Skip to main content
Leserbrief

Höheres Risiko für Fehldiagnosen



Zum Vorschlag der FPD, die Todesfeststellung im Hinblick auf Organentnahme zu ändern

Fakt ist: Die Nachfrage nach Spenderorganen übersteigt bei weitem die Zahl der Spender. Die FDP möchte nun den rechtlichen Rahmen schaffen, um diese „Angebotslücke“ kleiner zu machen.

Die Liberalen plädieren dafür, dass künftig die Feststellung eines Herz-Kreislauf-Stillstandes zur Entnahme eines Spenderorgans ausreichen solle. Der Initiator des Antrags, der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann, behauptet zusätzlich, dass der Tod nach einem anhaltenden Kreislaufstillstand medizinisch mit dem Hirntod gleichzusetzen sei.

Das ist aber keineswegs der Fall. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz sagt, dass nur beim Hirntod der Tod „irreversibel“ sei. „Diese Unumkehrbarkeit gibt es beim Herzstillstand nicht.“ Der katholische Moraltheologe und Ethiker Andreas Lob-Hüdepohl sieht den Herz-Kreislauftod in einem gewissen medizinischen Graubereich. Schon in der Vergangenheit gaben Mediziner in Deutschland zu bedenken, dass die Feststellung des Herz-Kreislauf-Todes ein höheres Risiko für Fehldiagnosen berge.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält von dem FDP-Vorschlag wenig. Den Hirntod hält er „für das sichere Verfahren für das Feststellen des Todes. Mit dem Hirntod sind Fehler ausgeschlossen“, schrieb er auf X.

Das stimmt aber keineswegs. So sehr ich den Wunsch eines sehr kranken Menschen nach einem neuen Organ verstehe, dürfen wir nicht bei den rechtlichen Fragen bei Organtransplantationen stehenbleiben, sondern müssen uns auch den moralisch-ethischen Fragen stellen. Um den rechtlichen Rahmen für eine Transplantation zu schaffen, musste der Todeszeitpunkt vorverlegt werden, denn einem Toten kann man keine transplantationsfähigen Organe entnommen werden. Wir setzen alles daran, das Leben möglichst zu verlängern. Ein Sterbender ist nicht tot! Viele Beispiele belegen, dass nach Feststellung des Hirntodes eine Rückkehr ins normale Leben erfolgte. Wäre in diesen Fällen eine Organentnahme erfolgt, hätten wir es mit der Tötung eines Menschen zu tun gehabt.

Wir dürfen aber niemand töten, um einem anderen Menschen Leben zu ermöglichen. Die Transplantationsmedizin missachtet Gottes Gebot: „Du sollst nicht töten.“ Wir überschreiten hier eine rote Linie. Ich sage nicht nur nein zum FDP-Antrag, sondern generell zu Transplantationen!
Eugen Abler, Bodnegg

Leserbriefe sind Meinungsäußerungen. Die Redaktion der Bildschirmzeitung akzeptiert ein breites Spektrum an Meinungen. Nicht veröffentlich werden extremistische, persönlichkeitsverletzende oder offensichtlich wahrheitswidrige Äußerungen.

Bevorzugt veröffentlichen wir Leserbriefe zu lokalen und regionalen Themen. Aber auch Äußerungen zu allgemeinen Themen, die die hiesige Leserschaft bewegen, werden gerne entgegengenommen.




NEUESTE BEITRÄGE

Initiative B30

Neues Großbanner an der B 30 in Gaisbeuren aufgestellt

Gaisbeuren – Nach zehn Jahren hat die „Initiative B30“ in einer überparteilichen Aktion mit Vertreterinnen und Vertretern der CDU, SPD und FDP das Großbanner an der B 30 in Gaisbeuren erneuert. Mit der Botschaft „Sicher ans Ziel – Ruhe in den Orten“ spricht die Initiative Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sowie Anwohnerinnen und Anwohner entlang der vielbefahrenen Strecke an. Hier der Bericht der Initiative:
Termine und Veranstaltungen im August

Sommer, Sonne, Ferienprogramm im Bauernhaus-Museum in Wolfegg

Wolfegg – Das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg bietet im August verschiedene Führungen an, um die wunderbare Kulturlandschaft, die historischen Häuser und ihre menschlichen Schicksale kennenzulernen. Dienstags und donnerstags findet in den Sommerferien das beliebte Ferienprogramm mit abwechslungsreichen Themen rund um das bäuerliche Leben statt. Beim Erlebnistag „Fadenscheinig?“ am 17. August dreht sich alles um Leinen und Wolle, Faser und Tuch.
50 Tümpel neu angelegt oder renaturiert

Erstmalige Ansiedlung von jungen Laubfröschen aus Nachzucht im Landkreis Ravensburg

Ravensburg – Heute (17.7.) wurden 300 junge Laubfrösche an einem neu angelegten Tümpel im Landkreis Ravensburg aus der Aufzuchtstation in die Freiheit entlassen. Die Aussetzung der Laubfrösche ist ein wichtiger Meilenstein des Projekts „50 Tümpel für den Laubfrosch“ und gilt als erstmalig im gesamten süddeutschen Raum.
Oberschwäbische Kommunen ebnen den Weg

