Skip to main content
ANZEIGE
Information der Landesregierung

Fragen und Antworten zur Grundsteuer



Region – Ein Überblick über die Hintergründe der neuen Grundsteuer, das neue Modell und die wichtigsten Auswirkungen für Eigentümer und Mieter.

Warum überhaupt eine neue Grundsteuer?

Ganz einfach: die alte war verfassungswidrig. Das hat das Bundesverfassungsgericht geurteilt. Die Bemessungsgrundlage der alten Grundsteuer war seit 1964, also seit 60 Jahren, nicht mehr aktualisiert worden. Und in dieser Zeit haben sich die Werte der Immobilien natürlich weiterentwickelt. Das aber hat die alte Grundsteuer überhaupt nicht berücksichtigt. Deshalb hat das Bundesverfassungsgericht gesagt: Die Grundsteuer muss komplett neu gestaltet werden.

ANZEIGE

Was hat Baden-Württemberg gemacht?

Baden-Württemberg hat ein relativ einfaches Grundsteuermodell gewählt: Die Größe und die Lage des Grundstücks sind entscheidend für den Wert des Grundstücks. Die Lage eines Grundstücks spiegelt sich in den Bodenrichtwerten wider. Je attraktiver die Lage, desto höher der Bodenrichtwert, desto wertvoller das Grundstück.

Vor allem aber gibt es bei uns eine Vergünstigung fürs Wohnen. Also wenn ich im Haus auf meinem Grundstück beispielsweise selber wohne, gibt es einen steuerlichen Vorteil. Damit wollen wir erreichen, dass Wohnen durch die neue Grundsteuer insgesamt nicht teurer wird.

ANZEIGE

Warum spielt die Bebauung keine Rolle?

Die Bebauung des Grundstücks hätte die Grundsteuer viel aufwendiger und bürokratischer gemacht, aber nicht zwangsläufig gerechter. Denn dann hätte alle Eigentümer auch noch Angaben über ihr Gebäude machen müssen. Und was ist dann relevant? Die Wohnfläche? Das Baujahr? Der Zustand des Gebäudes? Und ist das dann gut vergleichbar? Solche Modelle sind fehleranfällig. So hat das Finanzgericht Rheinland-Pfalz schon Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit eines solchen Modells geäußert.

Warum steigt die Grundsteuer?

Für manche Eigentümer steigt die Grundsteuer jetzt, für andere sinkt sie. Das ist die unvermeidliche Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Die alte Grundsteuer war verfassungswidrig, weil sie die Wertunterschiede nicht ausreichend berücksichtigt hat. Nach 60 Jahren wurden jetzt die Grundsteuerwerte aktualisiert. Und damit gibt es bei einigen einen massiven Sprung nach oben. Das ist aber in jedem Bundesland so, völlig unabhängig vom gewählten Grundsteuermodell.

ANZEIGE

Einfach gesagt: Viele von denen, die künftig mehr zahlen müssen, haben in der Vergangenheit lange zu wenig gezahlt. Das nutzt jetzt niemandem, der künftig deutlich mehr zahlen muss, das ist klar. Aber das ist die logische Konsequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts.

Wird Wohnen jetzt teurer?

Wohnen wird nicht pauschal teurer. Viele werden durch die neue Grundsteuer auch weniger zahlen, gerade in Etagenwohnungen oder in Mehrfamilienhäusern. Aber es gibt auch Grundstücke, auf denen wird das Wohnen teurer, das kann vor allem Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken in teuren Wohnlagen betreffen. Das ist nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts unvermeidlich.

ANZEIGE

Was kommt auf Mieter zu?

Grundsätzlich müssen die Grundstückseigentümer die Grundsteuer bezahlen. Aber Vermieter können die Grundsteuer über die Nebenkosten auf ihre Mieter umlegen, wenn im Mietvertrag die Umlage der Nebenkosten festgelegt ist. Vermieter müssen die Grundsteuer aber nicht umlegen. Gerade aber für Etagenwohnungen oder Mehrfamilienhäuser dürfte die Grundsteuer tendenziell eher sinken, davon könnten dann auch Mieter profitieren.

Was ist mit dem Versprechen der Aufkommensneutralität?

