtenteils aus „organisch-natürlichen Vorgaben (Materialien)“ entstehen, gehöre wohl Improvisation bei der erwarteten Umsetzung dazu. Sicher sei aber, alles bleibt bei Habisreutinger Unikat oder unkopierbar! Die sehenswerte Ausstellung in der „kleinen galerie“ ist bis zum 29. Dezember zu sehen und alle Arbeiten können übrigens erworben werden!
Text und Fotos: Peter Lutz

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