Towerstars zeigen Moral und Geduld im Schlussabschnitt

Regensburg – Beim Gastspiel in Regensburg am Freitagabend (31.1.) nahmen die Ravensburg Towerstars zwar den schwierigeren Weg zum Erfolg, doch am Ende war die Freude bei Team und mitgereisten Fans über den 5:3-Auswärtssieg nicht weniger groß – zumal die Konkurrenz im Kampf um die oberen Tabellenplätze Punkte liegen ließ.
Das Team von Coach Bo Subr reiste ohne Adam Payerl und Max Hadraschek nach Regensburg, startete jedoch perfekt ins Spiel. Eine halbe Minute, nachdem Regensburgs Constantin Ontl den Puck aus der Halbdistanz über das linke Kreuzeck geschossen hatte, nutzte Robbie Czarnik den freien Raum in der gegnerischen Zone und schlenzte halbhoch ins linke Eck. Eisbären-Torhüter Patrick Roy, der erst am Morgen aus Kanada angereist war, hatte zum ersten Mal das Nachsehen. Der Treffer verlieh den Oberschwaben eine gewisse Souveränität in ihren Aktionen, dennoch blieben die Gastgeber mit schnellem Umschaltspiel gefährlich.
In Gefahr geriet die knappe Führung auch zwischen der 13. und 19. Spielminute. Zunächst musste Leo Korus wegen Behinderung auf die Strafbank, später traf es Fabio Sarto. Beide Unterzahlspiele überstanden die Oberschwaben jedoch mit beherztem Einsatz schadlos. Kurz vor Drittelende hatten Mat Santos und Jan Nijenhuis sogar die komfortable Möglichkeit eines 2-auf-0-Breaks. Diese Großchance blieb allerdings ungenutzt. Dennoch ging es mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die erste Pause. Die letzten Sekunden liefen bereits herunter, als Robbie Czarnik noch einmal durchstartete und die Scheibe mit der Pausensirene zum 0:2 ins Netz setzte.
Mit dem Vorsprung im Rücken lief den Towerstars das Spiel auch zu Beginn des zweiten Abschnitts zunächst leicht von der Hand. Bereits nach 35 Sekunden brannte es lichterloh vor dem Regensburger Tor, und auch in den darauffolgenden Wechseln bekamen die Oberschwaben vom Gegner viel Raum zur Entfaltung. So auch die vierte Sturmreihe in der 27. Minute: Auf Höhe des linken Bullykreises setzte sich Fabio Sarto im Zweikampf durch und zimmerte die Scheibe dann mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss zum 0:3 ins rechte Kreuzeck.
Danach mussten sich die Oberschwaben allerdings vorwerfen lassen, die taktische Disziplin zunehmend aufzugeben. Die Aufbaupässe kamen nicht mehr präzise an, und sowohl in der neutralen als auch in der eigenen Zone schlichen sich einige leichtfertige Puckverluste ein. Dies hatte prompt Folgen, denn Regensburg kämpfte sich ins Spiel zurück. Knapp 28 Minuten waren gespielt, als David Morley eine 2-gegen-1-Situation zum 1:3-Anschlusstreffer nutzte. Nun waren auch die Zuschauer in der Regensburger Donau Arena wieder voll da und nur zweieinhalb Minuten später sah Towerstars-Keeper Ilya Sharipov den Puck zum zweiten Mal hinter sich einschlagen.
Danach schien sich das Spiel aus Ravensburger Sicht wieder etwas zu beruhigen und die Towerstars erarbeiteten sich wieder einige Großchancen. Der amtierende Meister war jedoch druckvoller und letztlich auch konsequenter im Abschluss. Bei einem scharfen Pass durch den Slot brauchte Eisbären-Stürmer Pierre Preto nur die Kelle reinhalten – 3:3 und die Partie war wieder ausgeglichen.
In der Pause hatte Towerstars-Trainer Bo Subr die Gelegenheit, sein Team taktisch neu einzustellen – mit Erfolg. Die Towerstars leisteten sich deutlich weniger Fehler und erzeugten auch nach vorne wieder mehr Druck. Insgesamt sahen die 4.463 Zuschauer einen offenen und spannenden Schlagabtausch. In der 45. Minute bot sich den Oberschwaben die erneute Führungschance, als Sean Giles eine Strafzeit kassierte. Das Powerplay war durchaus gefährlich, blieb jedoch ohne Ertrag. Erfolgreicher waren die Ravensburger Überzahlspezialisten in der 54. Minute: Aus dem Rückraum kam Julian Eichinger zum Schuss und die Scheibe schlug zum 3:4 ein.
In Gefahr geriet die Führung allerdings zweieinhalb Minuten später, als die Unparteiischen Philipp Mass wegen Behinderung auf die Strafbank schickten. Mit viel Kampfgeist und einem glänzend reagierenden Ilya Sharipov zwischen den Pfosten überstanden die Towerstars diese Unterzahl. Da Eisbären-Trainer Peter Flache seinen Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler vom Eis nahm, sahen sich die vier Towerstars-Akteure gar sechs Gegenspielern gegenüber. Nach Ablauf der Strafzeit blieb das Tor der Hausherren weiterhin leer und das nutzten die Towerstars schließlich zum „Fangschuss“. Mat Santos schob den Puck 23 Sekunden vor der Schlusssirene zum 3:5-Endstand ins leere Tor.
Dank der gleichzeitigen Niederlagen von Rosenheim und Krefeld konnten die Towerstars den Abstand nach oben weiter verkürzen. Die Chance, weiter nachzulegen und dabei den Puffer auf die Pre-Playoff-Zone zu vergrößern, gibt es am kommenden Sonntag: Dann sind um 18:30 Uhr die Lausitzer Füchse zu Gast in der CHG Arena.