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Tipps zu Umgang und Lebensraum

Schlangen: Lautlos, scheu und selten giftig



Foto: Hubert Laufer, NABU
Ringelnatter auf Kiesweg am Straßenrand.

Allgäu-Oberschwaben – NABU gibt Tipps zu Umgang und Lebensraum – zwei Giftschlangen und vier Nattern in Baden-Württemberg heimisch.

Oft ist es ein Anruf der Polizei, der Schlangenexperte Hubert Laufer, teils mitten in der Nacht, zu einem Einsatz ruft. Weil giftige und ungiftige Tiere gern mal verwechselt werden, ist die Aufregung häufig groß, wenn sich eine Schlange lautlos über eine Wiese oder durch den Badeteich schlängelt. Ob Bahndamm, trockener Wegrand, sonnige Wiese oder lauschiger Gartenteich – im Sommer lassen sich Schlangen an vielen Orten in Baden-Württemberg beobachten. Dabei gilt: Kein Grund zur Panik! „Eine Schlange im Garten ist meist eine harmlose Ringel- oder Schlingnatter. Nehmen Sie stets Rücksicht und halten Sie Abstand, damit das Tier fliehen kann“, rät NABU-Experte Hubert Laufer. Als Fachbeauftragter für Reptilien klärt er über die Tiere auf und berät bei Fragen. Für den Fall, dass ein Tier sich etwa in ein Restaurant, einen Laden oder eine befahrene Straße verirrt, hat er stets seine Ausrüstung dabei. Mit Stoffsack und bissfestem Handschuh kann er auch entflohene Haustiere rasch einfangen und den Besitzern zurückbringen.

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Mehr Lebensraum für Reptilien schaffen

Zum Wohlfühlen brauchen Schlangen ein spezielles, auf die Art zugeschnittenes Mosaik an Strukturen mit sicheren Verstecken, Brut-, Sonnen- und Schattenplätzen, ein Jagdgebiet mit ausreichend Nahrung und frostsichere Überwinterungsplätze. Doch unsere Natur ist zu steril und aufgeräumt für viele Arten. Bis auf die Ringelnatter stehen alle heimischen Schlangen aktuell auf der Roten Liste bedrohter Tierarten. Am häufigsten trifft man noch Ringel- oder Schlingnattern an. „Bitte helfen Sie uns dabei, diesen tollen Tieren wieder mehr Lebensraum zu bieten. Mit der Anlage von Holz-, Stein- und Komposthaufen an sonnigen Plätzen schafft man ideale Brutmöglichkeiten für die Ringelnatter. Ein strukturreicher Garten mit Sträuchern, Gehölzen, alten Baumstümpfen, Reißighaufen und lückigen Steinhaufen bietet viele Verstecke und Winterquartiere, die auch Amphibien und Echsen nutzen können. Verzichten Sie auf Pestizide“, appelliert Laufer.

Alle sechs heimischen Schlangenarten sind geschützt – man darf sie weder fangen noch ihre Gelege zerstören oder die Eier einsammeln. „Schlangen sind scheu. Keine der sechs in Baden-Württemberg heimischen Arten ist aggressiv. Sie können nicht hören und fliehen bei Bodenerschütterungen meist schnell. Jedoch sollte man Schlangen nicht in die Enge treiben oder festhalten. Dann verteidigen sie sich, je nach Art, mit Scheinangriffen, einem Schuss aus der ‚Stinkdrüse‘ oder auch mit einem richtigen Biss“, berichtet Laufer, auch aus eigener Erfahrung. Von den heimischen Schlangen verfügen nur Kreuzotter und Aspisviper über Giftzähne. Sollte eine der Giftschlangen bei einer der seltenen Begegnungen mit ihnen zubeißen, sollte man eine Klinik aufsuchen.

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Welche Schlangen leben im Südwesten?

