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Zuschauer kamen mit ältesten Fantrikots

Towerstars feiern Retro-Nostalgie und 6:3-Heimsieg



Foto: Kim Enderle
Jubel um den Torschützen zum 4:0, Marvin Schmid

Ravensburg – Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge haben die Ravensburg Towerstars am Freitagabend einen verdienten wie wichtigen Heimsieg gefeiert. In der stimmungsvollen Kulisse des Retro-Spieltags bezwangen die Cracks von Coach Bo Subr den EHC Freiburg mit 6:3.

2786 Zuschauer pilgerten zu diesem Spiel in die CHG Arena. Viele von ihnen waren dem Aufruf gefolgt, ihr ältestes Fantrikot zu tragen – auch einige Freiburger Fans machten mit. Zusammen mit der von Gsälzbär-Frontmann Harald Scheufler live gesungenen Heimat-Hymne „Raveschburg“, den unterhaltsamen Zeitmaschinen-Spielerbildern auf dem LED-Würfel beim Einlauf und nicht zuletzt dem von Ravensburger Eishockey-Legenden eingeworfenen Ehrenbully war also alles angerichtet für dieses Mottospiel.

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 Die Towerstars hatten sich sichtlich vorgenommen, dem Gegner gleich zu Beginn Spiel und Tempo aufzuzwingen. Die Scheibe wurde schnell aus der eigenen Zone nach vorne gespielt und im gegnerischen Drittel angekommen, wurde das von Fabian Hegmann gehütete Tor der Gäste alsbald unter Beschuss genommen. Zwar kamen auch die Wölfe aus dem Breisgau nach ein paar Minuten zu der einen oder anderen Torszene, doch die Towerstars hatten die klareren Möglichkeiten und gingen somit in der 17. Minute auch nicht unverdient in Führung. Nick Latta hatte seinem Gegenspieler an der Freiburger Bank die Scheibe abgeluchst, spielte sofort weiter auf den freigelaufenen Mark Rassell und der traf präzise zum 1:0 ins rechte Eck.

Im zweiten Spielabschnitt hatten einige Zuschauer nach dem Pausengetränk und der Stadionwurst noch nicht richtig Platz genommen, da schallte der Torjubel zum zweiten Mal durch die Arena. Nach nur 19 Sekunden zerlegte die zweite Sturmreihe die Freiburger Abwehr und Nick Latta lupfte das Spielgerät mit der Rückhand zum 2:0 unter die Latte. Ganze 138 Sekunden später gestaltete die dritte Sturmreihe ihren Angriff nicht weniger sehenswert, diesmal vollendete Louis Latta zum 3:0. Die Gäste wirkten jetzt völlig verunsichert – das spielte den zielstrebigen Towerstars voll in die Karten. Marvin Schmid erhöhte in der 26. Minute auf 4:0, weitere 110 Sekunden später stellte Luca Hauf gar auf 5:0.

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Der EHC Freiburg brauchte einige Zeit, um das zu verdauen und auch in den Folgeminuten drückten die Towerstars mächtig auf den nächsten Treffer. Die klare Überlegenheit der Oberschwaben bröckelte dann jedoch ab, denn die Wölfe standen besser in der eigenen Zone und checkten deutlich effektiver vor. In der 37. Minute sprachen die Unparteiischen die bis dahin erste Strafzeit des Spiels aus: Erik Karlsson musste wegen Behinderung raus und Freiburg nutzte das Powerplay prompt durch Nikolas Linsenmaier zum 5:1 – gleichzeitig der Pausenstand nach 40 Minuten.

Wer glaubte, der Schlussabschnitt würde aufgrund der klaren Towerstars-Führung vor sich hinplätschern, sah sich schon nach 65 Sekunden getäuscht. Ex-Towerstars-Stürmer Shawn O’Donnell bestrafte eine deutlich zu spät abgestimmte Ravensburger Defensive mit dem 5:2. Das Spiel wurde danach deutlich verbissener – mit Folgen für den Freiburger Tomas Schwamberger. Der ließ sich in der 45. Minute nach einer abgepfiffenen Torszene zu einem Stockschlag gegen Denis Pfaffengut hinreißen und kassierte nach Sichtung des Videobeweises eine 5-Minuten-Strafe plus Spieldauer-Disziplinarstrafe. Denis Pfaffengut musste verletzt in die Kabine, konnte nach einigen Minuten Behandlung das Spiel aber fortsetzen.

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In der fünfminütigen Überzahl erarbeiteten sich die Towerstars einige glasklare Chancen, das Powerplay konnte letztlich jedoch nicht genutzt werden. Auch eine weitere Strafe gegen David Trinkberger blieb ungenutzt – hier kassierten die Towerstars nach einem schlampigen Pass in der gegnerischen Zone sogar das 5:3. Fabian Ilestedt gewann das Laufduell gegen zwei Towerstars-Akteure und schob den Puck Ravensburgs Keeper Nico Pertuch durch die Schoner.

 Sollte das Spiel womöglich noch kippen? Die Antwort gab Simon Sezemsky nur 48 Sekunden später. Neuzugang Alec Ahlroth legte die Scheibe quer und der hammerharte Schlagschuss schlug unhaltbar zum 6:3 ein. Danach brannte nichts mehr an und die drei hochverdienten Punkte waren gebucht. „Wir haben heute viele gute Sachen gesehen, aber auch den einen oder anderen Fehler. Am Ende des Tages war es nur ein einziges Spiel. Jetzt gilt es, den Fokus auf die kommende Aufgabe am Sonntag zu lenken“, betonte Towerstars-Coach Bo Subr nach dem Spiel. Der Sieg sollte den Oberschwaben auf jeden Fall Selbstvertrauen verliehen haben – das wird beim schweren Gastspiel in Crimmitschau auch definitiv benötigt. Die Eispiraten unterlagen am Freitagabend mit 3:6 in Weiden, wurden in der Tabelle von den Towerstars überholt und werden sich auf eigenem Eis umso mehr reinhängen. Spielbeginn ist um 17 Uhr, die Begegnung wird live auf Sporteurope.TV zu sehen sein.

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