Mehr Bio auf den Teller

Landkreis Ravensburg – Anfang Juli fand in der Bauernschule Bad Waldsee eine wegweisende Veranstaltung zum Thema “Mehr Bio auf den Teller: Wie Kommunen in Oberschwaben dafür den Weg ebnen” statt. Organisiert von den Bio-Musterregionen Ravensburg und Biberach zusammen mit dem BioBitte-Regionalpartner ÖKONSULT, brachte die Veranstaltung rund 30 Personen aus Kommunen, Küchen und der Bio-Branche zusammen.
Veranstaltungen auf der Waldburg

Schwäbische Comedy mit Wolfgang Heyer in der Mittelalterlichen Erlebniswelt

Waldburg – Immer wieder Sonntags erwartet die Besucher der Mittelalterlichen Erlebniswelt Schloss Waldburg ein toller Familientag mit Kinder-Ritterturnieren, Kasperletheater, spannenden Führungen für Erwachsene und Kinder und wechselndem Begleitprogramm. Am Sonntag, 3. August, gibt sich der Comedian und Poetry-Slammer Wolfgang Heyer aus Ravensburg die Ehre und tritt gleich zweimal mit einem Kurzprogramm auf der Waldburg auf.

MEISTGELESEN

Rückblick auf das Heiligblutfest: Besuch aus Jersey

Treffen am Heiligblutwagen

Bad Wurzach (rei) – Zum Heiligblutfest 2025 war eine 30-köpfige Delegation aus Jersey, der der Normandie vorgelagerten Kanalinsel, nach Bad Wurzach gekommen. Sie besuchten die Gräber der während der Wurzacher Internierungszeit (1942 bis 1945) Verstorbenen und nahmen als Gäste am Heiligblutfest teil.
Ein besonderes Heiligblut-Fest

Ein neuer Bischof und ein neuer – altbekannter – Reliquienträger

Bad Wurzach – Diözesanbischof Klaus Krämer betonte es bei der Feier des Pontifikalamtes nach dem Blutritt: Es war auch für ihn etwas ganz Besonderes, dieses Glaubensfest mit der sehr großen Zahl an Gläubigen zu feiern, und das im noch von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahr. Auch für Stadtpfarrer Stefan Maier war es etwas ganz Besonderes: Er, der sonst in jedem Jahr selbst mitritt, hatte aufgrund seiner im Winter erlittenen Fußverletzung erstmals die Gelegenheit, selbst im Heiligblutw…
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 11. Juli 2025
Superior Konrad Werder dankt Bischof Klaus Krämer für sein Kommen

„… und gleich im ersten Amtsjahr nach Bad Wurzach!“

Bad Wurzach – Die große Mulde unterhalb des Zelebrationszeltes und die angrenzenden Bereiche waren übervoll. So gut besucht war der Pontifikalgottesdienst beim Heiligblutfest schon lange nicht mehr. Das war zum einen dem schönen Wetter zu verdanken, vor allem aber wohl dem Umstand, dass der neue Bischof gekommen war. Gottesberg-Superior Pater Konrad Werder freute sich sehr über den hohen Besuch aus Rottenburg und sagte bei der Begrüßung sinngemäß Folgendes:
Familie Mangler übergab nach jahrzehntelangem Dienst an Familie Feurle

Altar in Truschwende an neuem Standort

Truschwende – Der Altar, den Anton Mangler im Jahre 1972 gezimmert hat, ist noch derselbe. Sogar das Kunstrosendächle über dem Kruzifix fand wieder seinen angestammten Platz. Die Betreuung aber hat nach weit mehr als einem halben Jahrhundert gewechselt.
Vorträge und Vorführungen

Erfolgreiche Hausmesse „Bau & Innovation“ im Ziegelwerk Arnach

Arnach – Am 12. Juli fand auf dem Gelände des Ziegelwerks Arnach die Hausmesse „Bau & Innovation“ statt – eine gemeinsame Veranstaltung von Ziegelwerk Arnach, Fassnacht-Ingenieure und messprofiservice. Zahlreiche Gäste aus den Bereichen Bauunternehmen, Fachfirmen, Architekten, Bauträger sowie der örtlichen Politik – darunter Ortsvorsteher Manfred Braun mit Ortschaftsräten – folgten der Einladung und nutzten die Plattform für Information und Austausch.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 16. Juli 2025

TOP-THEMEN

Gaisbeuren – Nach zehn Jahren hat die „Initiative B30“ in einer überparteilichen Aktion mit Vertreterinnen und Vertre…
Bad Wurzach (rei) – Zum Heiligblutfest 2025 war eine 30-köpfige Delegation aus Jersey, der der Normandie vorgelagerte…
Schloss Achberg – Hinter dem Motto „Kunst & Liebe“ verbirgt sich keine Werbeaktion für das Angebot, auf Schloss A…

VERANSTALTUNGEN