Skip to main content
Entscheidung zur Verkehrsplanung vorgestellt!

B-30-Brücken bei Hochdorf werden neu gebaut



Bad Waldsee / Hochdorf – Die B-30-Brücken bei Hochdorf müssen neu gebaut werden. Die B30 muss in jenem Bereich für 18 Monate voll gesperrt werden. Der Verkehr soll während der Sperrung der B 30 zum einen großräumig verlagert, zum anderen im Bereich Hochdorf – Ingoldingen – Schweinhausen richtungsgetrennt aufgeteilt werden. Dadurch wird im Bereich Hochdorf und Schweinhausen eine Verkehrszunahme von rund 5300 bis 5900 Kfz/24 h und im Bereich Ingoldingen eine Verkehrszunahme von rund 4800 Kfz/24 h prognostiziert. Zudem gibt es Verlagerungseffekte, so dass rund 6800 Kfz/24 h weiträumig auf alternative Routen verdrängt werden. Wann mit Bau und Sperrung begonnen wird, ging aus der Pressemitteilung des Stuttgarter Verkehrsministeriums nicht hervor.

Das Verkehrsministerium stellte am Freitag, 21. März, die Entscheidung zur Verkehrsplanung für die B-30-Brücken bei Hochdorf über die Riß und eine Bahnstrecke vor. “Nach intensiver Bewertung und Abwägung aller Kriterien stellt im vorliegenden Fall der Ersatzneubau der Brücken an Ort und Stelle unter Vollsperrung die zeit- und kostensparendste Variante sowohl bei der Planung als auch im Bau verbunden mit den geringsten Eingriffen in die Natur dar”, heißt es in der Mitteilung, die wir nachstehend ungekürzt wiedergeben (die Zwischentitel stammen zum Teil von der Redaktion der Bildschirmzeitung).

ANZEIGE

Verkehrliche Auswirkungen wurden in die Prüfung frühzeitig einbezogen. Besonders der Neubau der Brücke über die Riß, die mit spannungsrissgefährdetem Spannstahl gebaut wurde, ist zeitkritisch. Die Spannungsrisskorrosion stellt ein Risiko dar, dessen Bedeutung mit dem Einsturz der Carola-Brücke in Dresden drastisch deutlich geworden ist.

Vollsperrung unumgänglich

Eine Vollsperrung ist deshalb für einen zügigen Neubau notwendig – auch wenn das bedeutet, dass es vorübergehend Umleitungsverkehr durch die Ortschaften gibt. Der Vergleich der verschiedenen Varianten, die Auseinandersetzung mit den Kritikpunkten und Hinweisen sowie der Prozess zur Entscheidungsfindung mit mehreren Vor-Ort-Terminen des Verkehrsministeriums hat zudem weitere Hinweise geliefert, um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig die Bedürfnisse der Bevölkerung wie Sicherheitsaspekte besser zu berücksichtigen. Darauf aufbauend werden im weiteren Planungsprozess die Umleitungsstrecken detailliert geplant und zusätzliche Maßnahmen geprüft, um die Leistungsfähigkeit der betroffenen Knotenpunkte sicherzustellen.

ANZEIGE

73 spannungsrissgefährdete Brücken im Land

Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, erklärte zur Entscheidung: „Wir wissen, dass eine 18-monatige Vollsperrung für viele Menschen in der Region nicht das Ergebnis ist, das sie sich gewünscht haben. Doch bei sanierungsbedürftigen Brücken, insbesondere einer spannungsrissgefährdeten Brücke, die spontan brechen können, müssen wir entschieden handeln. Es gibt 73 spannungsrissgefährdete Brücken im Land und bis 2030 sollen alle ersetzt sein.”

