Towerstars stehen im Halbfinale

Landshut – Die Ravensburg Towerstars haben ihren ersten Matchpuck genutzt und stehen dank eines 4:2-Auswärtserfolgs in Landshut im Halbfinale der DEL2-Playoffs. Das Team von Headcoach Bo Subr ließ sich auch von einem 0:2-Rückstand nicht beeindrucken und drehte das Spiel vier Minuten vor dem Ende zu seinen Gunsten.
Die Ravensburg Towerstars mussten personell zwei Veränderungen vornehmen. Für den gesperrten Luca Hauf rückte Tim Gorgenländer in die Aufstellung, Nico Wiens ersetzte auf der Backup-Position Nico Pertuch. Dieser wurde von seinem Stammclub Ingolstadt für das PENNY-DEL-Viertelfinalspiel in Nürnberg abberufen. Die Towerstars starteten selbstbewusst ins Spiel, hatten allerdings schon nach rund drei Minuten die erste knifflige Situation zu überstehen. Wegen Behinderung musste Denis Pfaffengut auf die Strafbank. Das folgende Unterzahlspiel gestalteten die Oberschwaben jedoch effektiv und nahmen bis auf wenige Situationen alle gefährlichen Passwege der Gastgeber heraus.
Danach ließen beide Teams die Scheibe flüssig laufen, und es entwickelte sich eine flotte und abwechslungsreiche Partie, in der beide Torhüter immer wieder im Brennpunkt standen. In der 13. Minute war es vor allem Jonas Langmann auf Landshuter Seite, als diesmal die Towerstars einen Mann mehr auf dem Eis hatten. Doch auch sie konnten den numerischen Vorteil nicht nutzen. In den letzten fünf Minuten gewannen die Hausherren dann spielerisch die Oberhand, und teils brannte es vor dem Ravensburger Tor lichterloh. Blieb Ilya Sharipov mit guten Reflexen zunächst Sieger, hatte er kurz vor der Pause doch das Nachsehen. Die letzte halbe Minute lief bereits, als Landshut nochmals einen Angriff startete und Jakob Mayenschein mit einem verdeckten Handgelenkschuss über die Stockhand zum 1:0 traf.
Den Schwung dieser Führung nahmen die Gastgeber mit in den zweiten Spielabschnitt. Die Towerstars fanden nur schwer in den Rhythmus und sahen sich in der 24. Minute zudem mit einer weiteren Unterzahl konfrontiert. Philipp Mass musste wegen eines hohen Stocks auf die Strafbank, doch die Oberschwaben brachten die zwei Minuten dank aufopferungsvollem Kampf vor dem eigenen Tor über die Zeit. In der 26. Minute lag der Puck dann aber doch im Ravensburger Tor. Allerdings wurde der Treffer mit einer Kickbewegung erzielt und nach Sichtung der Videobilder durch die Unparteiischen wieder zurückgenommen.
Die Towerstars nahmen diese Szene zumindest als Warnschuss und traten mit deutlich mehr Initiative sowie einer schnelleren Überbrückung der neutralen Zone auf. Dadurch häuften sich die Ravensburger Torchancen zusehends. Das Problem aus dem bisherigen Spielverlauf blieb jedoch bestehen: Die Towerstars bauten zwar immer wieder Druck auf, es fehlten jedoch die wirklich gefährlichen Einschussmöglichkeiten – so auch im Powerplay in der 38. Minute. Es eröffneten sich weder Chancen auf gefährliche Pässe in den Slot noch auf Schusspositionen von der blauen Linie.
Die Aussichten auf den Schlussabschnitt waren aufgrund des knappen Rückstands immer noch gut, doch Adam Payerl kassierte vier Sekunden vor der zweiten Pause eine Strafzeit, sodass die Oberschwaben in Unterzahl starten mussten. Das ungute Gefühl im gut gefüllten Ravensburger Gästeblock sollte sich letztlich bestätigen. Landshuts Goldhelm Tor Immo nahm Maß, und nach nur 41 Sekunden lagen die Towerstars mit 0:2 zurück – ein herber Dämpfer, der jedoch durch den postwendenden Anschlusstreffer von Erik Karlsson nur 62 Sekunden später wieder in erfreulichere Relationen gerückt wurde. Die Towerstars hatten in dieser Situation einen Mann mehr auf dem Eis, weil Benjamin Zientek den Puck deutlich zu lange in seinem Handschuh hielt und folgerichtig eine Strafzeit wegen Spielverzögerung kassierte.
Kurz darauf musste jedoch auch wieder ein Towerstars-Spieler auf die Strafbank. Adam Payerl konnte dank der aufopferungsvollen Defensivarbeit seiner Kollegen die Strafzeit aber unbeschadet absitzen. In der Landshuter FANATEC Arena herrschte nun eine gespannte Stimmung, denn die Towerstars übernahmen immer mehr die Kontrolle und in der 50. Spielminute wurden sie dafür belohnt. Sie wirbelten in der gegnerischen Zone und erneut war es Erik Karlsson, der das Spielgerät zum 2:2-Ausgleich über die Linie drückte.
Zwar kam Landshut danach noch zu einigen Angriffen, doch die Towerstars wirkten nun physisch frischer als ihre Gegner und witterten ihre Chance. Diese bot sich schließlich viereinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit: Robbie Czarnik startete einen pfeilschnellen Konter, legte auf den mitgelaufenen Erik Karlsson ab – und die Towerstars hatten das Spiel gedreht. Noch waren jedoch lange Minuten zu überstehen. Aufgrund eines Hakens hinter dem Landshuter Tor nahmen sich die Gastgeber allerdings selbst wichtige Zeit von der Uhr.
Dann nahmen die Lamdshuter ihren Torhüter raus …
Die Towerstars konnten ihre Chancen auf den vierten Treffer im Powerplay zwar nicht nutzen, doch als die Niederbayern in der 59. Minute ihren Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahmen, wurde der Deckel auf den Sieg und den Halbfinaleinzug endgültig draufgemacht. Der Schütze des „Empty-Net-Goals“ war – wie hätte es auch anders sein können – Erik Karlsson.
Am 28. März in Krefeld
Das Ticket für das Halbfinale war gebucht und wenig später stand auch der Gegner fest: Krefeld setzte sich in einer dramatischen Schlussphase in der Overtime mit 5:4 gegen Weiden durch. Da Krefeld als Tabellenzweiter der Hauptrunde Heimrecht hat, geht es am Freitag, den 28. März, zu Spiel 1 in die YAYLA Arena nach Krefeld. Das erste Heimspiel im Halbfinale tragen die Oberschwaben zwei Tage später, am Sonntag, den 30. März, aus.