Skip to main content
Vorstoß der St. Elisabeth-Stiftung

“Aufwendige Kontrollen gefährden Pflegealltag”



Foto: Archiv/St. Elisabeth-Stiftung
Andrea Thiele, Vorstandssprecherin der St. Elisabeth-Stiftung, setzt sich für eine gemeinsame Prüfinstanz für die Pflege ein.

Bad Waldsee / Blitzenreute  – Die St. Elisabeth-Stiftung mit Sitz in Bad Waldsee richtet sich mit einer Forderung an die Politik: Auf die doppelte Prüfung durch den Medizinischen Dienst sollte verzichtet werden, weil damit zu viel Personaleinsatz erforderlich ist. In Zeiten des Arbeitskräftemangels bedeutet diese Regelung eine zusätzliche Hürde, heißt es in einer Pressemitteilung, die wir im Folgenden ungekürzt veröffentlichen:

“Brauchen unsere Ressourcen für Pflege und Betreuung”

Die St. Elisabeth-Stiftung fordert die Abschaffung der doppelten Prüfung stationärer Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst und die Heim­aufsicht der Landkreise. Außerdem drängt die Stiftung darauf, die Abstimmung zwi­schen Einrichtung und Prüfinstanz stärker zu digitalisieren. „Die Qualität der Leistungen in der Altenhilfe muss regelmäßig geprüft werden – die­ser externe Blick ist wichtig”, betont Andrea Thiele, Vorstandssprecherin der St. Eli­sabeth-Stiftung. „Aber wir müssen jede unnötige Bürokratie vermeiden. Wir brauchen unsere Ressourcen für die Pflege und Betreuung der Menschen in unseren Pflege­heimen.”

ANZEIGE

Die jährlichen Regelkontrollen sowohl des Medizinischen Dienstes als auch der Heim­­aufsicht beanspruchten vor Ort bis zu drei Tage lang die Pflegedienstleitung, eine Mitarbeitende des Qualitätsmanagements sowie weitere Pflegefachkräfte. Das sorge in Zeiten des Personalmangels für erhebliche Herausforderungen in der Pla­nung und Sicherstellung des Pflegealltags. Zusätzlich würden Vor- und Nachberei­tung wichtige personelle Ressourcen binden. Besonders ärgerlich dabei ist aus Thieles Sicht der aufwendige Datenaustausch: Dokumente, die bei der St. Elisabeth-Stiftung digital vorliegen, müssten ausgedruckt und mit der Post oder per Fax verschickt werden.

„Zusammen mit den Vor- und Nacharbeiten binden die Kontrollen bis zu zehn Tage lang Arbeitszeit, die in der Pflege dringend gebraucht wird“, betont Vorstandssprecherin Andrea Thiele. Angesichts der sehr ähnlichen Prüfinhalte beim Medizinischen Dienst und bei der Heimaufsicht regt sie an, eine gemeinsame Prüfinstanz zu schaffen. Dann müsse nicht mehr doppelt geprüft werden. Viel Zeit sparen ließe sich auch mit einheitlichen digitalen Schnittstellen für den Datenaustausch.

ANZEIGE

Das Beispiel Blitzenreute

Claudia Ziegler (Bild) unterstützt diese Forderungen. Zweimal im Jahr muss die Leiterin des Wohnparks St. Martinus in Blitzenreute mit Kontrollen ihres Pflegeheims rechnen. „Die Prüfungen sind wertvoll und wichtig, sie sollen das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner sowie gute Pflege sicherstellen“, sagt sie. „Aber wir könnten wirklich viel Zeit und Arbeit sparen, wenn die beiden Prüfungen zusammengelegt würden.“ Die Wohnparkleiterin erklärt: Am Tag der Prüfung fallen im Pflegeheim mehr Arbeitsstunden an als geplant. „Also muss ich zusätzliches Personal reinholen, und in Zeiten der Personalknappheit finde ich nicht unbedingt jemand.“ Also müssten diejenigen, die an diesem Tag Dienst haben, länger im Haus bleiben – bis alle versorgt sind. „Leidtragende sind immer die Bewohnerinnen und Bewohner“, sagt Ziegler. „Am Prüfungstag gibt es dann vielleicht nicht um halb neun das Frühstück wie gewohnt, sondern einmal erst um zehn.“

Gemeinsames Digital-Portal vorgeschlagen

Eine große Erleichterung wäre auch ein gemeinsames Digital-Portal, auf das alle Prüfinstanzen zugreifen könnten, sagt Ziegler. Und sie hat noch einen weiteren Verbesserungsvorschlag: Die Prüfberichte von Medizinischem Dienst und Heimaufsicht seien zusammengerechnet um die 200 Seiten lang. Mindestens vier Personen müssten das alles lesen: die Heimleiterin, die Pflegedienstleiterin, die Beauftragte fürs Qualitätsmanagement und die Bereichsleitung. „Wir könnten viel Zeit sparen, wenn die Prüfberichte kurz und knackig wären“, sagt Ziegler. „Also nur das enthalten würden, was tatsächlich empfohlen wird oder geändert werden muss.“

ANZEIGE

Sozialpolitische Themen werden bei den Treffen von Vorstandssprecherin Andrea Thiele mit Politikern verstärkt aufgegriffen, wie hier beim Besuch von Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, im Wohnpark St. Martinus in Blitzenreute. Archivbild: St. Elisabeth-Stiftung




NEUESTE BEITRÄGE

Spätsommer

Sonnenblumen …

… an einem Maisacker zwischen Ausnang und Hofs. Foto: Julian Aicher
Pfarrer Hieber

Aberglaube oder Segenskraft?

