Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt – was sich bereits verändert hat
Region – Das Thema Digitalisierung ist auf dem Arbeitsmarkt schon vor Jahren angekommen. Bis heute haben es nicht alle Unternehmen aus Deutschland geschafft, zu den führenden Betrieben aufzuschließen. Und doch merken auch Arbeitnehmer im Alltag, dass sich manche Veränderungen schleichend etabliert haben. Dinge, die wir früher manuell erledigt haben, funktionieren heute digital und das ist völlig normal. Wir stellen einige Faktoren vor, die vor 15 Jahren noch anders gelaufen sind.
Zeitmanagement und Zeiterfassung laufen heute digital
Wer schon lange im Arbeitsleben ist, erinnert sich noch an schlecht gekritzelte Stundenzettel und Zeiterfassung via Excel. Das hat sich längst geändert, die Arbeitszeiterfassung funktioniert in den meisten Betrieben digital. Junge Generationen, die den Arbeitsmarkt gerade kennenlernen, erleben Stundenzettel als so seltsam wie Kassetten für Hörspiele. Es ist unvorstellbar, dass die Arbeitszeit tatsächlich lange Zeit mit dem Stift erfasst wurde, denn das Potenzial für Irrtümer oder auch Betrugsversuche war hier ständig hoch. Wer heute erst im Arbeitsleben steht, kennt das “frühere” System gar nicht mehr.
Bewerbungsprozesse werden immer mehr in die Onlinewelt verlagert
Anzeigen und Berichte in digitalen Zeitungen weisen auf offene Stellen hin, Jobbörsen funktionieren fast ausnahmslos digital. Selbst die Agentur für Arbeit druckt Stellenanzeigen nicht mehr aus, sondern übermittelt sie per E-Mail an potenzielle Interessenten.
Das hat die Art verändert, wie sich Menschen auf vakante Stellen bewerben. Über 63 % der Befragten aus einer Umfrage gaben an, dass sie mit Bewerbungsmanagementsystem bereits Erfahrungen gesammelt haben.
Wer sich heute um eine Stelle bewirbt, kann dazu entweder Bewerbungsportale von Jobbörsen nutzen, oft aber auch direkt per WhatsApp oder LinkedIn mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Der klassische Bewerbungsprozess mit Bewerbungsmappe und Postversand ist nicht mehr aktuell und wird nur noch in sehr wenigen Unternehmen überhaupt genutzt.
Cloudbasiertes Arbeiten hat Fahrt aufgenommen
Immer mehr Beschäftigte arbeiten nur noch im Homeoffice und tauchen nur selten am physischen Arbeitsplatz auf. Das hatte zur Folge, dass in vielen Betrieben das cloudbasierte Teamwork eingeführt wurde. Dokumente und Projekte werden in der Cloud gespeichert, sodass alle Mitarbeiter von überall darauf Zugang haben.
Die Cloud ist ein digitaler Speicherplatz für Dokumente, Daten und vieles mehr, die geschützt auf Servern liegt. Sie ersetzt den Aktenschrank im Büro und das schwarze Brett, an dem sich Mitarbeitende sonst gegenseitig Informationen zugeschoben haben.
Virtuelle Vorstellungsgespräche und Einstellungstests
Nicht nur die Bewerbung selbst, sondern auch das Vorstellungsgespräch kann online durchgeführt werden und davon machen immer mehr Unternehmen Gebrauch. Es hat Vorteile auf beiden Seiten, denn die Personen verabreden sich online und kommunizieren per Webcam und Mikrofon miteinander.
Das hat den Vorteil, dass die zeitaufwendige und teure Anfahrt nicht mehr nötig ist. Wer sich in einer anderen Stadt bewirbt, hat so immense Vorteile. Wenn Einstellungstests oder Assessment-Center nötig sind, kann das auch ebenfalls online durchgeführt werden. Erst, wenn sich ein Bewerber qualifiziert hat, ist dann ein persönliches Gespräch sinnvoll. So sieben Firmen ihre Bewerber im Vorfeld aus und geben jenen eine Chance, die wirklich gut zum Unternehmen passen. Weniger Aufwand und mehr Zeit – das System hat sich ganz beiläufig auf dem Arbeitsmarkt eingeschlichen.