Weiter der Ministerialdirektor: “Das gewählte Vorgehen ist der beste Kompromiss aller Optionen und der Risiken, wenn man alle Kriterien abwägt. Wir haben nach dem intensiven Austausch mit der Bevölkerung, der Bürgerinitiative, den Amtsträgern sowie der Mandatsträgerinnen und -träger alle Varianten sorgfältig und aufwendig geprüft. Das Verfahren hat auch etwas bewirkt: Ein solch intensiv geführter Dialog führt selten dazu, dass eine Verwaltung mit unveränderten Bewertungen aus einem so aufwändigen Verfahren geht, wie sie hineingegangen ist.”

ANZEIGE

“Intensiv diskutiert und geprüft”

Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Verkehrsministerium: “Keine Umleitung eines Brückenersatzbaus ist so intensiv diskutiert und geprüft worden wie hier in Hochdorf. Eine relativ kurze, aber vollständige Sperrung führt in der Summe zu mehr Sicherheit und ist schneller fertig als ein komplizierter Umbau auf Raten. Und eines möchte ich klar sagen: Die Mehrkosten für eine mögliche Interimsbrücke sind ein gewichtiger Aspekt, aber sie sind nicht der einzige Grund, warum die Entscheidung für Variante ‚Ersatzneubau der Brücken an Ort und Stelle unter Vollsperrung‘ gefallen ist. Wir haben zudem alle Hinweise aus der Bürgerschaft einbezogen und werden für die Umleitungsstrecken Lösungen suchen, die den zusätzlichen Verkehr so verträglich und sicher wie möglich machen. Ich danke allen, die sich hier mit ihrer Zeit und Energie eingebracht haben.“

Dasselbe Material wie bei der Carola-Brücke in Dresden

Die alte Brücke über die Riß ist aus demselben Material wie die Carola-Brücke in Dresden gebaut, die unter sogenannten Spannungsrisskorrosionsgefahr litt. Das heißt, es gibt die Gefahr von Rissen im Spannstahl, die für ein kurzfristiges Versagen der ganzen Brücke führen können. Nach umfangreichen Berechnungen und Gutachten ist klar: Eine Sanierung der Brücke über die Riß ist nicht möglich! Auch die Brücke über die dortige Bahnstrecke weist Schäden auf, die einen Neubau der Brücke erforderlich machen.

ANZEIGE

Nicht reparabel

Könnte man die alte Brücke nicht stabilisieren oder teilweise reparieren? Nein. Die sogenannte Spannungsrisskorrosion stellt ein langfristig unkalkulierbares Risiko dar. Zusätzlich wurden die Belastungsgrenzen bereits überschritten – es gibt deshalb jetzt schon Verkehrseinschränkungen. Teilweise Reparaturen würden zwar vorübergehend ein wenig helfen, sind aber sehr aufwändig und verzögern den Neubau. Am Ende wäre trotzdem ein kompletter Ersatz nötig.

Ist die Vollsperrung der B 30 notwendig?

Ja. Egal ob Neubau an gleicher Stelle oder eine andere Variante: Für bestimmte Bauphasen muss die B 30 bei allen Varianten vollständig gesperrt werden. Technisch ist ein sicherer Betrieb nur mit einer Vollsperrung möglich. Gleichzeitig lässt sich mit der gewählten Variante die Bauzeit erheblich verkürzen, was den Verkehr und die Anwohnerinnen und Anwohner insgesamt kürzer belastet.

ANZEIGE

Welche Alternativen wurden geprüft?

In der Vorplanung gab es verschiedene Varianten (Ersatz an Ort und Stelle, Behelfsumfahrungen, Brückenneubau neben der alten Brücke mit Verlegung der Bundesstraße, Brückenneubau neben der alten Brücke mit späterem sogenannten Querverschub zurück in die Achse), die ergebnisoffen untersucht wurden. Alle Varianten erfordern Phasen, in denen die B 30 gesperrt werden muss.

Die Kosten: 38 Millionen €

Die gewählte Lösung mit einer Vollsperrung während der Hauptarbeiten ist mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten nicht nur die schnellste, sondern mit Baukosten von rund 38 Mio. Euro auch die wirtschaftlichste Variante. Bei allen anderen Varianten ist mit einer Bauzeit von bis zu 42 Monaten und Baukosten von bis zu 61 Millionen. Euro zu rechnen. Die Lösung mit einer Vollsperrung ist daher der beste Kompromiss.

