Sechs Schmetterlingsarten und ihre Lieblingspflanzen

Allgäu-Oberschwaben – Schmetterlinge sind nicht nur wunderschöne Farbtupfer in unseren Gärten – sie spielen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem. Doch wussten Sie, dass jede Schmetterlingsart ihre ganz eigenen Vorlieben hat? In diesem Artikel stellen wir Ihnen sechs Schmetterlinge und ihre Lieblingspflanzen vor.
Lebensraum für alle Lebenszyklen
Jede*r weiß, dass Falter nektarreiche Blüten benötigen, die sie mit einem langen Saugrüssel ansteuern. Das bunte Treiben rund um Nektarquellen ist sehr auffällig.
Doch unbemerkt legen Schmetterlinge ihre Eier nur an Pflanzen ab, die ihren Nachwuchs als Futterpflanzen dienen. Nimmersatte Raupen brauchen eine Menge Energie, um sich in einen Falter zu verwandeln. Wer Schmetterlinge in den Garten und auf Balkone locken möchte, braucht also jeweils zur Art passende Futter- und Nektarpflanzen.
Futter- und Nektarpflanzen für Schmetterlinge
Admiral (Vanessa atalanta)
- Futterpflanzen für Raupen: Brennnessel
- Nektarpflanzen für Falter: Sonnenröschen, Phlox, Thymian, Wasserdost, Sal-Weide
Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)
- Futterpflanzen für Raupen: Ampferarten wie Kleiner Sauerampfer und Wiesen-Sauerampfer
- Nektarpflanzen für Falter: Thymian, Margerite, Heidekraut, Dost, Wasserdost, Glocken-Heide
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Futterpflanzen für Raupen: Wilde Möhre, Dill, Fenchel, Gartenmöhren, Pastinak
- Nektarpflanzen für Falter: Klee, Luzerne, Wiesen-Witwenblume, Skabiose, Flockenblume, Distel
Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
- Futterpflanzen für Raupen: Knoblauchsrauke, Wiesenschaumkraut, Silberblatt und Nachtviole
- Nektarpflanzen für Falter: Raps, Knoblauchsrauke, Pfeilkresse, Taubnessel, Löwenzahn, Wiesenschaumkraut, Günsel, Ehrenpreis
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
- Futterpflanzen für Raupen: Verschiedene Kleearten, Luzerne, Bunte Kronwicke und Kriechende Hauhechel
- Nektarpflanzen für Falter: Gemeiner Hornklee, Luzerne und Weißklee
Tagpfauenauge (Inachis io)
- Futterpflanzen für Raupen: Brennnessel
- Nektarpflanzen: Flockenblume, Skabiose und Fetthenne
Enge Beziehung zwischen Schmetterling und Ökosystem
Schmetterlinge sind eine Spielwiese der Evolution. So lässt sich die Raupe des Wiesenknopf-Ameisenbläulings von Ameisen in das Nest tragen, um dort über die Brut herzufallen.
Solche Spezialisierungen machen Tag- und Nachtfalter besonders anfällig für Veränderungen im Lebensraum – verschwindet z.B. die passenden Futterpflanzen, fehlt Schmetterlingen die Lebensgrundlage.
Großteil der Schmetterlingsarten ist gefährdet
Schmetterlinge brauchen ein Lebensraummosaik, das die Ansprüche ihrer verschiedenen Lebensstadien – Ei, Raupe, Puppe und Falter – von der Nahrung bis zum Kleinklima erfüllt. Fehlt ein ökologischer Mosaikstein, schwinden Schmetterlings-Populationen schnell.
In Deutschland sind nur noch ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland ungefährdet. Monokulturen und Trockenlegungen zerstören Lebensraum, Pestizide vernichten ihre Nahrungspflanzen.
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Galerie: 6 Schmetterlinge für Ihren Garten oder Balkon

Admiral (Vanessa atalanta) (Anna N Chapman)
Aurorafalter (Anthocharis cardamines) (Carsten Siegel)
Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) (Adrian Tync)
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) (Stephan Sprinz)
Tagpfauenauge (Inachis io) (Charles J. Sharp)
Schwalbenschwanz (Papilio machaon) (Werner Pichler)