Noch sind sechs der weltweit mehr als 2.700 Schlangenarten in Baden-Württemberg zuhause. Von der Ringelnatter, der bekanntesten Schlange im Land, leben zwei Arten bei uns – die Östliche Ringelnatter im östlichen Landesteil und die Barren-Ringelnatter im Westen. Beide sind in ihren Gebieten verbreitet. Hinzu kommen Kreuzotter und Aspisviper, die als einzige Arten auch Giftzähne besitzen. Beide sind sehr selten und stehen auf der Roten Liste. Mit dem Gift lähmen sie ihre Beute, zu denen vor allem Mäuse, aber auch Amphibien zählen. Alle Schlangen haben viele kleine Zähne, um ihre Beute festzuhalten und im Ganzen zu verschlucken. Hinzu kommen Äskulapnatter, mit maximal 180 Zentimetern die größte heimische Art, und Schlingnatter, mit 70 Zentimetern die kleinste.

Ab Anfang August lassen sich die ersten Jungtiere dieses Jahres entdecken. Während Schlingnatter, Kreuzotter und Aspisviper ihre Jungen lebend zur Welt bringen, schlüpfen junge Ringel- und Äskulapnattern aus Eiern, die das Weibchen etwa ein bis zwei Monate zuvor in warme Komposthaufen oder vermodernde Baumstümpfe gelegt hat. Zum „aus der Haut fahren“ ist den Schlangen manchmal ihr Schuppenkleid. Weil es nicht mitwächst, häuten sich vor allem Jungtiere alle paar Wochen. 

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  • Ringelnatter mit zwei Arten: Die Barrenringelnatter ist an ihren barrenartigen, fast schwarzen Streifen erkennbar, die sich von der Bauchseite bis zum Rücken ziehen. Die Ringelnatter hat typische halbmondartige gelbe Flecken am Hinterkopf. Bei Gefahr ohne Fluchtmöglichkeit ziehen sie alle Register: aufblähen, heftig zischen, Scheinbisse ausführen und Stinkflüssigkeit abschießen.
  • Schlingnatter: Hat ein ähnliches Rückenmuster wie die giftige Kreuzotter – und bezahlt diese Verwechslung mitunter mit dem Leben. So lassen sie sich sicher unterscheiden: Die Schlingnatter hat runde Pupillen, die Kreuzotter senkrechte Schlitze wie eine Katze. Sie bewohnen verschiedene Lebensräume: Kreuzottern mögen die höher gelegenen, kühleren Lagen im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb sowie die Moorgebiete im Allgäu und in Oberschwaben. Die Schlingnatter ist weit verbreitet, sie mag sonnig warme Standorte.
  • Äskulapnatter: Ihre Seitenschuppen sind so rau, dass sie wie Kletterhaken funktionieren. Damit kann die Schlange fast senkrechte Bäume erklimmen. Trockenmauern, Steinbrüche und alte Weinberge sind ihr Revier, wo sie nach Mäusen, Eidechsen und Vögeln jagt. Die Äskulapnatter trifft man nur im Südlichen Odenwald an.
  • Aspisviper (Vipera aspis): Sie beginnt bereits am frühen Morgen mit einem intensiven Sonnenbad. Die vom Aussterben bedrohte Aspisviper lebt in Baden-Württemberg nur im südlichen Schwarzwald.
  • Kreuzotter (Vipera berus): Schwarze Exemplare werden im Volksmund als „Höllenotter“ bezeichnet. Manchmal wird diese mit der seltenen schwarzen Ringelnatter verwechselt.

Keine Schlange: Die kupferfarbene Blindschleiche sieht schlangenähnlich aus, ist aber eine Echse ohne Beine. Wie alle Echsen hat sie bewegliche Augenlider. Ihre Leibspeise sind Regenwürmer, Nacktschnecken und unbehaarte Raupen, die sie auf Wiesen und Brachen, in Parks und naturnahen Gärten erbeutet.




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