Karten zur aktuellen Windkraftplanung

Bad Wurzach (rei) – Der Regionalplan Energie des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben mit seinen beiden Aktionsfeldern Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik nimmt immer mehr Gestalt an. Die Flächenkulisse bei den Windkraftvorranggebieten wurde im Gefolge der 1. Offenlage von 2,5 Prozent der Verbandsfläche (die Landkreise Ravensburg und Sigmaringen sowie der Bodenseekreis) auf 1,93 Prozent verringert. Die Bildschirmzeitung hat sich das Kartenwerk im Hinblick auf ihr Lesergebiet genau angesehen. Nachstehend finden Sie also Karten zur Windkraftplanung für die Städte und Gemeinden Bad Waldsee, Aulendorf, Leutkirch, Isny, Kißlegg, Aichstetten und Aitrach.
Im Gemeindegebiet von Bad Wurzach sind wegen des Schutzes des Naturschutzgebietes „Wurzacher Ried“ keine Windkraftstandorte vorgesehen. Die Windkraftanlagen in Osterhofen, bei Mennisweiler („Urbach“) und bei Weitprechts („Alttanner Wald“) wirken aber optisch und, wie Kritiker sagen, möglicherweise auch physikalisch auf das Gebiet Bad Wurzach ein. Zudem verfolgt ein Projektierer nach wie vor Windkraftpläne im Hummelluckenwald bei Humberg, also innerhalb des vom Regionalverband in Absprache mit dem Europarat abgegrenzten Schutzbereiches für das „Wurzacher Ried“.
Hier die Detailkarten, entnommen der Webseite des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben (RVBO):

Das geplante Windkraftvorranggebiet (VRG) im Wald zwischen Weitprechts, Alttann und Gaishaus wurde von 25 Hektar auf 22 Hektar reduziert. Der Grund: mehr Siedlungsabstand zu Alttann (die rote Fläche ist nicht mehr Windkraftvorranggebiet; es verbleibt die orange-karierte Fläche).

Im Osten Aulendorfs sind die zwei Windkraftvorranggebiete zwischen Tannhausen und Wallenreute (WEA-436-021_2) und bei Lippertsweiler (WEA-436-021_1) flächenmäßig deutlich verringert worden (von 143 auf 71 Hektar beziehungsweise von 71 Hektar auf 47). Herausgenommen wurden die roten Flächen (Siedlungsabstand) und die orangefarbenen Flächen (Natur- und Artenschutz). Es verbleiben die orange-karierten Flächen.

Im Bereich Bad Waldsee gibt es Windkraftvorranggebiete bei Michelwinnaden („Osterholz“), bei Osterhofen und bei Oberurbach. In der Karte sind die bestehen bleibenden Windkraftvorranggebiete orange-kariert markiert. Bei der WEA Osterholz gibt es kleine Streichflächen im Westen und Osten wegen Natur- und Artenschutz (orangefarben) und aus Abstandsgründen (rot). Beim Windkraftvorranggebiet Osterhofen entfallen im Süden, Norden und Nordwesten Flächen wegen Natur- und Artenschutz (orangefarben), aus Abstandsgründen (rot) sowie aus sonstigen Gründen (schwarz). Auch beim Windkraftvorranggebiet „Urbach“ gibt es eine schwarze Streichzone.

“Osterhofen” genauer: Das sehr große Windkraftvorranggebiet wurde an den Rändern gekappt – aus Gründen des Natur- und Artenschutzes (orangefarben markiert), des Abstandes zu Siedlungen (rot) und aus sonstigen Gründen (schwarz). Beplant werden können von den Projektierern die orange-karierten Flächen.

“Osterholz” genauer: Das Vorranggebiet (VRG) für Windkraft wurde von 85 auf 71 Hektar verkleinert. Allerdings schließen sich unmittelbar jenseits der Gemeindegrenze Windkraftgebiete des Regionalverbandes Donau-Iller an: das VRG Ingoldingen-Wallholzäcker mit 13 Hektar und das VRG Eberhardzell-Osterholz (12 Hektar). Es verbleiben die orange-karierten Flächen.

“Urbach” genauer: Das zwischen Mennisweiler und Oberurbach liegende VRG wurde geringfügig um 4 Hektar auf nun 83 Hektar verkleinert. Es verbleibt die orange-karierten Fläche.

Im Bereich Aichstetten-Aitrach fällt die große braune Fläche auf: Hier wurde das Windkraftvorranggebiet Altmannshofen gestrichen. Der Grund: Denkmalschutz für das die weite Landschaft optisch dominierende Schloss Zeil. Beim Windkraftvorranggebiet „Baniswald“ (südlich von Steinental) hat es deutliche Streichungen aus Abstandsgründen (rot), beim sehr großen Windkraftvorranggebiet „Aitrach-Südwest“ und beim Windkraftvorranggebiet „Aichstetten-Ost“ kleine Streichungen aus Abstandsgründen (rot) gegeben. Es verbleiben die orange-karierten Flächen.

Windkraft in Beuren ist vom Tisch! Das seit vielen Jahren umstrittene Plangebiet auf dem Beurener Berg (22 Hektar) wurde aus Gründen des Natur- und Artenschutzes gestrichen. Nordwestlich des Beurener Badsees wird es aber Windkraft geben. Das Windkraftvorranggebiet „In den Mösern / Enkenhofener Wald“ wurde sogar geringfügig erweitert.

Das Windkraftvorranggebiet „Diepoldshofener Wald“ wird unverändert weiterverfolgt – obwohl im Süden des Gebietes eine Hochspannungsleitung vorbeiführt! Mitten durch das Windkraftvorranggebiet (Kürzel: WEA-436-030) führt die Straße Diepoldshofen – Seibranz. Die orange-karierte Fläche ist das Windkraftvorranggebiet.

Zur Windkraftplanung im Illerwinkel bei Rotis haben wir auf der Webseite des Regionalverbandes keine Detailkarte gefunden. Es scheint so, dass das im November 2023 vom Regionalverband mit einer Größe von 31 Hektar beschriebene Vorranggebiet in der neuesten Planung unverändert geblieben ist. In der hier abgebildeten Übersichtskarte ist der nördliche Teil der Gemarkungsfläche der Großen Kreisstadt Leutkirch dargestellt. Links (im Westen) sieht man – grün markiert – das VRG „Diepoldshofer Wald“, oben (hier rot) die gestrichene Windkraftvorrangfläche bei Schloss Zeil, darunter das gestrichene VRG „Mailand“ (Stadtwald Leutkirch) und rechts daneben das VRG „Illerwinkel“.

„Kißlegg Ost“ wurde von 62 Hektar auf 52 Hektar verkleinert. Orangefarben ist die Streichfläche markiert (Natur- und Artenschutz). Es verbleibt die orange-karierte markierte Fläche östlich von Emmelhofen (südöstlich von Reipertshofen).

„Mailand“ heißt die Zone zwischen Leutkirch-Stadt und Ottmannshofen, die lange im Gespräch war als Standort für Windkraftanlagen. Ein Bau von WKA in jenem Gebiet – gelb markiert – würde aber mit den Flugbewegungen von und zum Flugplatz in Unterzeil kollidieren. Die Planungen werden nicht mehr weiterverfolgt.

Zum Windpark „Röschenwald“ – liegt zwischen Reute, Wolpertswende und Zollenreute – haben wir keine Detailkarte auf der Webseite des Regionalverbandes gefunden. Die hier eingefügte Darstellung des RVBO stammt vom November 2023. Die WKA im Röschenwald sind bereits genehmigt; es wird derzeit schon abgeholzt.