Mit dem Rücken zur Wand: Towerstars wehren das Ausscheiden ab

Ravensburg – Getreu dem Playoff-Slogan „Mit dem Rücken zur Wand gibt es nur den Weg nach vorne“ haben die Ravensburg-Towerstars die Entscheidung im Kampf um den DEL2-Titel vertagt. Das Team von Coach Bo Subr entschied das fünfte Finalduell gegen die Dresdner Eislöwen verdient mit 7:4 für sich. Jetzt steht es nach Matches 3:2 für Dresden. Am Sonntag um 17.00 Uhr geht es in Dresden erneut um die Wurst: Siegen die Towerstars dort, kommt es anschließend in Ravensburg zum siebenten und alles entscheidenden Match in Ravensburg. Verlieren die Towerstars am Sonntag, ist es aus mit der Titelverteidigung.
Vor erneut ausverkauften Rängen zeigten die Towerstars vom ersten Bully an, was sie sich für diesen Abend vorgenommen hatten. Mit hohem Tempo wurden die Angriffe vorgetragen und auch wenn hochkarätige Möglichkeiten zunächst ausblieben, war die Stimmung in der CHG Arena bestens. Die Gäste waren bei den ersten Wechseln in der eigenen Zone eingeschnürt, kamen nach rund drei Minuten jedoch zur ersten Chance ihrerseits. Den Schuss aus halblinker Position parierte Towerstars-Keeper Ilya Sharipov jedoch ohne Probleme.
1:0 durch Fabio Sarto
Flüssig und mit hohem Tempo ging es auch in den Folgeminuten weiter, ehe Fabio Sarto die oberschwäbischen Eishockeyfans erstmals jubeln ließ. Gleich zweimal klaute die Ravensburger vierte Reihe den Dresdner Gegenspielern den Puck in deren Zone. Nach einem öffnenden Pass von Ralf Rollinger versenkte der 20-Jährige die Scheibe aus der Halbdistanz exakt im linken Kreuzeck. Die letzten fünf Minuten des Startabschnitts gehörten dann allerdings den Gästen, die mit schnellen Kombinationen die Towerstars ordentlich unter Druck setzten. Dazwischen hatte Louis Latta das 2:0 auf dem Schläger – bei einem Alleingang setzte er die Scheibe jedoch knapp über das Tor.
2:0 durch Adam Payerl
Der zweite Abschnitt nahm dann so richtig Fahrt auf. Erneut kamen die Oberschwaben mit viel Tempo aus der Kabine und Adam Payerl bescherte den Fans gleich ein doppeltes Geschenk. Per Bauerntrick vernaschte er beim 2:0 die Dresdner Hintermannschaft samt Goalie Danny aus den Birken. Da das Tor innerhalb der ersten Minute fiel, gab es für die Fans 300 Liter Freibier – endlich hatte es mit der mehrfach angekündigten Aktion „Pohl Goal“ geklappt. Jetzt waren die Gastgeber richtig in Fahrt.

3:0 durch Max Hadraschek
Rekordverdächtige 11 Sekunden später erhöhte Kapitän Max Hadraschek bereits auf 3:0. In der linken Rundung schlenzte er den Puck dem ahnungslosen Eislöwen-Torhüter knochentrocken an den Rücken.
4:0 durch Mat Santos
Keine zwei Minuten später drückte Mat Santos die Scheibe am langen Pfosten zum 4:0 über die Linie. Drei Treffer in zwei Minuten – was für ein Start ins zweite Drittel!
Einen Dämpfer und Warnschuss im wahrsten Sinne des Wortes erlebten die Towerstars samt Zuschauer dann allerdings zwei Minuten später: Dresdens Top-Verteidiger Simon Karlsson schlenzte von der Mittellinie auf das Ravensburger Tor und der unglücklich aufspringende Puck rutschte Ilya Sharipov zum 4:1 durch die Schoner. Prompt wirkten die Gäste aus der sächsischen Landeshauptstadt deutlich sortierter und druckvoller. Mahnend für die Towerstars klang da auch das Metall bei einem Pfostenschuss von David Rundqvist in der 30. Minute.
5:1 durch Robbie Czarnik
Eineinhalb Minuten später setzte Robbie Czarnik auf der Gegenseite allerdings das nächste Ausrufezeichen. Lukas Jung legte mit einem weiten Pass quer und der Ravensburger Goldhelm hämmerte die Scheibe per Direktabnahme zum 5:1 in die Maschen. Eine Vorentscheidung bereits zur Hälfte des Spiels?
Dresden kommt auf 5:3 ran
Weit gefehlt. Mit zwei unnötigen Strafzeiten brachten die Towerstars die generell nervös wirkenden Eislöwen prompt wieder ins Spiel – mit Folgen für den Spielstand: Sebastian Gorcik und Tomas Sykora verkürzten jeweils im Powerplay auf 5:3. Riesenglück hatten die Gastgeber, dass Andrew Yogan in der 38. Minute nur den linken Pfosten traf.
6:3 durch Adam Payerl
Towerstars-Coach Bo Subr hatte in der Pause also einiges an Besprechungspotenzial – das zeigte Wirkung. Vier Minuten nach dem Wiederanspiel setzte sich Adam Payerl bei einem Gegenangriff auf halbrechter Position durch und tunnelte den Dresdner Keeper zum 6:3. Fünf Minuten später hätte Max Hadraschek für die Vorentscheidung sorgen können, als er bei einem 2-gegen-1-Break nur knapp scheiterte.
Dresden kommt wieder ran: 6:4
Stattdessen mussten die Fans in der CHG Arena erneut zittern. Acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm Andrew Yogan in der Halbdistanz Maß und traf prompt zum 6:4.
Dresden drückt
Auf dem Eis und den Rängen begann es erneut zu knistern. Dresden drückte vehement auf den nächsten Treffer – jetzt ging alles nur noch über den Kampf.
Die Entscheidung
Der Kampf wurde letztlich erfolgreich geführt und als Erik Karlsson bei einem Break mit einem starken Pass den Kollegen Mat Santos bediente, war der zweite Finalsieg der Towerstars mit dem 7:4 endgültig unter Dach und Fach.
Am Sonntag um 17.00 Uhr
Die Entscheidung um die DEL2-Meisterschaft ist damit vertagt. Zwar haben die Towerstars weiterhin einen Matchpuck gegen sich, bei einem Sieg würde jedoch der reizvolle Lohn winken, die Serie zu einem alles entscheidenden Spiel 7 noch einmal nach Ravensburg zurückzuholen. Spielbeginn in der Dresdner JOYNEXT-Arena am Sonntag, 27. 4., ist um 17.00 Uhr. Das Spiel wird live auf Sportdeutschland.TV übertragen.