ANZEIGE

Wie wurde die örtliche Bürgerschaft in die Planung einbezogen?

Es gab bereits frühzeitig Gespräche mit Bürgerinitiativen und örtlichen Vertreterinnen und Vertretern. Anmerkungen – zum Beispiel zur Verkehrsführung während der Sperrung – wurden in ein Verkehrsgutachten aufgenommen. Dort werden mögliche Umleitungen und die Belastungen für umliegende Orte genau untersucht.

Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden Maßnahmen wie Tempolimits, Halteverbote, Ampeln oder zusätzliche Beschilderungen geplant, um die Belastungen zu reduzieren. Die geplanten Umleitungen inklusive der Optimierungsmöglichkeiten werden zudem in öffentlichen Verkehrsschauen vorgestellt werden, die die Möglichkeit für weitere Optimierungen bieten werden.

Was ist mit den Rettungsdiensten und der Bahnstrecke?

Die Fahrzeiten für Rettungswagen und Feuerwehr haben für uns höchste Priorität. Das Land prüft im Rahmen der Umleitungsplanung genau, ob und wie die vorgeschriebenen Rettungszeiten eingehalten werden können. Auch zum beschrankten Bahnübergang bei Schweinhausen wird das Land mit der Deutschen Bahn Lösungen suchen, um Staus zu vermeiden.

ANZEIGE

Gibt es ein Planfeststellungsverfahren?

Für den Ersatzneubau in der gewählten Form kann auf ein umfangreiches zeitraubendes Planfeststellungsverfahren verzichtet werden, wenn sich die Kapazität der Straße nicht erhöht und es nur um eine vorübergehende oder unwesentliche Änderung geht. Das bedeutet einen erheblichen Zeitgewinn. Trotzdem gilt: Alle nötigen Umwelt- und Naturschutzvorschriften werden selbstverständlich eingehalten. Falls sich im Zuge der weiteren Planung zeigt, dass zusätzliche Genehmigungen nötig sind, werden diese eingeholt.




NEUESTE BEITRÄGE

Ostersonntag, 5.30 Uhr

Auferstehungsfeier in der Galluskapelle

Leutkirch – Vom Dunkel ins Licht gehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der ökumenischen Auferstehungsfeier am Ostersonntag. Die Feier beginnt um Sonntag, 20. April, um  5.30 Uhr und wird geleitet von Pfarrerin Ulrike Rose,  Mitglied im Vorstand des Fördervereins Galluskapelle Winterberg e. V.
Öffnungszeiten über die Ostertage

Entsorgungszentren Ravensburg-Gutenfurt und Wangen-Obermooweiler

Kreis Ravensburg – Am Karsamstag, 19. April, bleiben die Entsorgungszentren Ravensburg-Gutenfurt und Wangen-Obermooweiler geschlossen.
85-jähriger Fahrer kam mit seinem Fahrzeug in einer scharfen Kurve von der Fahrbahn ab

Tödlicher Unfall bei Berg: Auto prallte gegen Haus

Berg – Am Mittwochnachmittag (16.4.) ist ein 85-jähriger Autofahrer bei Berg (bei Ravensburg) mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn abgekommen. Der Mann war gegen 16.15 Uhr mit seinem VW in einer scharfen Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen ein Haus geprallt. Er starb am Unfallort.
Zwei Bikes frontal ineinandergeprallt

Tödlicher Motorradunfall bei Kißlegg

Kißlegg – Zwischen Kißlegg und Wangen – auf der Höhe von Sommersried – kam es am Dienstagabend (15.4.) gegen 19.00 Uhr zu einem schrecklichen Verkehrsunfall. Zwei Motorräder prallten frontal ineinander. Ein 54-jähriger Motorradfahrer starb. Ein 22 Jahre alter Motorradfahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Er schwebt in Lebensgefahr. Die Meldung des Nachrichtendienstes SWD von heute früh wurde von der Polizei bestätigt.
9 Festivaltage. 67 Workshops. 1 Zirkuszelt

