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Landesumweltministrin Thekla Walker bei der Landesgartenschau Wangen 

Die renaturierte Argen in Augenschein genommen



Foto: Julian Aicher
Wangens Oberbürgermeister Michael Lang führte die Landesumweltministerin Thekla Walter durch das Gelände der Landesgartenschau. Besonders im Fokus: die renaturierte Argen, die auch vier Wasserkraftwerke im Bereich Wangen antreibt.

Wangen – Montagnachmittag, 2. September, kurz nach 16.00 Uhr. Vor dem Festplatz-Eingang der Landesgartenschau Wangen fährt ein dunkler Mercedes mit Stuttgarter Nummer vor. Aus ihm steigt Landesumweltministerin Thekla Walker. Oberbürgermeister Michael Lang begrüßt sie. Ihr Ziel: die „renaturierte” Argen im und ums Landesgartenschau-Gelände. Ein Teil des Flusses treibt dort einerseits vier Wasserkraftwerke an, ein anderer Teil rauscht „renaturiert” durch diesen Gewässerabschnitt. 

Ministerin Walker im Flussbett. Thekla Walter mit (von links) Kreisrat Bruno Sing, Projektleiter Kai Ruedel (Regierungspräsidium) und der Abteilungsleiterin Umwelt im RP, Andrea Bär (rechts). Foto: Julian Aicher

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Acht Millionen Euro. Mit so viel Steuergeld wurden rund drei Kilometer Argen in Wangen renaturiert. Das heißt: Etwa 800 Liter Wasser pro Sekunde gluckern durch ein natürlich wirkendes Flussbett. Wie das aussieht, will Umweltministerin Thekla Walker sich an diesem Spätnachmittag anschauen. 

„Gehen wir am besten gleich zur Argen”, rät OB Lang seinen prominenten Gast. An einer Brücke über die renaturierte Argen im Landesgartenschaugelände weist Lang auf das Stauwehr flussaufwärts. Direkt daneben: ein „Ausleitungskraftwerk”. Durch seine Turbine rauschen 800 Liter des Vor-Alpen-Stroms, bevor sie das renaturierte Flussbett fluten. 

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An seinem Ufer lässt sich eine Kiesbank erkennen. Einerseits von der Argen angeschwemmt, andererseits eine Fläche, auf der vor allem Kinder in den Fluss gehen können. Auf der anderen, oberen Brückenseite zeigt Rathauschef Lang auf das „Restwasserkraftwerk”. Es ist eines von vier ähnlichen Anlagen in diesem Bereich. Sie erzeugen pro Jahr insgesamt rund fünf Millionen Kilowattstunden Strom.  Genug für über 3000 Privatpersonen. In der Argenstadt genutzt vor allem von der Stadtverwaltung, aber auch von einem Wohnhaus für Ältere. Sie leben dort in kleineren Wohnungen. Ihre früheren, größeren Behausungen schaffen so Platz für Familien. 

Viele Interessen unter einen Hut gebracht

Seit 2019. Kai Ruedel vom Regierungspräsidium Tübingen hat sich jahrelang um die Renaturierung der Argen im Flussabschnitt in und um die Landesgartenschau gekümmert. „Der Fluss ist schön”, stellt er am Montagspätnachmittag freudig fest. Bis die Argen dort so wirkte, habe Riedel „ein Riesen-Konvolut von Interessen” unter einen Hut zu bringen gehabt. Vom Hochwasserschutz über Fische bis zur Naherholung. Ruedels Glück: Die damals ziemlich neuen Stadtwerke Wangen hatten ab 2014 um die Stauwehre ihrer Wasserkraftanlagen Bäche anlegen lassen, „Fischpässe” genannt. Umschwimmen die Flossentiere dort auch die Stauwehre? „Ja – eindeutig”, betont Kai Ruedel. Etwa 800 bis 900 Liter pro Sekunde spendet die Argen für die Generatoren der Wasserkraftwerke – weitere 800 Liter rauschen außen rum durchs renaturierte Flussbett. 

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Die Freude über die gelungene Argen-Revitalisierung verbindet den Projektleiter des RP Tübingen Kai Ruedel, die Leiterin der Abteilung Umwelt im RP, Andrea Bär, Umweltministerin Thekla Walker, OB Michael Lang, Landtagsabgeordnete Petra Krebs und LGS-Geschäftsführer Karl-Eugen Ebertshäuser (von rechts). Foto: Julian Aicher

„Das habe ich jetzt so das erste Mal bei der Landesgartenschau erlebt.” Derart überrascht zeigt sich Oberbürgermeister Michael Lang an einem weiteren Kiesbett am Argen-Ufer. Über seine Steine kann das kühle Nass direkt erreicht werden. Platz für ein genüsslich-frisches Fußbad. Sowohl Ministerin Thekla Walker als auch die grüne Wangener Landtagsabgeordnete Petra Krebs freuen sich dort eigenfüßig daran. Ebenso Kreisrat Bruno Sing („Grüne”) aus Aulendorf. Außerdem liegen in einem Korb daneben kleine Flaschen mit frischem Mineralwasser von der Kißlegger Krumbachquelle bereit. Die lauschige Argen-Landschaft lockte an diesem Abschnitt auch den Eisvogel wieder her. Der so belebte Fluss habe sich zu einer Art Ader für die ganze Landesgartenschau entwickelt, erklärt OB Lang. 

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Wasserkraftwerk an der Argen in Wangen. Foto: Stadtwerke Wangen

„Unser Anliegen ist Kombinieren“

Was sagt Umweltministerin Thekla Walker dazu, dass in diesem Landesgartenschaubereich sowohl  altbewährte Wasserkraft wirkt als auch ein renaturierter Flussbereich geschaffen wurde.  „Unser Anliegen ist, dass man das kombiniert”, erklärt die grüne Politikerin aus Stuttgart. Schließlich dient sie in Stuttgart einerseits der Umwelt, hat sich aber auch mit Energie zu befassen. Wichtig sei ihr dabei, „dass sich das auch rentiert”, stellt Walker fest.  
Julian Aicher

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Wasserkraftwerk an der Argen in Wangen. Foto: Stadtwerke Wangen

Wasserkraftwerk an der Argen in Wangen. Foto: Stadtwerke Wangen

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