Berthold Büchele legt Buch zum Bauernkrieg im Allgäu vor

Argenbühl – Der Heimatforscher Berthold Büchele hat – anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Bauernkrieg“ – ein Buch geschrieben, das an die damaligen Ereignisse erinnern soll. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf dem Westallgäu, aber mit Einbeziehung aller wichtigen sonstigen Ereignisse im Allgäu und im Zusammenhang mit dem Baltringer- und Seehaufen.
Die Vorgeschichte
Im ersten Teil des Buches gibt es einen historischen Rückblick auf die Zeit vor dem Bauernkrieg, denn um diesen zu verstehen, ist es nötig, den historischen Hintergrund zu beleuchten: Die Hierarchie der Gesellschaft mit Klerus, Adel und Bauern sowie die verschiedenen Herrschaftsformen wie Leibeigenschaft, Grund-, Gerichts- und Landesherrschaft, denen die Bauern ausgesetzt waren. Die Herrschaftsformen uferten an der Wende vom 15. zum 16. Jh. mehr und mehr in Unterdrückung aus. Der Unmut war so stark, dass vielerorts Forderungen fixiert wurden, Bauern sich auflehnten und sich in sogenannte Haufen zusammenrotteten. Und so kam es letztendlich zum Krieg.

Der Krieg
Der zweite Teil des Buches behandelt den Verlauf des Krieges mit den blutigen Schlachten, bis zu seinem traurigen Ende – mit vielen Details zu den Schicksalen der Allgäuer Bauern.
Erst 1836 und 1848 kamen Erleichterungen
Der dritte Teil des Buches beschreibt, wie die Bauern in den folgenden Jahrhunderten durch weitere Kriege belastet wurden. Am Dorf Ratzenried werden exemplarisch für viele andere Dörfer die Nöte und Belastungen der Bauern beschrieben. Bis zur Französischen Revolution änderte sich in Deutschland für die Bauern politisch zunächst nicht viel, auch nicht, nachdem das Allgäu an Bayern und Württemberg aufgeteilt wurde. Erst durch die sogenannte Bauernbefreiung 1836 und 1848 wurden ihre Forderungen von 1525 erfüllt.
Probleme der Jetztzeit
In einem Ausblick bis zur Gegenwart wird gezeigt, wie die Bauern durch neue Herrschaftsformen, Zwänge und Bevormundungen neuen „Herren“ ausgesetzt waren und sind und warum sie nun durch Demonstrationen ihre Situation verbessern wollen. Und so stehen dann am Ende des Buches die neuen 12 Artikel der Bauern.
Eine besondere Bereicherung erfährt dieses Buch durch historische Lieder, die das Schicksal der Bauern in den verschiedenen Jahrhunderten besingen, sowie durch zahlreiche Bilder.
Das Buch hat 104 Seiten und wird am Samstag, 22. März, um 19.30 Uhr im Foyer der Ratzenrieder Schule vorgestellt. Dabei gibt es Kostproben von Bauernliedern. Um 18.45 bietet sich die Gelegenheit, an einem historischen Schauplatz, dem Schloss Ratzenried, Geschichte hautnah zu erleben, denn vor genau 500 Jahren war das Schloss Schauplatz eines Bauernangriffs. Danach geht es zur Buchvorstellung (mit dem Auto oder zu Fuß, ca. 400 Meter). Berthold Bücheles Bauerkriegsbuch kostet 17,00 €.