Theaterfestival in Isny 2025 – der Vorverkauf startet Ende Mai

Isny – Das Theaterfestival Isny präsentiert ein vielfältiges Programm 2025. Dieses Jahr von 1. bis 9. August in Isny/Burkwang am Baggersee. Der Vorverkauf startet Ende Mai.

MEISTGELESEN

Passionsspiele in Engerazhofen – Julian Aicher berichtet

Berührend

Engerazhofen – Ein milder, trockener Abend mit klarem Ostermond über dem Kapellenberg war dem Passionsspiel in Engerazhofen gestern Abend (12.4.) beschieden. Starker Besuch (darunter Oberbürgermeister Henle mit Frau, Landrat Sievers, der Abgeordnete Haser). Berührende Inszenierung. Dem Ernst des Gegenstandes entsprechend gab es am Schluss keine Beifallsbekundungen. Schweigend und nachdenklich ging man auseinander. Unser Reporter Julian Aicher war dabei. Nachstehend sein Bericht. Die Fotos sta…
Zwei Bikes frontal ineinandergeprallt

Tödlicher Motorradunfall bei Kißlegg

Kißlegg – Zwischen Kißlegg und Wangen – auf der Höhe von Sommersried – kam es am Dienstagabend (15.4.) gegen 19.00 Uhr zu einem schrecklichen Verkehrsunfall. Zwei Motorräder prallten frontal ineinander. Ein 54-jähriger Motorradfahrer starb. Ein 22 Jahre alter Motorradfahrer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Er schwebt in Lebensgefahr. Die Meldung des Nachrichtendienstes SWD von heute früh wurde von der Polizei bestätigt.
Blick hinter die Kulissen des Bad Wurzacher Gesundresorts FeelMoor

Wie aus einer Kurklinik ein Gesundheitshotel wurde

Bad Wurzach – Unter dem Motto „Wer steckt dahinter?“ organisiert der Handels- und Gewerbeverein Bad Wurzach für seine Mitglieder zweimal im Jahr Besuche bei Firmen und Einrichtungen. In dieser Reihe besuchten jetzt 16 Teilnehmer am vergangenen Donnerstagabend (10.4.) das Kurhotel FeelMoor.
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 12. April 2025
Leserbrief

Ein seltsamer Ton

Zum Bericht über die Passionsspiele in Engerazhofen, in der Bildschirmzeitung veröffentlicht am 13. April um 10.00 Uhr unter dem Titel „Berührend”
von Werner Utz
veröffentlicht am 13. April 2025
500 Jahre Bauernkrieg

Enthüllung der Gedenktafel am Leprosenhaus weckt großes Interesse

Bad Wurzach – Es war der 14. April des Jahres 1525: Am Wurzacher Leprosenberg kommt es zur Schlacht zwischen aufständischen Bauern und den Truppen der Obrigkeit. Auf den Tag genau 500 Jahre danach, am 14. April des Jahre 2025, wurde am Ort des Geschehens eine Gedenktafel enthüllt. Unser Reporter Uli Gresser berichtet:
mit Bildergalerie
veröffentlicht am 16. April 2025

TOP-THEMEN

Kißlegg – Zwischen Kißlegg und Wangen – auf der Höhe von Sommersried – kam es am Dienstagabend (15.4.) gegen 19.00 Uh…
Schloss Achberg – Im vergangenen Sommer zeigte Schloss Achberg bezaubernde Werke der Malerinnen des Schwäbischen Impr…
Bad Wurzach – Es war der 14. April des Jahres 1525: Am Wurzacher Leprosenberg kommt es zur Schlacht zwischen aufständ…

VERANSTALTUNGEN