Wangen – Einen solchen Publikumsansturm hat der „Garten der Kirchen“ auf der Landesgartenschau in Wangen selten erlebt. Am Sonntagnachmittag (8. September) versammelten sich fast 300 Personen zum Vortrag „Wundersames Allgäu – Glaube und Frömmigkeit am Beispiel des Segenspfarrers Augustinus Hieber“.
Landwirtin aus Primisweiler in der Flüchtlingshilfe engagiert

Barbara Endraß mit Heimatmedaille ausgezeichnet

Primisweiler – Für ihr besonderes Engagement hat das Land zehn Bürgerinnen und Bürger mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg 2024 ausgezeichnet. Mit ihrem Engagement stärken die Geehrten auch den Zusammenhalt in der Gesellschaft, heißt es in einer Mitteilung der Landesregierung. Unter den zehn mit der Heimatmedaille ausgezeichneten Personen ist Barbara Endraß aus Wangen-Primisweiler.
Hoftheater Baienfurt

Michael Hatzius, Carmela de Feo und Patrick Bopp kommen

Baienfurt – Folgende Veranstaltungen sind in der kommenden Woche im Hoftheater Baienfurt zu sehen. Die Vorstellung mit Carmela de Feo am 19. September ist ausverkauft, eventuell gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.
Ernährungszentrum

Gutes für Klein und Groß

Kreis Ravensburg – Hiermit informieren wir über Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen, die unser Ernährungszentrum im September anbietet.

MEISTGELESEN

Neun Auszubildende und Studierende sind in ihre Berufslaufbahnen gestartet

Herzlich willkommen bei BauGrund Süd!

Bad Wurzach – Ausbildungsstart bei BauGrund Süd. Neun Auszubildende und Studierende begannen am vergangenen Montag ihre Berufslaufbahn bei dem Bad Wurzacher Unternehmen. Sandra Boscher, Assistentin der Geschäftsleitung, hat uns Folgendes mitgeteilt:
Andreas T.

Vermisster 64-Jähriger tot aufgefunden

Argenbühl – Die Polizei nimmt die am 30. August veröffentlichte Fahndung nach dem 64-jährigen Andreas T. aus Eglofs zurück. Der Vermisste wurde am Mittwochnachmittag (4.9.) im Rahmen eines weiteren Sucheinsatzes durch eine Rettungshunde-Besatzung des DRK Wangen wenige Kilometer von Eglofs entfernt tot aufgefunden. Die Polizei schließt nach derzeitigem Ermittlungsstand Fremdverschulden aus.
B 30

Hohe Einnahmen aus der Maut

Bad Waldsee – Die Einnahmen aus der Lkw-Maut auf der Bundesstraße 30 haben im Juli 2024 einen neuen Rekord erreicht und sind auf beeindruckende 1,7 Millionen Euro monatlich gestiegen. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung der B 30 als zentrale Verkehrsachse für den Güterverkehr in der Region. on April 2017 bis Juli 2024 wurden rund 75 Millionen Euro an Lkw-Maut allein auf der B30 eingenommen, schreibt Franz Fischer von der Gaisbeurer Initiative B30. Er beklagt, dass diese Mittel nicht…
B 30

Fahrbahndeckenerneuerung zwischen Ravensburg-Nord und Anschlussstelle Weingarten

Allgäu-Oberschwaben – Das Regierungspräsidium Tübingen lässt ab Montag, 16. September, die Fahrbahndecke der B 30 zwischen der Anschlussstelle Ravensburg-Nord und der Anschlussstelle Weingarten auf rund 3,5 Kilometern Länge erneuern.
Bericht eines Leidgeprüften

Auf der schwäb’scha Eisabahna

Ravensburg / Durlesbach / Kluftern – Stefan Weinert ist Bahnfahrer. Ein passionierter. Passion meint oft Leidenschaft. In diesem Fall aber: Leiden. Nachstehend der Er-Fahrungsbericht eines Leidgeprüften. Anders gesagt: Stefan W. kann ein Lied davon singen, wie Bahnfahren heutzutage geht.

TOP-THEMEN

Ravensburg – Am Donnerstag, 12. September, um 19.00 Uhr eröffnet die Ausstellung „Alles schöner Schein? Das Konzertha…
Berg-Kellenried – Beim Einzug der ersten Schwestern sei vieles noch provisorisch gewesen, sagte Weihbischof Thomas M…
Ravensburg / Durlesbach / Kluftern – Stefan Weinert ist Bahnfahrer. Ein passionierter. Passion meint oft Leidenschaft…

VERANSTALTUNGEN