Die Kommunen haben sich bei der Grundsteuerreform zur Aufkommensneutralität bekannt. Das heißt: Die Einnahmen durch die neue Grundsteuer sollen in etwa so hoch sein wie die Einnahmen durch die alte Grundsteuer. Es soll also keine flächendeckenden Steuererhöhungen für alle geben. Das heißt aber eben nicht, dass kein Eigentümer mehr zahlen muss. Manche zahlen mehr, manche weniger und so gleicht sich das dann wieder aus.

ANZEIGE

Wichtig übrigens: Die Grundsteuer kommt alleine den Kommunen zugute. Das ist also keine Steuer für das Land, sondern damit finanzieren die Kommunen im Wesentlichen ihre Infrastruktur, Kindergärten, Kitas oder die neue Sporthalle.

Was können Eigentümer jetzt tun?

Wenn ein Eigentümer der Auffassung ist, sein Grundstück ist falsch bewertet, dann ist erst mal der örtliche Gutachterausschuss die richtige Anlaufstelle. Denn der legt den Bodenrichtwert in einer Kommune fest. Vielleicht hat der einen Fehler gemacht und korrigiert den Bodenrichtwert. Dann ändert sich die Grundsteuer entsprechend.

ANZEIGE

Wenn der Gutachterausschuss aber keinen Grund für eine Korrektur sieht, dann kann der Eigentümer mit eigenem Gutachten nachweisen, dass der Wert des eigenen Grundstücks zu stark vom Bodenrichtwert abweicht. Zu stark, das heißt um mindestens 30 Prozent. Auf Antrag korrigiert das Finanzamt das dann.

Wichtig: Wenn ein Gutachten bis zum 30. Juni 2025 beauftragt wurde, wird dieses vom Finanzamt rückwirkend zum 1. Januar 2025 berücksichtigt – unabhängig davon, wann der Antrag beim Finanzamt gestellt oder das Gutachten eingereicht wurde.

ANZEIGE

Wie geht es weiter?

Wir werden uns natürlich auch ganz genau anschauen, wie sich die neue Grundsteuer auswirkt. Wie sind die Belastungsverschiebungen genau, wer muss mehr zahlen, wer weniger? Muss deshalb vielleicht was verändert werden?

Außerdem wird auch gegen alle neuen Grundsteuermodelle geklagt, das heißt, wir erwarten auch noch Gerichtsurteile zur neuen Grundsteuer.

ANZEIGE

Entscheidend ist, egal ob Einspruch oder Klageverfahren: Alle Eigentümer müssen die neue Grundsteuer erst mal zahlen.




NEUESTE BEITRÄGE

Am 7. Februar in Bad Wurzach (9.45 Uhr)

Fortgeschriebener Regionalplan erneut auf dem Tisch

Bad Wurzach (rei) – Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben kommt am Freitag, 7. Februar, um 9.45 Uhr im Kurhaus in Bad Wurzach zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Im Mittelpunkt steht die Fortschreibung des Teilregionalplans Energie, in dem die Entwicklungsszenarien für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und im Bodenseekreis für mindestens ein Jahrzehnt festgelegt werden. Windkraftgegner haben eine Demonstration a…
Mitteilung des „Netzwerks Naturschutz Allgäu-Oberschwaben“ 

Windkraftgegner versammeln sich vor dem Kurhaus in Bad Wurzach

Bad Wurzach – Am morgigen Freitag, 7. Februar,  findet vormittags in Bad Wurzach die Versammlung des Regionalverbands statt, auf der der Regionalplan Windenergie festgezurrt werden soll. Dazu schreibt Armin Kohler im Auftrag des “Netzwerks Naturschutz Allgäu-Oberschwaben“, das sich gegen Windkraft in zu großer Nähe von Wohnbebauung wendet, Folgendes:
Per Mail eingegangenes Drohschreiben

Rathaus nach Bombendrohung ohne Befund durchsucht

Weingarten/Landkreis Ravensburg – Nach dem Eingang einer Bombendrohung musste der Rathausbetrieb am Donnerstagvormittag vorübergehend eingestellt werden. Aufgrund des per Mail eingegangenen Drohschreibens, in welchem kein Ultimatum enthalten war, wurde das Rathaus kurz nach 8.30 Uhr vorsorglich geräumt und der unmittelbare Bereich um das Objekt von der Polizei abgesperrt.
Neue EU-Verordnung

Revolution der Industrieproduktion durch neue Ökodesign-Verordnung?

