Preisverleihung bei den 5. Filmtagen Oberschwaben
Ravensburg/Weingarten – Am Sonntagabend (12.10.) wurden beim Abschluss der diesjährigen Filmtage Oberschwaben nicht nur sechs Preise vergeben, sondern es wurde vor allem auch diskutiert, gefeiert und viel gelacht.
Schon an Nachmittag hatten Harald Scheufler und Thomas Schuster mit ihrer Band im Großen Saal des Frauentorkinos ordentlich für Stimmung gesorgt und die Kinobühne kurzerhand in eine Konzert-Location verwandelt. Nach einem launigen schwäbischen Konzert feierte der neue Film „Die Sieben Schwaben“ von Schuster Premiere auf der Leinwand. Als „Gaststar“ in dem Abenteuer um die legendären schwäbischen Helden überraschte Festival-Urgestein und Filmtage-Mitbegründer Adrian Kutter in einer kleinen Rolle.
Authentisch und ohne Berührungsängste zeigten sich alle professionellen Filmschaffenden, die sich an dem Festivalwochenende vom 9. bis 12. Oktober auf den Weg nach Ravensburg und Weingarten gemacht hatten. Insgesamt standen rund 70 Gäste dem Publikum nach den 43 Vorstellungen Rede und Antwort, darunter u.a. der Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms Uğur Kya und die NachwuchsschauspielerInnen Franziska von Harsdorf, Riccardo Campione und Moritz Hoyer. Auch Walter Sittler und Christopher Buchholz kehrten gerne nach Oberschwaben zurück. Etwa 2.000 Tickets wurden für die gezeigten 36 Filme an den beiden Spielorten Frauentorkino und Linse in Weingarten herausgegeben.
Erstmals fand am Festivalsonntag im Kulturzentrum Linse eine Podiumsdiskussion statt, bei der Moderator Paolo Percoco mit dem Produzenten Christoph Holthof, der Festivalleiterin Cathrin Ehrlich und dem Filmemacher Michael Scheyer über die Situation der Filmfestivals u.a. in Oberschwaben diskutierte.
Am Sonntagabend entpuppte sich dann die Jugendserie „Tschappel“ als Publikumsmagnet. Drei Folgen lang wurde auf der Leinwand „getschappelt“, und die Produzenten Paul und Marius Beck genossen es sichtlich, ihre Fernsehserie in dem Kinosaal zu präsentieren, in dem sie vor einigen Jahren mit einem Kurzfilm ihr Debüt gefeiert hatten.
Die Preisträger
Bevor die Serie im Saal für gute Stimmung und laute Lacher sorgte, waren die diesjährigen Preisträger der Filmtage Oberschwaben bekanntgegeben worden:
Filmpreis Frauen, dotiert und vergeben vom Soroptimist International Club Ravensburg/ Weingarten
„Zeitlos“ von Nadiia Khatymlianska
Bester regionaler Kurzfilm, dotiert von der Kulturstiftung Weigele, Biberach
„Was ist echt?“ von Michael Scheyer
Bester Kurzfilm, ebenfalls dotiert von der Kulturstiftung Weigele, Biberach
„Stuck“ von Johannes Krug
Bester Dokumentarfilm, dotiert von der Wolfram Stiftung
„Zirkuskind“ von Julia Lemke und Anna Koch
Bester Fernsehfilm, dotiert vom Tierservicezentrum Bad Waldsee
„Heute fängt mein neues Leben an“ von Katja Benrath
Bester Spielfilm „Hans W. Geißendörfer Preis“, dotiert von der Stadt Ravensburg
„Ich sterbe. Kommst Du?“ von Benjamin Kramme.
Im Mittelpunkt vieler der gezeigten Filme stand der Wunsch nach Selbstverwirklichung („God´s other Plan“) und die Suche nach der eigenen Identität („Girls don´t cry“), aber auch der Wunsch nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit („Friedas Fall“) und der neue herausfordernde Umgang mit KI („Was ist echt?“). Auffallend war, dass sich viele Produktionen wie „Schattenseite“ und „Tschappel“ gezielt an das jüngere Publikum richten. Damit wurde der Kurs für die nächsten Festivaljahre gesetzt Richtung Jugend, Regionalität und aktuelle gesellschaftspolitische Themen in all ihrer Vielfalt









