Attraktiver Eishockeyabend endet mit verdientem Derby-Sieg

Ravensburg – Die Ravensburg Towerstars haben sich dank eines 5:2-Heimsiegs über den ESV Kaufbeuren auf den vierten Tabellenplatz vorgekämpft. Das Team von Coach Bo Subr legte den Grundstein zum fünften Sieg in Folge vor allem mit einem starken Mittelabschnitt.
Schon zwei Stunden vor dem vierten und vorerst letzten Duell zwischen beiden Mannschaften gab es gute Nachrichten: Mit 3.418 Zuschauern war die CHG Arena restlos ausverkauft, auch der Gäste-Fanblock war wie erwartet voll. Die Fans beider Lager sahen von Beginn an eine abwechslungsreiche Partie, auch wenn zunächst die wirklich hochkarätigen Möglichkeiten ausblieben. Das änderte sich dann aber nach vier Minuten, denn Kaufbeuren setzte sich verstärkt in der Ravensburger Zone fest und kam prompt zum 0:1-Führungstreffer. Alexander Thiel nahm in der Halbdistanz Maß, Ilya Sharipov sah den Puck viel zu spät.
Auch in den Wechseln danach spielten die Gäste mit optischen Vorteilen, dann allerdings hatten die Towerstars den Rückschlag abgeschüttelt. Die Chancendichte wurde immer höher, und nach knapp zehn Minuten wurden die Bemühungen belohnt. Denis Pfaffengut schaltete sich auf der linken Seite in den Angriff ein, zog beim Bullypunkt ab, und der Puck schlug über den rechten Innenpfosten zum 1:1-Ausgleich ein. Der weitere Verlauf des Startabschnitts war vollkommen ausgeglichen und bot schnell vorgetragenes Eishockey. Die hochkarätigen Chancen hielten sich die Waage, und da beide Mannschaften auch ihre Überzahlspiele nicht nutzen konnten, ging es folgerichtig mit einem ausgeglichenen Spielstand in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt hatten sich die Towerstars offensichtlich mehr Druck und Tempo auferlegt, und das machte sich schon nach 53 Sekunden bemerkbar. Nach aggressivem Forechecking wurde ein Gegenangriff gestartet, Adam Payerl bediente zunächst den auf der rechten Seite gestarteten Jan Nijenhuis, Fabian Dietz veredelte die 3-gegen-2-Situation letztlich eiskalt zum 2:1. Das verlieh den Oberschwaben offensichtlich viel Selbstvertrauen in allen Mannschaftsteilen. Kaufbeuren hatte es nun nicht mehr so einfach, durch die neutrale Zone zu kommen. Mit schnellem Umschaltspiel kamen die Oberschwaben auch zu schnellen Kombinationen, die immer häufiger mit Szenenapplaus bedacht wurden. Explosionsartig entlud sich der Jubel in der 36. Minute. Robbie Czarnik kam im Slot frei zum Schuss und ließ beim 3:1 ESVK-Keeper Daniel Fiesinger keine Chance. Als Fabian Dietz 78 Sekunden später den satten Schuss von Denis Pfaffengut abfälschte und 4:1 erhöhte, war ein großes Puzzlestück zum Sieg schon im zweiten Abschnitt gelegt.
Es war klar, dass die Gäste im Schlussabschnitt mehr riskieren und sich die Towerstars auf mehr gegnerischen Druck einstellen mussten. Auch wenn die Allgäuer verstärkt das Gehäuse von Ilya Sharipov unter Beschuss nahmen, war die Spielkontrolle nicht wirklich in Gefahr. Auch bei einer Strafzeit gegen Nick Latta in der 46. Minute hielt die Ravensburger Defensive dem gegnerischen Druck stand. Dennoch wurde das Spiel noch einmal richtig spannend. Acht Minuten vor dem Ende verkürzte Dieter Orendorz am linken Pfosten auf 4:2, Kaufbeuren war also wieder in Schlagdistanz. Zwar versäumten es die Cracks von Bo Subr wenig später, im Powerplay den alten Abstand wiederherzustellen, doch letztlich hatte das keine Auswirkungen mehr. Die Towerstars verteidigten mit den drei wichtigen Punkten vor Augen das Spiel zu Ende und 42 Sekunden vor der Schlusssirene bugsierte Mat Santos im Sprintduell den Puck zum 5:2 über die Linie.
Aufgrund der Overtime-Niederlage von Rosenheim in Bad Nauheim schoben sich die Towerstars auf den wichtigen vierten Tabellenplatz vor. Den gilt es am Sonntag allerdings hart zu verteidigen. Dann sind die Oberschwaben beim direkten Konkurrenten Starbulls Rosenheim zu Gast. Spielbeginn ist um 17 Uhr, das Spiel wird live auf Sportdeutschland.TV zu sehen sein.