Die ersten 13 Laichgewässer im Landkreis Ravensburg

Region Ravensburg – Die Heinz Sielmann-Stiftung, der Landschaftserhaltungsverband Ravensburg (LEV) und der Landkreis Ravensburg arbeiten eng zusammen, um den stark gefährdeten Laubfrosch zu retten. Bis 2027 sollen im Landkreis 50 Laichgewässer neu angelegt oder ökologisch aufgewertet werden. Die Baumaßnahmen für die ersten 13 Tümpel sind gestartet.

Der Laubfrosch ist im Landkreis Ravensburg nur noch selten zu finden. Privatgrundbesitzer und Landwirte können jetzt mithelfen, dringend benötigten Lebensraum für den kleinen Frosch bereitzustellen. Foto: Dr. Hannes Petrischak/Heinz Sielmann Stiftung.
Knotenpunkte eines Rettungsnetzes
Kommunen, Privatgrundbesitzer und Landwirte wurden im vergangenen Oktober dazu aufgerufen, Flächen für Laichgewässer zur Verfügung zu stellen. „Die Resonanz war groß“, freut sich Matthias Roth, Projektverantwortlicher der Heinz Sielmann-Stiftung: „Viele Flächenbesitzer haben sich bereits gemeldet. Das ist eine ideale Ausgangslage für unser Projekt und eine wirklich gute Nachricht für den Laubfrosch.“ Die behördlichen Genehmigungen für die ersten 13 Laichgewässer liegen nun vor, damit konnten die Arbeiten am 18. Februar beginnen. Diese ersten Standorte wurden bereits im Vorfeld durch die Projektpartner vorgeschlagen und geplant. Die neuen Tümpel werden zwischen 100 und 800 Quadratmeter groß und über den gesamten Landkreis verteilt sein – erste Knotenpunkte eines großräumig angelegten Rettungsnetzes für den Laubfrosch und weitere Arten.
Weitere Flächen gesucht
Der langfristige Erfolg des Projekts hängt vor allem davon ab, ob genügend weitere Flächen bereitgestellt werden. Die Finanzierung für die Anlage der 50 Tümpel steht bereits. Rund 80 Prozent stammt aus Fördermitteln der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg, die restliche Summe stellt die Heinz Sielmann Stiftung bereit. Private Grundbesitzer und Landwirte, die sich in dem Projekt engagieren möchten, können sich auf der Projektwebseite informieren und direkt Kontakt aufnehmen. Geeignete Gewässer sind flach, sonnenexponiert und mindestens 100 Quadratmeter groß. „Die Laichgewässer sind wertvolle Lebensräume und Trittsteine nicht nur für den Laubfrosch, sondern für viele weitere seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Wer Flächen zur Verfügung stellt, schützt nicht nur den Laubfrosch, sondern leistet einen großen Beitrag für die Artenvielfalt insgesamt. Für die Flächeneigentümer entstehen dabei keine finanziellen Kosten”, betont Roth.
Mehr Informationen unter www.laubfrosch.info.
Sielmanns Biotopverbünde in der Bodenseeregion
Sielmanns Biotopverbünde Bodenseeregion erstrecken sich über die Landkreise Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen und Konstanz. In den vergangenen 20 Jahren hat die Heinz Sielmann-Stiftung in der Region über 200 Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören neu eingerichtete oder renaturierte Stillgewässer, Streuobstwiesen, extensive Weideflächen und viele mehr. Was mit der Anlage des Heinz-Sielmann-Weihers in Billafingen-Owingen im Jahr 2004 begann, entwickelt sich zu einem immer größeren Netz aus Lebensräumen für gefährdete Tiere und Pflanzen in der gesamten Region.
Trittsteine
Einen Biotopverbund kann man sich als ein Netz der Natur in einer von Menschen geprägten Landschaft vorstellen. Lebensräume (Biotope) werden durch Wanderkorridore und weitere Verbindungselemente (Trittsteine) feinmaschig miteinander verknüpft. Das schafft zusätzlichen Lebensraum und ermöglicht den Arten großräumig zu wandern, was für ihren Fortbestand unabdingbar ist. Mit diesem Rettungsnetz für die Natur können wir Menschen dem rasanten Verlust der Artenvielfalt etwas entgegensetzen – eine wichtige Voraussetzung, um unsere eigenen Lebensgrundlagen zu bewahren.
Mehr über Sielmanns Biotopverbünde Bodenseeregion erfahren Sie hier.
https://cache.pressmailing.net/content/100ec0bf-73ca-49f5-ba00-5f8121a46794/PM%20Laubfroschprojekt~rtet_17.02.2024.pdf