Tübingen – ESPR – die Abkürzung steht für „Ecodesign for Sustainable Products Regulation“ und bezeichnet die Ökodesign-Verordnung in Fachkreisen. Diese neue EU-Verordnung (EU) 2024/1781, die am 3. Juli 2024 in Kraft getreten ist, bildet die Grundlage für die europäischen Vorschriften zur nachhaltigen Gestaltung von Produkten, dem sogenannten Ökodesign. Sie hat das Ziel, den „European Green Deal“ aus 2019 umzusetzen und Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.
Am 10. Februar

Kinderhospizdienst AMALIE feiert 15-jähriges Jubiläum

Ravensburg/Friedrichshafen/Wangen – Seit 15 Jahren begleitet und unterstützt der ambulante Kinderhospizdienst Amalie Familien im Landkreis Ravensburg und im Bodenseekreis, wenn Kinder, Jugendliche oder ein Elternteil von den Themen Sterben, Tod und Trauer betroffen sind. Er ist da ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung bis über den Tod hinaus.

MEISTGELESEN

Viele Jahre im Dienst am Menschen

St. Elisabeth-Stiftung ehrte ihre langjährigen Mitarbeitenden

Bad Waldsee – Die St. Elisabeth-Stiftung hat ihre Dienstjubilare des Jahres 2024 geehrt und dabei 45 Mitarbeitende für 25- und 40-jährige Treue ausgezeichnet. Die Jubilare kommen aus den Geschäftsbereichen Teilhabe und Inklusion, Gesundheit und Gastronomie, Altenhilfe und Hospize sowie der Sozialstationen und der Stiftungszentrale.
In der Nacht auf den 2. Februar

Tödlicher Unfall auf der B30 beim Egelsee

Weingarten / Bad Waldsee – Tödlicher Unfall auf der B30: Aus bislang unbekannter Ursache kam in der Nacht von Samstag auf Sonntag (1.2./2.2.) ein 74-jähriger Mazdafahrer auf der B30 in Höhe Egelsee von der Fahrbahn ab und kollidierte im Wald mit einem Baum, als er von Weingarten in Richtung Bad Waldsee fuhr.
Sachschaden in Höhe eines hohen sechsstelligen Euro-Betrages

Wohnhausbrand in Amtzell

Amtzell – Zum Brand eines Wohnhauses mit vier Wohnparteien in der Waldburger Straße in Amtzell rückten am Freitagnachmittag (31.1.) kurz nach 16.00 Uhr Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei und des Rettungsdienstes aus. Die Wehrleute begannen umgehend mit den Löscharbeiten an dem Haus, aus dem schon bald Flammen aus den Geschossen und dem Dach schlugen, konnten jedoch nicht verhindern, dass der Brand auf ein angrenzendes Bürogebäude übergriff. Mehrere Bewohner, die sich glücklicherweise…
Technischer Defekt?

Sprit für 1 Cent pro Liter – Schlange an der Tankstelle

Leutkirch (rei) – Schlaraffenland für Autofahrer: In Leutkirch wurde der Sprit vorübergehend für 1 Cent pro Liter abgegeben. Es war aber nicht die Wohltat eines Ölscheichs.
Leserbrief

Hochproblematisch: die PFAS-Abriebe

Zur Diskussion um Windkraft schreibt unser Leser Achim Schodlok: “Behördlich bestätigt: Windkraftanlagen belasten mit PFAS-Abrieben Wildtiere und Umwelt.” Und weiter:
von Achim Schodlok
veröffentlicht am 4. Februar 2025

TOP-THEMEN

Bad Wurzach (rei) – Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben kommt am Freitag, 7. Februar,…
Kißlegg – Die Lesung aus dem Buch „Rückblick auf ein Leben“ zog die Zuhörer am Mittwochabend, den 29. Januar, in der …
Gammertingen – Bei einem schweren Verkehrsunfall am frühen Mittwochmorgen (5.2.) auf der K 8201 bei Gammertingen (Kre…

VERANSTALTUNGEN