Lichtsäule mit Gedicht im St. Elisabethen-Klinikum offiziell vorgestellt

Ravensburg – Ein Gedicht, zwei Perspektiven – und ein starkes Zeichen gegen Gewalt: Im Foyer des St. Elisabethen-Klinikums steht seit Kurzem eine leuchtende Säule, die sprachlos macht – und zugleich Mut gibt. Entstanden im Rahmen von „Orange the World“ ist sie nun offiziell Teil der Oberschwabenklinik.
Eine leuchtende Säule im Foyer des St. Elisabethen-Klinikums zieht derzeit die Blicke auf sich – und macht auf ein Thema aufmerksam, das oft im Verborgenen bleibt: sexualisierte Gewalt. Auf der Säule zu lesen ist das eindrucksvolle Gedicht „Deine Macht…losigkeit“, das von drei Schülerinnen des Gymnasiums Wilhelmsdorf verfasst wurde. Der Text erzählt von Ohnmacht und Mut, von Sprachlosigkeit und der Kraft, sich zu wehren – je nachdem, aus welcher Perspektive man ihn liest.
Die Oberschwabenklinik hat das Kunstprojekt nun im Beisein aller Beteiligten, Unterstützern und Unterstützerinnen sowie der Klinikleitung offiziell in ihr Haus aufgenommen.

Das Gedicht, das 2021 von den damaligen Schülerinnen Larissa Feicht, Stefania Ernie-Zier und Luzie Wagner des Gymnasiums Wilhelmsdorf unter Leitung von Lehrerin Ingeborg Gnannt verfasst wurde, ist mehr als ein literarisches Werk. Es ist ein kraftvolles Zeichen für Betroffene sexualisierter Gewalt – ein Text, der je nach Blickwinkel von Ohnmacht, aber auch von Widerstand und Selbstermächtigung erzählt. Mit der Initiative von Tanja Schlachter, der Gleichstellungsbeauftragten der OSK, ist es gelungen, die Lichtsäule nun ins St. Elisabethen-Klinikum nach Ravensburg zu holen – unterstützt von zahlreichen Projektpartnern und Sponsoren, darunter die Stiftung Ravensburger, der InnerWheel Club Ravensburg, der Wilhelmsdorfer Verband und die Konrad Knoblauch GmbH aus Markdorf und die Kreissparkasse.
Zur offiziellen Einweihung der Säule in der OSK kamen neben den Autorinnen des Gedichts und den Sponsorinnen auch Vertreterinnen von Frauen und Kinder in Not, der Beratungsstelle Brennessel, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ravensburg sowie die Geschäftsführung der Oberschwabenklinik. Franz Huber, Geschäftsführer der OSK, fand dabei deutliche Worte: „Gewalt an Frauen darf niemals ein Tabuthema sein – nicht in der Gesellschaft und auch nicht im Gesundheitswesen. Die Lichtsäule steht für Sichtbarkeit, für Mut und für einen offenen Umgang mit einem Thema, das viel zu oft verschwiegen wird. Dass mehr als 80 Prozent unserer Mitarbeitenden weiblich sind, macht diese Botschaft für uns als Klinik umso bedeutsamer.“ Die OSK sieht die Präsenz der Lichtsäule nicht nur als Symbol, sondern als konkreten Beitrag zur Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung – gegenüber Patientinnen und Patienten, Besucherinnen und Besuchern sowie den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Zur Lichtsäule:
Die künstlerisch gestaltete, leuchtende Säule zeigt das Gedicht in zwei Leserichtungen: Die eine Seite beschreibt das Gefühl der Ohnmacht und Sprachlosigkeit, die andere erzählt vom Schritt in die Selbstermächtigung. Das Kunstprojekt verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise, wie sich Perspektiven verändern können – und wie wichtig es ist, hinzusehen, zuzuhören und zu handeln.